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RV08 Integrierte (Früh-)Förderung von Sprache und Mathematik

1. Inwiefern lässt sich das vorgestellte Förderkonzept für die Kita auf den schulischen Kontext übertragen? Wo rechnen Sie mit Problemen und wie könnten Sie diesen begegnen?

Das Förderkonzept „Entdecken und Erzählen“ (Enter) wurde für den Kindergarten konzipiert und zielt auf eine Verknüpfung sprachlicher und mathematischer Förderung. Sie lässt sich ebenso auf den schulischen Kontext beziehen. Spiele, Bilderbücher und Begleitmaterialien sollen dazu dienen, Interessen für Mathematik und Sprache bei Kindern zu entwickeln. Dies soll vor allem gemeinsam mit den Eltern geschiehen. Das Förderkonzept kann ich mir gut vorstellen, in angepasster Form auch im Grundschulkonzept zu integrieren um das Interesse bei Schüler*innen zu wecken. Jedoch könnte es der Schule an den nötigen Geldern fehlen, um die Materialien zu finanzieren. Ebenso würde es eventuell mit dem wöchentlichen Treffen der Eltern-Kind Nachmittage nicht klappen, da es ihnen beispielsweise an Zeit fehlt. Eine Möglichkeit wäre es, dies auf zweimal die Woche zu erhöhen. Die Ausleihoption findet heutzutage in fast allen Klassen statt. Für Schüler*innen steht ein Bücherregal inklusive Büchern(die von der Lehrkraft didaktisch begutachtet wurden) im Klassenzimmer leihweise zur Verfügung. Wobei hier Ausleihtermine eingehalten werden müssen.

2. Konkretisieren Sie die verschiedenen Funktionen der Sprache jeweils an einem konkreten Beispiel in einem Ihrer Unterrichtsfächer.

Im Mathematikunterricht wird über Gedankengänge und Lösungswege kommuniziert. Ebenso wird auch kommuniziert, wenn Aufgaben erklärt werden. Die Kinder müssen dies verstehen, aufnehmen und umsetzen. Vor allem müssen Schüler*innen die Textaufgaben verstehen und umsetzen. Die sprachliche Fähigkeit ist hier besonders wichtig. Ich bin türkischer Herkunft und beherrsche die deutsche Sprache relativ gut, da meine Eltern in meiner Kindheit großen Wert auf die Entwicklung meiner Deutschkenntnisse legten. Wenn ich an meine Grundschulzeit zurück denke, erinnere ich mich an keine Verständnisprobleme was beispielsweise Textaufgaben anging. Ich bin mir aber dessen bewusst, dass es auch anders laufen kann, denn ich hatte in der Grundschule Freunde, die aufgrund fehlender Deutschkenntnise, Schwierigkeiten mit Textaufgaben im Mathematikunterricht hatten. Somit wurde das lösen von Aufgaben zum Problem und das wirkte sich auf die Endnote im Zeugnis aus.

3. Formulieren Sie zwei Beobachtungsfragen zum Thema Sprachförderung im fachlichen Kontext für kommende Praktika.

Wie lässt sich vorhandenes Vorwissen in den Unterricht integrieren ?

Inwiefern fördern die Lehrkräfte die Sprachentwicklung von Schüler*innen mit Deutsch als Muttersprache und Schüler*innen mit Deutsch als Zweitsprache?

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RV07 Psychologische Grundlagen der Leistungsheterogenität oder: Die kognitiven Dimensionen von Lernerfolg

1. Erläutern Sie den Einfluss von Intelligenz und Vorwissen auf den Lernerfolg. In welchem Verhältnis stehen diese beiden Heterogenitätsdimensionen? Und was muss man tun, um ihren jeweiligen Einfluss empirisch zu untersuchen?

Sowohl die Intelligenz als auch das Vorwissen von Kindern spielen für den Lernerfolg eine immense Rolle. Diese beiden Heterogenitätsdimensionen sind jedoch nicht gleichzustetzen, denn das reine Lernen kann die Intelligenz nicht kompensieren. Durch Vorwissen können Kinder das erworbene Wissen verarbeiten, festigen und in Verbindung bringen. Kinder benötigen viele Reize, um möglichst viel Vorwissen sich aneignen zu können. Dabei spielt die Umgebung, in der sich die Kinder aufhalten, eine große Rolle. Das soziale Umfeld, wie Familie und Freunde, können die Intelligenz sehr prägen. Jedoch kann die genetische Veranlagung oder auch das eigene Interesse, die Lernerfolge begünstigen oder benachteiligen. Je größer das Interesse an einem bestimmten Thema ist, desto aufmerksamer ist man bei der Sache. Wenn kein Bezug oder kein Interesse vorhanden ist, fällt es der betroffenen Person schwer, sich zu konzentrieren oder sich mit der Thematik auseinander zu setzen. Im Jahre 1996 führten Weinert und Stefanek eine Studie durch, um die Beziehung von Vorwissen, Intelligenz und Schulleistung zu untersuchen. Dies wurde anhand von Mathematik in der Grundschule möglich. Hierbei wurden ab dem Kindergartenalter bis zur 4. Klasse die Intelligenz und die mathematischen Kompetenzen der Kinder erhoben. Beobachtet wurde, dass die mathematischen Kompetenzen einen größeren Enfluss auf die späteren Leistungen im Bereich Mathematik hatte, im Vergleich zu der Intelligenz. 

 

2. Wie sind Sie bisher mit dem (heterogenen) Vorwissen Ihrer SuS umgegangen? Und: Welche (evtl. negativen) Erfahrungen haben Sie schon mit mangelnder Kenntnis oder falschen Annahmen über den (Vor‐)Wissensstand Ihrer SuS gemacht?

Besonders in der Grundschule ist es wichtig, den Unterricht so zu gestalten, dass kein*e Schüler*in überfordert beziehungsweise unterfordert wird. Schülerinnen und Schüler werden mit sehr unterschiedlichen Kenntnissen, Vorwissen und Kompetenzen eingeschult. Dabei ist es wichtig, niemanden aufgrund seines fehlenden Vorwissens oder seiner/ ihrer Erfahrungen zu benachteiligen. Dies kann ermöglicht werden, indem für alle Kinder mögliche Anhaltspunkte gegeben werden, wo sie dann anknüpfen können. Ich erinnere mich aus meinem Praktikum an einen Schüler, der bereits in der ersten Klasse sowohl lesen als auch einigermaßen schreiben konnte. Die Lehrerin führte in der Klasse zu diesem Zeitpunkt das schreiben von Buchstaben ein. Der genannte Schüler bearbeitete jedes mal die Aufgaben so schnell, sodass er sich den Rest der Stunde langweilte und dadurch seine Aufmerksamkeit anderen Dingen widmete. Sein Vorwissen wurde in diesem Fall leider zum Nachteil. 

 

3. Einige Befunde der heutigen Sitzung waren für Sie möglicherweise überraschend. Oder Sie sehen einige der Forschungsergebnisse kritisch in Bezug auf Schule und Unterricht. Welche Forschungsfragen ergeben sich daraus (z.B. für Ihr nächstes Praktikum)? Und wie können Sie diese Fragen beantworten?

  • Anhand welcher Unterrichtsmethode kann ich gewährleisten, dass alle Schülerinnen und Schüler ihr Vorwissen einbringen können und somit ein Vorteil für alle entsteht ?
  •  Ist der Lehrkraft bekannt, dass das Vorwissen entscheident für den Lernerfolg ist? Werden hierzu besondere Unterrichtsmethoden angewandt um die bewusste Intelligenzförderung im Unterricht zu integrieren?