Sitzung 2 

Herzlich Willkommen zu der zweiten Sitzung des Learning Cycles zum Thema emotionale Grundbildung. Du wirst von dem:der Moderator:in durch die einzelnen Phasen geführt. In dieser Sitzung wird das Thema Emotionale Intelligenz im privaten sowie beruflichen Kontext behandelt. Viel Spaß!

Aktivierung im Plenum

Was verstehst Du unter dem Begriff „Emotionale Intelligenz“? Nimm Dir fünf Minuten Zeit um Dir über diese Frage Gedanken zu machen. Trage Deine Überlegungen mithilfe des eingeblendeten QR-Codes bei menti.com ein und tausche Dich anschließend mit den anderen Teilnehmer:innen darüber aus 

BLOCK I

Lernziele:

  • Grundverständnis vom Begriff Emotionale Intelligenz wird erlangt
  • Das Vier-Facetten-Modell der emotionalen Intelligenz ist bekannt
  • Der Begriff der Emotionalen Kompetenz kann von anderen Begrifflichkeiten abgegrenzt werden 

1. Einführung in die Emotionale Intelligenz

Schaue Dir das Einführungsvideo zum Thema Emotionale Intelligenz an. Vergleiche die Informationen aus dem Video mit deinen eigenen Überlegungen und den Gedanken der anderen Gruppenteilnehmer:innen aus der vorangegangenen Aktivierungsphase.

Übungsaufgabe

 

In der folgenden Übungsaufgabe kannst Du gelerntes aus dem Video überprüfen. Wähle dazu jeweils die Antwort aus, die Dir richtig erscheint. 

2. Das Vier-Facetten-Modell der Emotionen 

Es gibt verschiedene Modelle für die emotionale Intelligenz.  Bei der folgenden Abbildung handelt es sich um das Vier-Facetten-Modell nach Meyer und Salovey (1997).

Das Vier-Facetten-Modell ist ein Fähigkeitsmodell, das bedeutet, dass hier nur die rein kognitiven Fähigkeiten eines Menschen einbezogen werden, nicht seine Persönlichkeitsmerkmale.

Nach diesem Modell setzt sich die emotionale Intelligenz eines Menschen aus seiner Emotionswahrnehmung, seinem Emotionswissen, seiner Emotionsnutzung, sowie seiner Emotionsregulation zusammen.

 

Emotionswahrnehmung

Die Emotionswahrnehmung bezeichnet die Fähigkeit, Emotionen bei sich selbst und anderen wahrzunehmen, genauso wie in Musik, Objekten oder Geschichten richtig zu bewerten und einen passenden Ausdruck dafür zu finden.

Emotionswissen

Emotionswissen zu haben, bedeutet Emotionen verstehen zu können.  Emotionswissen beinhaltet, Wissen über Emotionen zu haben, das heißt sie zu kennen und benennen zu können, sowie das Verständnis über die Entstehung und Entwicklung von Emotionen zu haben. 

Emotionsnutzung

Emotionsnnutzung bezeichnet die Fähigkeit, Emotionen abzurufen und zu erzeugen, um sie für Kommunikation mit anderen und Denkprozesse zu nutzen.  

Emotionsregulation

Emotionsregulation bezeichnet die  Fähigkeit bei sich selbst und bei anderen die Emotionen regulieren und modulieren zu können, sowie Emotionen zu reflektieren und sie zu überwachen. Auch das Einlassen und Loslösen von emotionalen Zuständen spielt hier eine große Rolle. 

Übungsaufgabe

 

Die vier Facetten der emotionalen Intelligenz bilden eine Hierarchie. Das heißt, dass bestimmte Facetten Vorraussetzungen für andere sind. Versuche die richtige Hierarchie aufzubauen und überprüfe Dein Ergebnis hinterher.

3. Begriffsabgrenzungen

Das Thema Emotionale Kompetenz wird häufig mit verschiedenen anderen Begriffen in Verbindung gebracht, beispielsweise soziale Kompetenz, Empathie und Resillienz.

Reflexionsfrage

Nimm Dir fünf Minuten Zeit um Dir über folgende Fragen Gedanken zu machen:  was verstehst Du unter den Begriffen soziale Kompetenz, Empathie und Resillienz und wie unterscheidest Du die Begrifflichkeiten voneinander? Tausche Dich gerne mit deinen Sitznachbar:innen dazu aus.

Soziale Kompetenz

Soziale Kompetenz bezeichnet die Fähigkeit, innere Zustände, Motive und Verhaltensweisen bei anderen Menschen richtig wahrzunehmen und passend darauf zu reagieren. Ebenso beinhaltet Soziale Kompetenz die Fähigkeit, neue Kontakte zu knüpfen und Beziehungen aufrechtzuerhalten. Anders als bei der emotionalen Kompetenz geht es nicht nur um den Umgang mit Emotionen, sondern auch um das Wahrnehmen von Motiven und das eigene Verhalten in sozialen Beziehungen. 

Resilienz

Resilienz ist eine psychische Widerstandsfähigkeit, die gerade in schwierigen Lebenssituationen von Bedeutung ist. Es ist die Fähigkeit in diesen Schweren Krisensituationen auf innere Ressourcen zurückgreifen zu können, um sie zu überstehen. Es geht dabei nicht nur um die Emotionsregulierung, sondern auch um die Mobilisierung von inneren Kräften, um mit kritischen Lebenssituationen umzugehen. 

Empathie

Empathie beschreibt die Fähigkeit, Emotionen, Motive und Gedanken anderer nachempfinden und verstehen zu können. Empathie kann in diesem Kontext als Überschneidung von sozialer und emotionaler Intelligenz gesehen werden, denn es geht bei der Empathie um das Erkennen von Emotionen und das Verstehen der inneren Zustände des Gegenübers. 

Übungsaufgabe

 

Überprüfe Dein Wissen zu den verschiedenen Begrifflichkeiten und ordne die geschilderten Situation den Begriffen „Emotionale Intelligenz“, „Soziale Kompetenz“, „Empathie“ und „Resilienz“ zu. 

 

Austausch im Plenum

Tausche Dich für 10 Minuten mit den anderen Teilnehmer:innen über Gelerntes aus oder stelle Fragen, wenn Du etwas nicht verstanden hast. Dies kannst Du entweder mit der gesamten Gruppe oder in Kleingruppen durchführen.