(Welt-)Gesellschaftliche Veränderungen, Migration und die Reaktion von Schule

Das deutsche Bildungssystem ist sehr national orientiert. Fächer wie Religion, Politik, Wirtschaft oder auch Geschichte beziehen sich auf die deutsche Kultur, Sprache und Vergangenheit. Es werden die politischen Systeme oder die Geschichte Deutschlands vermittelt. Selten wird ein Blick über die Landesgrenzen hinaus geworfen. Zudem findet der Unterricht auf Deutsch statt. Für viele Schüler*innen scheint das selbstverständlich zu sein, jedoch gibt es auch Schüler*innen, die nicht mit der deutschen Sprache als Muttersprache aufgewachsen sind. Auch in Fächern wie Kunst und Musik gehen die vorgestellten Künstler*innen oder Musiker*innen meistens nicht über die europäische Grenze hinaus. Ich erinnere mich noch daran, dass in meiner eigenen Schulzeit der Geschichtsunterricht ausschließlich national orientiert war. Zwar finde ich es auch wichtig, dass Schüler*innen über die deutsche Vergangenheit Kenntnis haben, aber ist es notwendig, dass das Thema Nationalsozialismus von Klasse fünf bis zehn stets jährlich wieder aufgegriffen wird? Ist es nicht wichtig, dass Schüler*innen sich geschichtliches Wissen aufbauen, das über die deutschen Grenzen hinaus geht? Mich hätte es auf jeden Fall interessiert.

Migration wird sicherlich eine Herausforderung im Schulsystem darstellen. Die Herausforderung liegt möglicherweise darin, auch Schüler*innen zu integrieren, die die Deutsche Sprache noch nicht fließend sprechen oder auf einem anderen Bildungsniveau stehen. Jedoch ist es wichtig, genau daran zu arbeiten und allen Schüler*innen die gleiche Chance zu ermöglichen, das Lernziel zu erreichen. Die Vorlesung hat mich über viele aktuelle Zahlen aufgeklärt, die mir zuvor nicht bekannt waren. Diese waren für mich besonders einprägsam und haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass Lehrkräfte sich mit dem Thema Migration beschäftigen und ihren Unterricht, sowie die Inhalte kritisch betrachten und differenziert anpassen.

Man spricht von Doing-Culture, wenn man spezifische Vorstellungen und Erwartungen an Menschen hat, die aus einer anderen Kultur stammen. Das Fallbeispiel der Schülerin Betül zeigt, dass die Lehrerin mit Vorurteilen gegen die türkische Kultur behaftet ist. Sie beachtet nicht, dass auch innerhalb einer anderen Kultur die Auslebung der Kultur variieren kann, genauso wie bei einer deutschen Familie. Betül wird von ihr allein auf ihre türkische Abstammung reduziert, obwohl sie Anspruch auf einen fairen Umgang mit ihrer Kultur hat.

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