Elinas Blog

Umgang mit Heterogenität in der Schule

Evaluation der Ringvorlesung zum Umgang mit Heterogenität

Filed under: Allgemein — Elina at 10:35 am on Freitag, Juli 6, 2018  Tagged

Die Ringvorlesung neigt sich für dieses Semester dem Ende zu und es ist an der Zeit, zu überlegen, welche Schlüsselfaktoren in einem selbst hängengeblieben sind und inwiefern diese für mich selbst und für kommende Praktika bedeutungsvoll sind.

 

Aus der ersten Sitzung habe ich das Prinzip der Präkonzepte mitgenommen. Es ist für die Lehrkraft als Reflektion und Anschluss an die Schüler von Bedeutung. Was wissen meine Schüler*innen bereits, was ist noch unklar, wo kann ich anknüpfen?

Vor allem für kommende Praktika kann dies eine große Hilfe sein, wenn man vor einer neuen Gruppe mit neuen Gesichtern steht. Es dient auch dazu, herauszufinden, wie Schüler X und Schülerin Y denken.

 

Die zweite Sitzung ist für mich als Physikstudentin besonders hängen geblieben. Es ist interessant, dass gerade im Physikunterricht Aufgaben mit drei unterschiedlichen Lernstufen gestellt werden sollen, was ich zuvor noch nie gesehen habe. Zudem ist die Einstellung zu Gruppenarbeiten auch sehr wichtig, um allen Schüler*innen die Möglichkeit zu bieten, den Lernstoff zu verstehen. 

Auch dies kann für ein Praktikum relevant sein, um das Gefühl der Gemeinschaft zu stärken und gleichzeitig dabei etwas zu lernen. Dies bietet sich aber in nahezu jedem Fach an, sodass dies allgemein gilt. Aber die drei Lernstufen halte ich für irrelevant, da eine Einteilung in Schulzweige stattfinden wird, sodass automatisch Lernstufen gebildet werden, zumindest in Niedersachsen, wo ich herkomme.

 

Sicherlich gibt es noch wesentlich mehr Inhalte, die wichtig für mich sein können, aber das hängt natürlich auch davon ab, an welchen Schulen ich mein Praktikum durchführe und auch mit welchen Erwartungen ich in dieses Praktikum absolviere. Für mich waren diese drei aber die Wichtigsten und am einprägsamsten. 

 

 

Genderspezifische Motivation im Fremdsprachenunterricht

Filed under: Allgemein — Elina at 10:35 am on Freitag, Juni 15, 2018  Tagged

Frau Dr. Roviró hat in der letzten Vorlesung über genderspezifische Motivation im Unterricht gesprochen und hat angegeben, dass vor allem im Fremdsprachenunterricht hauptsächlich Mädchen vorhanden sind.

 

Bezüglich meiner Schulzeit ist anzugeben, dass mein Französischunterricht überwiegend aus jungen Frauen bestand, es waren lediglich etwa fünf junge Männer bei insgesamt 16 Schülerinnen und Schülern. Allerdings gab es zwei Französischkurse, aber auch der andere bestand überwiegend aus Mädchen. Allerdings war bei den Jungen die Fremdsprache Spanisch deutlich attraktiver, weil sie auch einfacher sein soll, anfangs zumindest. Allerdings kenne ich keine genauen Zahlen, vermutlich waren aber mehr Jungen als Mädchen vorhanden, minimal. Der Physikunterricht hingegen war im Abitur nahezu ausgeglichen, da wir sechs Frauen und zehn Männer waren.

Dieses Bild hat sich bisher nicht verändert. Im Physikstudium sind wir inzwischen ähnlich aufgestellt, gestartet sind wir aber mit mehreren Männern, aber auch mehrere Frauen haben aufgehört. Auch im Französischstudium befinden sich deutlich mehr Frauen als Männer.

 

Diesbezüglich gibt es motivationstheoretische Ansätze, die seit den 1990-er Jahren versuchen, genderunabhängige Motivationen herauszufiltern, da keine klaren genderspezifischen Motivationsprofile feststellbar sind.

Eine dieser Ansätze ist das Rubikon-Modell. Dieses gibt an, dass ein Schüler/eine Schülerin bei der Wahl einer Fremdsprache sich etwas erhofft, bzw. etwas erwartet. Damit gehen Schüler ein gewisses Risiko ein, da ihre Erwartungen eventuell nicht erfüllt werden können. Sie befinden sich in einer sogenannten „prädezisionalen Phase“. Darauf folgt die präaktionale Physe, in welcher sich die Schüler ein Ziel setzen, nachdem sie diese Sprache gewählt haben. Des Weiteren folgt die aktionale Phase, die den Unterricht darstellt, durch welchen die Schüler also erfahren, was es mit dieser Sprache auf sich hat. In der postaktionalen Phase reflektieren sie dann, ob Erwartungen erfüllt wurden und ob die Wahl die richtige gewesen ist.

 

Um gendersensible Stereotype filtern und analysieren zu können, sollte zunächst geeignetes Lehrmaterial vorliegen, welches durchgearbeitet wird. Über praxisorientierte Beobachtungen im Unterricht selbst und Interviews mit Schülerinnen und Schülern, bei welchen ihre Motivationen verdeutlicht werden sollen, lässt sich gut analysieren, inwiefern diese einer gendersensible Stereotype entsprechen. Ebenso sollten Interviews mit Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden, die eine andere Fremdsprache oder gar keine gewählt haben und deren Gründe erfassen, warum dies nicht der Fall ist.

„Meint Inklusion wirklich alle?“ – Inklusive Pädagogik – Dr. Eileen Schwarzenberg

Filed under: Allgemein — Elina at 10:18 am on Freitag, Mai 25, 2018  Tagged

In der letzten Sitzung wurde das Thema Inklusion behandelt. Dabei sollen Schüler/innen mit Behinderungen ungehindert mit den „Normalos“ denselben Unterricht besuchen, um in der Gesellschaft nicht als ein „niederes Wesen“ abgestempelt zu werden. Dennoch ist diese Umsetzung problematisch und kontrovers diskutiert. In Bremen wird versucht, an jeder Schule sogenannte „Inklusionsklassen“ einzuführen. Das Gymnasium in Bremen Horn ist hierbei ein zentrales Beispiel. Diese Schule hat aufgrund dessen die bremische Senatorin angeklagt, da eine Einführung von Inklusionsklassen nicht infrage kommt.

 

Es gibt zentrale Aspekte, wie Inklusion derzeit hier in Deutschland stattfindet. Uns wurden die drei Hauptdiskussionslinien näher gebracht. Dabei bezieht sich die „Full Inclusion“ auf eine Inklusion, die mit dem strukturellen Wandel des Systems in vollem Maße durchgesetzt wird.

Der „Two Track Approach“ sorgt für eine parallele Schulform, bei welcher Schüler/innen mit Behinderungen auf eine gesonderte Schulen, den Förderschulen, gehen.

Der „Twin Track Approach“ beinhaltet die zuvor beschriebenen Inklusionsklassen. Damit sollen Schüler/innen mit Behinderungen auf dieselbe Schule gehen wie auch die „Normalos“ und den gleichen Unterricht wie sie besuchen.

 

Da ich aus Niedersachsen komme, bin ich mit dem bremischen Schulsystem nicht sonderlich vertraut. Zudem sind mir nicht einmal bekannt, welche Modelle es überhaupt gibt. In Niedersachsen ist sowohl das „Two Track Approach“ als auch das „Twin Track Approach“ vertreten, wobei sich ersteres mit der Zeit abbauen soll.

An meiner Schule gibt es letzteres, aber es ist eher selten der Fall, dass dort Schüler/innen mit Behinderungen umgeschult werden. Zu meiner Zeit bin ich aber drei Schüler/innen begegnet, die körperliche Behinderungen haben und auch im Rollstuhl sitzen. In meiner Schule kommen die Schüler/innen der fünften und sechsten Klassen in den sogenannten „Pavillon“, also einem Teilgebäude nur für diese beiden Jahrgangsstufen, ähnlich wie bei der Orientierungsstufe damals. Die Kinder mit Behinderungen bekommen extra, da meine Schule im Pavillon nicht gerade barrierefrei ist, einen Klassenraum im Erdgeschoss, sodass die Mobilität gegeben ist. Im Hauptgebäude ist ein Fahrstuhl vorhanden, der zumal sehr alt und nur für „Rollstuhl-Kinder“ bestimmt ist. Diese bekommen aber auch einen Schlüssel, um diesen überhaupt nutzen zu können.

In meinem Jahrgang waren aber keine körperlichen Behinderungen vorhanden.

In meiner Schule hat zu meiner Zeit Inklusion ziemlich gut funktioniert. Ein Schüler, der etwa vier Jahre jünger ist als ich, war zumindest immer gut gelaunt und ziemlich glücklich. Wenn ich ihn getroffen habe, kamen wir immer in ein nettes Gespräch, auch über seine Behinderung. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er sich nicht unwohl fühlt. Allerdings bin ich in solchen Gesprächen ein guter Zuhörer und meistens auch sehr interessiert an Situationen, von denen ich gar nicht betroffen bin. Ab und zu frage ich meine ägyptische Nachhilfeschülerin nach ihrer Religion aus, weil ich es sehr interessant finde, etwas zu erfahren, was mich zwar nicht direkt betrifft, aber in meinem Umfeld vorkommt.

Ich denke, dass der „Twin Track Approach“ ein gutes Modell ist, um Inklusion durchzuführen und zu gewährleisten, allerdings sollten zukünftige Lehrer/innen so wie wir eine gewisse Ausbildung bezüglich dessen erfahren. Inklusion wirkt sich auf den Unterricht aus. Daher ist es wichtig, dass wir als zukünftige Lehrer/innen uns damit auseinandersetzen.

 

Um diesbezüglich eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zu formulieren, wäre es sicherlich interessant, herauszufinden, inwiefern sich der Unterricht zwischen einer Inklusionsklasse und einer normalen Schulklasse unterscheidet, welche Lehr- und Lernmethoden verändert werden müssen.

Zusätzlich wäre es sicherlich für Lehramtsstudierende interessant, wie eigentlich die Lehrer/innen über Inklusion denken, vor allem am Gymnasium in Bremen Horn.

 

Religiöse Pluralität im Unterricht – Dr. Eva Maria Kenngott aus d. Religionsdidaktik

Filed under: Allgemein — Elina at 8:36 am on Freitag, Mai 18, 2018  Tagged

In der letzten Vorlesung lag der Schwerpunkt auf religiöse Unterschiede im Unterricht. Dabei gibt es zentrale Aspekte, die Probleme im Sinne der Begegnung mit anderen Religionen darstellen. Diese können Hass, Vorurteile und Angst gegenüber einer anderen Kultur bzw. Religion sein.

Dabei sind genau diese Aspekte innerhalb einer Klassengemeinschaft oder generell im Unterricht abzubauen. Allerdings stellt hierbei die Flüchtlingskrise, die derzeit herrscht, und auch der damit verbundene Terror sorgt für Unruhe und Distanzierung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen, sowie auch in der Schule.

 

Wenn ich an meinen eigenen Religionsunterricht zurückdenke, so ist zu erwähnen, dass ich von Klasse 1 – 4 mit einem Moslem und von Klasse 5 – 9 mit einer Muslime zusammen zur Schule gegangen bin. In der Grundschule ist es lediglich einmal erwähnt worden, dass er Moslem ist, hat aber am Unterricht nichts verändert. Er hat auch den Unterricht ohne „Wenn“ und „Aber“ mitgemacht.

In der Sekundarstufe I haben wir unterschiedliche Religionen besprochen, unter anderem auch den Islam, bei welchen wir den älteren Bruder des Schülers aus der Grundschule eingeladen haben, damit er uns was darüber erzählt. Die muslimische Schülerin hat auch etwas dazu beigetragen, aber sie scheint keine typische Muslime zu sein. Sie trägt kein Kopftuch oder dergleichen.

Zum Abitur hin bestanden wir aus Protestanten und evtl. Katholiken, sodass dies keinen Unterschied mehr zur Folge hatte.

 

Um für Praktika eine Beobachtungsaufgabe zu formulieren, ist es sicherlich gut zu erfahren, wie Lehrer generell im Unterricht mit religiöser Pluralität umgehen und inwiefern dies ihren Unterricht beeinflusst. Ebenso ist auch eine Beobachtung innerhalb der Klasse bezüglich Religion interessant zu betrachten.

Sprachliche Heterogenität – Christoph Kulgemeyer aus der Physikdidaktik

Filed under: Allgemein — Elina at 10:59 am on Freitag, April 27, 2018  Tagged

Die letzte Vorlesung wurde von Christoph Kulgemeyer, Physikdidaktiker, geleitet. Dabei hat er sich besonders auf sprachliche Unterschiede bezogen, die das Modell der „Doppelten“ Heterogenität, angeführt von Prof. Andreas Klee aus der Politikdidaktik, zur Folge haben. Hervorgehoben wurde dies durch die Definition irgendwelcher Fachbegriffe wie in der Physik „Kraft“ oder „Energie“.

 

Wenn es während einer Konferenz um den Umgang mit sprachlicher Heterogenität geht, so sind Lerngruppen in jedem Fall sinnvoll. Dabei sollten je nach Situation heterogene Gruppen gebildet werden, also dass lernschwache Schüler*innen mit lernstarken Schüler’innen zusammenarbeiten, um gewisse Zusammenhänge auch verstehen zu können. Allerdings sollte auch dies er abwechslungsreich sein, da alle Schüler*innen von lernstarken Schüler*innen profitieren.

Des Weiteren ist auf Lerntypen orientierter Unterricht am besten zu verzichten. Diese sind nicht nachgewiesen, lediglich ein Zusammenspiel zwischen dem Sprechen und der Darstellung sollte vorhanden sein. Woraus diese Darstellung besteht, sei es ein Experiment in den Naturwissenschaften, sei es eine Beispielanalyse anhand eines Gemäldes im Kunstunterricht, sei es eine Graphik, die die Entstehung eines Windes darstellt, all das ist völlig unabhängig von den nicht bewiesenen Lerntypen. Dementsprechend sollte es beim Sprechen und bei einer Darstellung bleiben.

 

Wenn ich an meine Erfahrungen aus der Schule zurückdenke, so halte ich vor allem im Physikunterricht ein demonstratives Experiment in den höheren Jahrgängen und einer Erarbeitung der Ergebnisse für sinnvoll. In den Jahrgangsstufen 11 und 12 (ich hatte noch Abitur nach 12 Jahren) hat mein Physiklehrer zu jedem neu eingeleitetem Thema ein Experiment durchgeführt. Anhand dessen konnten wir gemeinsam erarbeiten, wie beispielsweise eine Helmholtz-Spule funktioniert, und die physikalischen Vorgänge nachvollziehen. Daraufhin hat mein Physiklehrer zusätzlich durch Abbildungen und Erläuterungen versucht, seinen Leistungskursschüler*innen die physikalischen Vorgänge noch deutlicher zu vertiefen und uns diese näher zu bringen.

Es haben sich, zwar nicht während des Unterrichts, aber außerhalb dessen, Lerngruppen gebildet, die leistungsheterogen aufgebaut war. Meine Arbeitsgruppe bestand aus insgesamt fünf Abiturient(inn)en, die alle aus unterschiedlichen Bereichen viel wussten, sodass dabei auch teilweise während des Unterrichts interessante Diskussionen entstanden sind, aus welchen jede(r) Abiturient(in) Informationen extrahiert hat.

Im Hinblick auf die Vorlesung halte ich dies für den Physikunterricht für sehr sinnvoll. Es handelte sich hierbei um einen Leistungskurs, aber dennoch hat es allen Abiturien(inn)en sehr weitergebracht und sehr geholfen, bestimmte physikalische „Verhaltensmuster“ und Gesetze nachvollziehen zu können.

 

Als angehende Physiklehrerin beziehe ich mich hier vor allem auf den Physikunterricht. Sollte ich eine Klasse unterrichten, bei welchen die Lernunterschiede so groß sein sollten, dass ich mir bei einer Aufgabe drei verschieden schwierige Stufen überlegen muss, so würde diese wie folgt aussehen:

Stufe 1: Ein Gegenstand fällt mit der Erdbeschleunigung g = 10 m/s^2 . Der Gegenstand hat eine Masse von

m = 1 kg . Berechne die Kraft. Die Lösung wäre dann nur F = ma = 1 kg · 10 m/s^2 = 10 N .

Stufe 2: Ein Gegenstand der Masse m = 1 kg fällt frei aus einer Höhe von 78,5 m . Der Gegenstand landet nach 4s auf dem Boden. Berechne die Kraft, mit welcher der Gegenstand fällt und die Beschleunigung. Die Lösung:

S = (a/2) · t^2  →  a = (2 · S)/t^2 = (2 · 78,5 m) /4^2 s^2 = 9,81

→ nun noch einsetzen: F = ma = 9,81 m/s^2  · 1kg = 9,81 N

Stufe 3: Ein Gegenstand fällt aus einer Höhe von 78,5 m mit einer Geschwindigkeit von 39,25 m/s und kommt nach 4s auf der Erde an. Berechne daraus die Erdbeschleunigung und die Kraft für einen Gegenstand der Masse

m = 1kg . Lösung: Entweder v = a·t  → a = v/t = 39,25 m/s /4s = 9,81 m/s^2 

oder S = (a/2) · t^2  →  a = (2 · S)/t^2 = (2 · 78,5 m) /4^2 s^2 = 9,81

→ nun noch einsetzen: F = ma = 9,81 m/s^2  · 1kg = 9,81 N

Bei der ersten und leichtesten Stufe sind klare zielführende Informationen angegeben, wie auch hier in dem Beispiel, bei welchem nur durch bloßes Einsetzen die Lösung erzielt werden kann.

Bei der zweiten Stufe wird eine Nebenrechnung von Nöten sein, um erst einmal auf die jeweiligen Komponenten zu kommen.

Bei der dritten Stufe kann Verwirrung gestiftet werden durch zwei mögliche Ansätze, die aber beide zum gleichen Ergebnis führen.

Spätestens bei Klassenarbeiten ist erkennbar, ob meine Methode zielführend und dem/der jeweiligen Schüler*in etwas gebracht hat. Ebenso ist es gut möglich, dass ein(e) Schüler(in) durch diese Aufgabenstellung sich mehr im Unterricht beteiligt, was sich auf seine/ihre mündliche Note auswirkt.

Von Tischen, Königen und Politikleuten – „Doppelte Heterogenität“

Filed under: Allgemein — Elina at 10:36 am on Freitag, April 20, 2018  Tagged

Es ist nicht verwerflich, heterogene Merkmale innerhalb einer Klasse, einer Schule etc. vorzufinden. Viele Menschen würden da sofort an religiöse Unterschiede oder an Herkunft des/der jeweiligen Schülers/Schülerin denken. Allerdings gibt es auch noch einen anderen Aspekt der Heterogenität: Vorstellungen, Präkonzepte, Stereotypen. Was bringt ein*e Schüler*in an Wissen mit in die Schule und dementsprechend mit in den Unterricht? Was assoziiert ein*e Schüler*in mit einem Begriff?

 

Allgemein befasst sich die sogenannte „Doppelte“ Heterogenität mit unstrukturierten Begriffen. Begriffe, deren Bedeutung rein interpretativ ist. Begriffe, welche jeweils anders gedeutet werden können. In einigen Fächern ist dies stärker ausgeprägt als in anderen. Besonders in den „Laber-Fächern“ wie Politik und Geschichte ist dies der Fall. Da sich Professor Klee bereits in der Vorlesung zum Fach Politik geäußert hat, gedenke ich, Geschichte zu wählen. Auch im Geschichtsunterricht sammeln sich Begriffe an, die auf unterschiedliche Arten und Weisen gedeutet werden können. Gehen wir doch einmal das Modell der doppelten Heterogenität für den Begriff „Nationalsozialismus“ durch. 

Die Fachlichkeit liefert mir eine Definition. Was ist „Nationalsozialismus“? Der Duden liefert hierbei folgende Definition:

„1. nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland aufgekommene, extrem nationalistische, imperialistische und rassistische politische Bewegung; Kurzwort: Nazismus

2. auf der Ideologie des Nationalsozialismus (1) basierende faschistische Herrschaft von A. Hitler in Deutschland von 1933 bis 1945″

https://www.duden.de/rechtschreibung/Nationalsozialismus ; Letzter Aufruf 18.04.2018, 22:49 Uhr

Da die Definition nicht alles, was den Nationalsozialismus betrifft, hergibt, liegt es an uns, den (angehenden) Lehrkräften, dies zu strukturieren. Womit fange ich zuerst an? Wie muss ich meinen Schülerinnen und Schülern dieses Thema vermitteln? Macht es Sinn, mit einer Vorgeschichte anzufangen? Solche Fragen und noch weitere müssen wir uns stellen, um unseren Unterricht planen zu können. Und dann kommen die Vorstellungen der Schüler. Was wissen meine Schüler bereits darüber? Was assoziieren sie mit dem Nationalsozialismus? Aufgrund dieser Fragen habe ich mit einigen Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren eine kleine Umfrage durchgeführt. Ich habe sie darum gebeten, mir drei Begriffe zu nennen, die sie mit diesem Begriff verbinden. Diese habe ich wie folgt kategorisiert:

Zur ersten Kategorie „Krieg“ treten hierbei 3 Begriffe auf (Totaler Krieg, Krieg, 2. Weltkrieg), die zweite Kategorie bezieht sich auf „Terror“ (Reichskristallnacht, Holocaust, Opfer). Eine weitere Kategorie bezieht sich auf „Personen“ (Hitler, Nazis, Juden). Des Weiteren ist eine Kategorie mit der Überschrift „Politik“ zustande gekommen (Hakenkreuz, Faschismus, Führerprinzip, antidemokratisch, Manipulation, Ideologie, Lebensraumtheorie). Zu guter Letzt ist eine Kategorie „Nach dem Krieg“ zu benennen (Entnazifizierung). 

Allein dies zeigt schon die Relevanz dieses Modells. Aus dieser Umfrage ist zu erkennen, dass ein gewisses Fachvokabular bereits vorhanden ist, auf welchem man bauen kann. Mithilfe dieser Begriffe kann der Unterricht sinnvoll gestaltet werden und auch gewisses Wissen vorausgesetzt werden. Zu wissen, was die Schülerinnen und Schüler bereits wissen, hilft bei der Unterrichtsvorbereitung und auch Unterrichtsplanung, die der Fachlichkeit gerecht wird.

 

Nun ist natürlich hierbei die Frage, inwiefern wir als Lehrer*innen und Lehramtsstudent(inn)en dieses Vorwissen und die mit denen verbundenen Vorstellungen Zugriff darauf haben können. Es gibt einige Methoden, die ich kurz angeben möchte.

1.) Um auf den Nationalsozialismus zurückzukommen, ist es sicherlich sinnvoll, eine Mindmap zu erstellen. Eine Mindmap dient dazu, seine Gedanken, Vorstellungen und sein Vorwissen auf einem Blatt Papier zu ordnen und auch selbst zu erfahren, was man eigentlich selbst weiß. Die bereits im Absatz zuvor benannten Begriffe können Teile dieser Mindmap sein, die auch mit neu erlangtem Wissen erweitert werden kann. Es hilft einem Schüler/einer Schülerin sicherlich auch zur Findung einer eigenen individuellen Definition eines Begriffs wie zum Beispiel beim Nationalsozialismus, der häufig und ab der siebten oder achten Jahrgangsstufe behandelt wird.

2.) Vor allem im Politikunterricht bietet sich eine Gruppendiskussion an. Ob in kleinen Gruppen oder gemeinsam im Plenum bietet eine Diskussion Platz für kontroverse Einstellungen, die den Horizont eines jeden Schülers/einer jeden Schülerin erweitert. Für die jeweilige Lehrkraft ist dies auch eine Bereicherung im Hinblick auf die Unterrichtsvorbereitung. Ebenso bringt dies Schülerinnen und Schüler nicht nur fachlich weiter, sondern steigert ihre soziale Kompetenz und ihre Fähigkeit, zu argumentieren und sich zu artikulieren.

3.) In den naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik verbinden Schüler*innen mit dem Begriff „Kraft“ vielleicht nicht unbedingt den physikalischen Begriff so wie er definiert ist. Mithilfe eines Experiments können naturwissenschaftliche Vorgänge veranschaulicht werden, welche auch einen bestimmten Raum für Diskussionen erzeugen. Ein Schüler/eine Schülerin hinterfragt dieses Experiment und kommt zu einer Erleuchtung. Ein einsteigendes Experiment in den höheren Jahrgängen oder regelmäßig durchführbare Experimente in den jüngeren Jahrgängen erachte ich als sinnvoll.

 

Für kommende Praktika ist es interessant zu erfahren, einerseits inwiefern eine Diskussion im Plenum sich von Diskussionen in kleinen Gruppen auf den Schüler/die Schülerin selbst auswirkt und warum welche Lehrkraft genau diese Methode am effektivsten findet. Ebenso wäre für mich interessant, wie Lehrkräfte im Naturwissenschaftsunterricht ihre Experimente wählen, in welcher Regelmäßigkeit dies geschieht und was dies in einem Schüler/einer Schülerin auslöst. Da ich selbst Physik auf Lehramt studiere, ist dies für mich ein guter Einblick und könnte dementsprechend selbst herausfinden, wie wichtig die eine Art und Weise für mich und für die Schüler*innen ist. Letzteres wird mir aber nur möglich sein, sofern ich innerhalb eines Praktikums die Möglichkeit habe, einem naturwissenschaftlichen Fach beizuwohnen.

Heterogenität an der Schule – Spannungsfelder und ihre Auswirkungen

Filed under: Allgemein — Elina at 10:40 pm on Donnerstag, April 5, 2018  Tagged

Heterogenität an der Schule ist ein Phänomen, welches die Unterschiede zwischen den einzelnen Personen hinsichtlich bestimmter Kategorien darstellt. Dies spiegelt sich vor allem in der Schule wieder, wo Kinder unterschiedlicher Kulturen, Religionen und anderen Charakteristiken miteinander lernen.

Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, so habe ich die folgenden Kategorien bzw. Spannungsfelder am stärksten erlebt.

Einerseits war die „Leistung“ ein wesentliches Spannungsfeld, welches sich durch viele verschiedene Arten ausgeprägt hat. An meiner Schule, einer KGS in Niedersachsen, sind drei Schulzweige vorhanden: Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Bestimmte Fächer wie Geschichte, Erdkunde oder Musik werden gemeinsam unterrichtet, während Mathe, Deutsch oder Englisch in getrennten Kursen unterrichtet werden. Hierbei hat die Schule versucht, eine gewisse Homogenität im Bereich der jeweiligen Schulzweige herzustellen. Bei den Fächern, die im Klassenverbund unterrichtet werden, sind dementsprechend drei Bewertungssysteme zu verwenden, nach welchen die Schüler ihre jeweiligen Noten erhalten.

Des Weiteren kam ich mit „schwierigen“ Schülern bzw. bestimmten Krankheitsbildern in Kontakt. Ich bin mit einer Frau befreundet, die aufgrund ihrer Krankheit einerseits eine Klassenstufe zurückversetzt wurde und die Schulzeit mit Begleitpersonen überstanden hat. Im Jahr 2007 kam sie in unsere Klasse und blieb bis 2013 mit mir in einer Klasse. Innerhalb von sechs Jahren hat sie es geschafft, sich den „normalen Schülern“ anzupassen. In der Grundschule war es kaum möglich, sich mit ihr zu  unterhalten, was sich innerhalb der Zeit sehr gebessert hat. 

Diese Spannungsfelder haben meine Schulzeit sehr geprägt, unter anderem weil ich täglich mit ihnen in Kontakt getreten bin. Verglichen mit religiöser Heterogenität ist das Krankheitsbild meiner Freundin mir deutlicher aufgefallen, als religiöse Unterschiede. Innerhalb meiner Schulzeit gab es muslimische Kinder, aber sie haben es sich nicht wirklich anmerken lassen durch beispielsweise des Tragen eines Kopftuches. 

 

Für das Praktikum im August möchte ich vor allem Zeuge werden, sofern es mir möglich ist, wie sich ein Krankheitsbild auf den Umgang mit den Mitschülern und die eigene Leistung auswirkt.

 

Maßnahmen bezüglich bestimmter Krankheitsbilder sind relativ schwer zu finden. Meine Freundin wurde in der Grundschule aus dem Raum geschickt, damit sie Zeit hat, um ihre Aggressionen wieder abzubauen. Bei Kindern, bei welchen Asperger diagnostiziert wurde, hat man in der Klasse eine Ecke vorbereitet, in welcher sich das Kind beruhigen konnte, indem es sich beispielsweise auf eine Matte gelegt und sich zugedeckt hat. Solch eine Ecke wird, um dem Kind Zeit zu geben, entsprechend verdunkelt. Andere Schulen wiederum bemühen sich, solche Schüler*innen mit in die Klassen zu integrieren. Problematisch bei diesen Maßnahmen ist, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass diese Kinder ausgegrenzt werden. Allein die Tatsache, dass ein Kind sich nicht konzentrieren kann und dies durch Aggressionen zeigt, ist ein Grund vor allem für jüngere Schüler*innen, sich diesem Kind möglicherweise aus Angst nicht zu nähern. 

Hallo Welt!

Filed under: Allgemein — Elina at 1:31 pm on Donnerstag, April 5, 2018

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