Mathematik ist nichts für Mädchen?

Nennen Sie drei zentrale Aspekte, die für eine gendersensible Gestaltung des Mathematik-Unterrichts von Bedeutung sind und erläutern Sie diese kurz. Wählen Sie eines Ihrer Unterrichtsfächer, das nicht Mathematik ist. Inwiefern sind diese Aspekte auch in diesem Fach relevant?

Im Rahmen einer gendersensiblen Gestaltung des Mathematikunterrichts sind drei zentrale Aspekte von Bedeutung. Diesbezüglich ist zunächst die Auswahl an Beispielen zu nennen, für die sich mehrere Geschlechter interessieren. Des Weiteren ist die Verwendung geschlechtsneutraler Sprache von Relevanz. Schließlich ist die Förderung des Selbstbewusstseins der Schüler von essenzieller Bedeutung (Blunck, 2018).

Die Auswahl an Beispielen, die nicht nur ein Geschlecht ansprechen, trägt dazu bei, dass bestimmte Themen nicht als geschlechtsspezifisch wahrgenommen werden. Dies führt zu einem größeren Interesse der Schüler in den Fächern Biologie und Mathematik (Gustke: 2019, S. 65) diese Fächer als anspruchsvoll wahrgenommen werden, enthalten sich viele Schüler und trauen sich die Meisterung des Faches nicht zu. In Situationen wie diesen ist es von besonderer Bedeutung, das Selbstbewusstsein der Schüler zu fördern. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sie ihre Fähigkeiten nicht anzweifeln.

Um alle Geschlechter gleichermaßen anzusprechen, ist eine geschlechtsneutrale Sprache von entscheidender Bedeutung. Sie trägt dazu bei, eine faire Lernumgebung zu schaffen (Schiller, 2010). 

Erinnern Sie sich an eine Unterrichtsstunde, die Sie vorbereitet oder beobachtet haben. Inwiefern spielte eine gendersensible Gestaltung bei der Vorbereitung eine Rolle? Würden Sie es heute wieder so machen? Was würden Sie ggf. ändern?

Ich persönlich hatte das Privileg, dass in unserem Unterricht (bezogen auf die Fächer Mathematik und Biologie) jeder Schüler und jede Schülerin stets in den Lernprozess integriert wurde. Die Lehrkräfte haben die Schülerinnen und Schüler stets gefördert, sodass eine Ausgrenzung eines Geschlechts nicht stattfand. Diese Erfahrung ist für mich von großem Wert, da ich weiß, dass sie nicht jedem zuteilwurde. Es wäre mein Wunsch, diese Erfahrung auch in Zukunft an meine Schüler weiterzugeben. Um die Schülerbeteiligung zu stärken, ist es mein Bestreben, die Schüler, egal ob Mädchen oder Junge, in ihrer Kompetenz zu fördern. Sollten sich signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern manifestieren, werde ich selbstverständlich darauf achten. Des Weiteren würde ich die Präferenzen der Schüler berücksichtigen. Es ist mir bewusst, dass eine Vielzahl von Lernenden Gruppenarbeiten ablehnt, insbesondere wenn sie nicht selbst entscheiden dürfen, mit wem sie in einer Gruppe sind. Diese Haltung ist durchaus nachvollziehbar, da auch ich kein Freund von Gruppenarbeiten bin, in denen die Teilnehmer nicht selbst entscheiden dürfen, mit wem sie in einer Gruppe sind. Die Gestaltung des Unterrichts so angenehm und effektiv wie möglich stellt ein wesentliches Kriterium dar. Es ist daher von großer Bedeutung, die Schüler nicht in eine Lage zu bringen, in der sie sich unwohl fühlen. Dies gilt insbesondere für Fächer, in denen viele Schüler ihre Stärken bereits anzweifeln. 

Wählen Sie ein Schulbuch Ihrer Wahl zu einem Ihrer Fächer und analysieren einen Abschnitt hinsichtlich gendersensibler Gestaltung. Gehen Sie dabei auf die Verwendung von Darstellungen/Fotos sowie die sprachliche Gestaltung ein. Machen Sie ähnliche Entdeckungen wie Parise (2021)?

Die Analyse eines Deutschbuches für die Sekundarstufe I, etwa Klasse 7, offenbart eine

gendersensible Gestaltung. Dies wird insbesondere im Kapitel „Berufswahl und

Berufsbilder” ersichtlich, da dort eine Darstellung von Frauen und Männern in

unterschiedlichen Berufen erfolgt (Ärzte, Ingenieure, Mechaniker). Dies führt zu einer

Vermeidung von Geschlechterstereotypen. Dennoch ist zu konstatieren, dass einige Berufe, wie

beispielsweise der des Erziehers oder der Berufe in der Pflege, eine weibliche Darstellung

erfahren. 

Dennoch ist ersichtlich, dass die Rollendarstellung Männer und Frauen gleichermaßen

selbstbewusst darstellt, wodurch Klischees aufgelöst werden. 

Auch in der Sprache werden sowohl männliche als auch weibliche Namen und Pronomen

verwendet. 

In Kontrast zu den von Parise (2021) präsentierten Erkenntnissen, welche geschlechtsspezifische

Rollen in Schulbüchern nachweisen, präsentiert das hier thematisierte Buch eine gegenteilige

Tendenz. Das Schulbuch demonstriert signifikante Fortschritte, wobei dennoch

Optimierungspotenzial besteht. 

  • Schiller, J. (2010). Die Informatik ist männlich… In M. Koreuber (Hrsg.). Geschlechterforschung in Mathematik und Informatik: Eine (inter)disziplinäre Herausforderung. Baden-Baden: Nomos. 5-6. 
  • Gustke, R. (2019). Keinesfalls klischeefrei: Genderkritische Blicke in Schulbücher. Schüler: Wissen für Lehrer – Mädchen, 64-66.
  • Blunck, Andrea (2018): Gender Curriculum. Hamburg:,, https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/leviathan-40610“. 

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert