1. Zentrale Aspekte der BaumHet Vorlesung
Die Zwei zentralsten Aspekte welche ich aus der Ringvolesung mitgenommen habe sind die Erkentisse zu den Themen der Inklusion in der Schule was von Prof. Dr. Frank J. Müller vorgetragen wurde und zu (Un-)Gleiche Chancen für alle? Rassismus in der Schule was Dr. Dennis Barasi vorgetragen hat. Das Thema Inklusion ist für mich besonders wichtig, da ich schon in meiner Schulzeit in einer „I-Klasse“ war. Das analysieren der damaligen Umstände mit dem, durch die Vorlesung, neu erlernten Kontext führt, dann zu manchmal unangenehmen Erkenntnissen. Das Ideal welches durch Inklusion verfolgt wird ist, dass allen Schüler*innen, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Umstände ein gemeinsames Schulleben teilen. Ziel ist es, ein Bildungssystem zu schaffen, das die Vielfalt der Lernenden berücksichtigt, wodurch Aussonderung nicht notwendig ist. Zu der Bedeutsamkeit von Inklusion schreiben Aichele und Kroworsch, dass es trotz der Herausforderungen und Kritiken an der bisherigen Umsetzungen von inklusiven Konzepten es von zentraler Bedeutung sei, diese Ansätze weiter zu raffinieren, so dass das Recht auf inklusive Bildung als Menschenrecht weiter im Fokus steht. Meine Fach Kombination die ich zu lehren hoffe besteht aus Physik und Chemie. Leider wird in den naturwissenschaftlichen Fächern Inklusion häufig als kontraproduktiv angesehen, da befürchtet wird, dass die festeren Anforderungen dieser Fächer schwer mit den individuellen Bedürfnissen aller Schüler*innen vereinbar sind. Diese Annahme muss jedoch nicht zutreffen. Durch differenzierte Lehrmethoden und den Einsatz von unterstützenden Technologien können alle Schüler unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen in die Lage versetzt werden, naturwissenschaftliche Inhalte zu verstehen und zu erlernen. Inklusion kann somit auch in diesen Fächern gelingen und sogar zu einer Bereicherung für den gesamten Unterricht werden, indem sie vielfältige Perspektiven und kreative Lösungsansätze fördert. Wie in (Müller, 2013) gezeigt ist eine inklusive Unterrichtsatmosphäre, selbst von Eltern präferiert, dessen Kinder nicht direkt davon profitieren. Thema Rassismus in der Schule war sehr interessant, da ich durch meinen Hintergrund damit bisher wenig Kontakt hatte, aber die Erkennung und Bekämpfung von rassistischen Strukturen im Lehrberuf von großer Wichtigkeit ist um einen möglichst gleiche Unterricht zu schaffen. Dies ist wichtig, da die rassistische Wahrnehmung starke Einflüsse auf die Bewertung der Schüler*innen haben kann. Oft wird angenommen, dass es in den Naturwissenschaften diese Benachteiligung nicht gibt, da nur auf richtig oder falsch geprüft wird. Gerade deshalb muss besondere Vorsicht geboten werden, da Bonefeld & Dickhäuser 2018 anhand von Diktaten gezeigt haben, dass der Rassismus auch bei scheinbar Objektiven Bewertungskriterien einen großen Einfluss auf die Benotung hat. Besonders in der Schule, wo das versprechen, dass die Leistung die Note bestimmt, vorherrscht sind solche Ergebnisse inakzeptabel. Als Lehrperson muss man sich Bewusst sein, dass man großen Einfluss über die Zukunft seiner Schüler*innen hat. Somit ist es von Wichtigkeit ein Verständnis über das Thema Rassismus zu besitzen, da durch Ignoranz direkt der Kreislauf der Armut für Menschen die nicht den westlich weißen Normen entsprechen fortgesetzt wird.
2. Ein analytische Rückblick auf die eigne Schulzeit
Wie bereits erwähnt war ich zu meiner Schulzeit in einer „I-Klasse“. Dabei steht das I für Inklusion. Dieses bezieht sich in dem Fall meiner Klasse auf die Inklusion von Menschen mit Behinderung. Das weitere Schulkonzepte meiner Mittel/Oberschule war das einer integrierten Gesamtschule (iGS). Eine Gesamtschule im allgemeinen zeichnet aus, dass Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulempfehlungen angenommen werden und alle Abschlüsse von einem Hauptschulabschluss bis zu der Hochschulreife angeboten werden. Die Idee ist, dass Lernenden nicht auf einen Abschluss festsitzen und dass sollte es nach dem bestehen des empfohlenen Abschlus der Wunsch sein und die Noten es zulassen, dass erzielen des nächst höheren Abschlusses vereinfacht wird indem nicht die Schule gewechselt werden muss. Das spezielle an einer integrieren Gesamtschule ist noch, dass im Gegensatz zu einer kooperativen Gesamtschule die Klassen nicht nach dem angestrebten Abschluss aufgeteilt sind, sondern etwa aus ein Drittel jeder Empfehlung bestehen. Durch die Diversität im Klassenzimmer sollen die Schüler*innen gefördert werden mehr ihres Potentials zu entfalten. Nach meiner Erfahrung war dies an unserer Schule der Fall. Von meinem 120 Personen Jahrgang haben etwa 10 einen Hauptschulabschluss, 50 einen Realschulabschluss und 70 die Fachhochschulreife bestanden. Wenn man davon Ausgeht, dass die Klassen aus etwa ein Drittel jeder Empfehlung bestanden ist dies ein überaus positives Ergebnis. Der Grund ist meiner Meinung nach, die niedrigere Schwelle dem nächst höheren Abschluss nachzueifern, wenn man den empfohlenen erzielt hat. Ich finde das gut und die meisten Schulen sollten so aufgebaut sein.
Das Konzept unserer Schule basierte zu großen teilen auseinen Arbeitsplänen welcher innerhalb von zwei Wochen bearbeitet werden sollte. Aufgabe der Schüler*innen war es innerhalb von Schulperioden, die knapp 50% der Woche ausmachten diese Pläne eigenständig die Zeit zum arbeiten einzuteilen. Die Pläne wurden dann ergänzt durch generischen Fachunterricht. Ein großer Kritikpunkt der Eltern die ihre Kinder nicht auf diese Schule geschickt haben war, dass durch die eigenständige Arbeit und die gemischten Klassen schwache Schüler*innen die Aufmerksamkeit des Lehrpersonals monopolisieren würden. Dies ist meiner Ansicht nach während meiner Schulzeit auch der Fall gewesen, jedoch halte ich dies trotzdem für ein sehr schwaches Argument und zitiere den ehemaligen Rektor meiner Schule: „Ein Auto was super fährt schickt man nicht zum Mechaniker“. Vielmehr kritisiere ich, dass ab der 8ten Klasse der Fachunterricht in Erweiterte- und Grundkurse eingeteilt wurdewodurch nur noch die Arbeitsplan Arbeit in gemischten Klassen statt fand. Zusätzlich war es äußerst schwierig in einem Erweitertenkurs aufzusteigen, daviel benötigtes Wissen nicht in den Grundkursen vermittelt wurde.
Die Inklusion in unserer I-Klasse sah wie folgt aus. Wir hatten einen Schüler in der Klasse welcher mit Autismus diagnostiziert wurde. Die Ausprägung war sehr stark und er war minimal kommunikationsfähig. Ihm war eine permanente Hilfe zur Seite gestellt welche mit ihm eigene Übungen gemacht hat während die Klasse Unterrichtet wurde. In Fächern wie Kunst und Sport wurde er direkt eingebunden und bei Vortragsarbeit die sehr häufig an unserer Schule vorkam (mindestens ein bewerteter Vortrag pro Quartal) wurde er eingebunden seinen Fähigkeiten entsprechend und auch bei Klassenfahrten war er imer dabei. Die Inklusion war, meiner Meinung nach sehr gelungen. Viele in der Klasse haben ihn als Freund angesehen und alle waren sehr bedrückt nachdem er die Schule verlassen hat um zu arbeiten. Seine Anwesenheit hat für viele auch das Stigma um Behinderungen gelöst, wodurch einige, mich eingeschlossen, zur Lebenhilfe gegangen sind um mit Menschen mit Behinderung zu arbeiten.
3. Tiefere Analyse und fehlende Themen
Zwei Themen zu denen ich mir mehr in der Vorlesung gewünscht hätte wären einerseits die Vorstellung verschiedener Schulkonzepte. Der Rückblick auf meine eigene Schulzeit war zuschreiben, da mir nicht klar ist, was geteilte Erfahrungen in der Schule sind und was nicht. Andererseits hätte ich mehr positive Beispiele für das handeln von Lehrpersonal gewünscht. Mir ist klar das die absichtlich minimiert wurde, damit man nicht lernt nach einer Blaupause zu handeln. Meiner Ansicht nach bewirkt das alleinige beziehen auf negativ Beispiele, was man nicht tun soll, zu einer Unsicherheit im eigenen Handeln.
Literatur:
Vgl. Aichele, Valentin, and Susann Kroworsch. (2017) „Inklusive Bildung ist ein Menschenrecht: Warum es die inklusive Schule für alle geben muss.“ : 6.
Müller, Frank J. (2013): Integrative Grundschulen aus Sicht der Eltern – auf dem Weg zur Inklusion? Eine qualitative/quantitative Erhebung zur Elternzufriedenheit. Julius Klinkhardt
Bonefeld, Meike; Dickhäuser, Oliver (2018): (Biased) Grading of Students’ Performance: Students’ Names, Performance Level, and Implicit Attitudes. In: Front. Psychol. 9 (481).
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