Formulieren Sie basierend auf den Vorlesungsinhalten drei Thesen, die für Sie (!) einen modernen naturwissenschaftlichen Unterricht für alle ausmachen. Orientieren Sie sich gerne an den Grundannahmen von STL (Scientific and Technological Literacy for All), setzen Sie jedoch eigene Schwerpunkte.
Die meiner Meinung nach drei wichtigsten Punkte für den naturwissenschaftlichen Unterricht sind:
1. Interaktivität ist wichtig im Unterricht, da die Naturwissenschaften oft zu sehr theoretischen Inhalten tendieren könne. Ein Unterricht bei dem die Schüler*inne das Gefühl haben mehr als nur Daten speichern zu müssen wird dazu Beitragen, dass die Inhalte leichter und länger verinnerlicht werden.
2. Wissenschaftlicher Allgemeinbildung wichtig um eine Gegenkraft zu den Unmengen an Fakenews (in diesen Fall bezieht sich Fakenews auf jede art von Schwurbel) zu sein denen man immer mehr begegnet. Damit die Schüler*innen ihre eigene Gesundheit und Geldtasche schützen, sowie unsere Demokratie. Die Wichtigkeit dieser Wichtigkeit werden von Gräber, Nentwing und Nicolson schon seit 2020 als „unverzichtbar“ betont.
3. Inklusion
In der Letzten Vorlesung (RV 08) wurde bereits die allgemeine Notwendigkeit für Inklusion an Schulen dargestellt. In diesem Fall ist es auch wichtig, dass den Schüler*innen einbezogen werden, die selber kein gutes Anfangsverständnis von Chemie haben und die Illusion der NW Fächer als „Jungs Fächer“ aufgehoben wird.
Reflektieren Sie auf Basis der Vorlesungsinhalte und des Grundlagentextes, inwieweit chemisches Wissen im Speziellen und naturwissenschaftliches Wissen im Allgemeinen aus Ihrer Sicht als Teil des Allgemeinwissens (im Sinne einer „Scientific Literacy for All“) angesehen werden kann. Beziehen Sie hier auch ihre eigenen Erfahrungen aus dem schulischen Chemieunterricht/Ihrem Alltag ein.
Wissenschaftliche Allgemeinbildung ist essenziell, da sie Schülern grundlegendes Verständnis für die Welt um sie herum vermittelt und ihnen ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch das Erlernen wissenschaftlicher Prinzipien und Methoden entwickeln sie kritisches Denkvermögen und Problemlösungsfähigkeiten, die in allen Lebensbereichen nützlich sein können. Zudem fördert wissenschaftliche Bildung ein Bewusstsein für die Bedeutung von Forschung und Technologie in der modernen Gesellschaft, in welcher der*die Normalbürger*innen doch oft keine Verbindungen zu den Technologien, außerhalb ihres speziellen Berufsfeldes, haben, welche unsere Gesellschaft am laufen halten. Dabei ist ein Verständnis über die groben Abläufe einer Gesellschaft wichtig für eine Demokratie, damit informiert gewählt werden kann.
Chemie gilt als eines der unbeliebtesten Schulfächer. Benennen Sie Stichpunktartig Maßnahmen, die Ihrer Meinung nach die Lernmotivation von Kindern und Jugendlichen aller Schulformen (!) für das Fach Chemie steigern könnten.
Um den Chemieunterricht interessanter zu gestalten, sollten verschiedene Ansätze kombiniert werden. Ein zentraler Punkt ist meiner Meinung nach das durchführen praktischer Experimente. Indem Schüler*innen regelmäßig selbst Experimente durchführen, wird das theoretische Wissen greifbar und die Lernenden können die chemischen Prinzipien persönlich erleben. Besonders wichtig ist dies auch, da die naturwissenschaftlichen Fächer ohnehin als „unnötig“ für das weiter Leben empfunden werden.
Quellen:
VGL. (S. 12f) Christen, Franka, et al. „Einstellung von Schülern zu Schule und Sachunterricht: Erfassung und Differenzierung von typologischen Einstellungsausprägungen bei Grundschülern.“ Zeitschrift für Didaktik der Biologie (ZDB)-Biologie Lehren und Lernen 10 (2001): 1-16.
Gräber, Wolfgang, Peter Nentwig, Peter Nicolson. (S. 2) „Scientific Literacy—Von der Theorie zur Praxis.“ Scientific Literacy: Der Beitrag der Naturwissenschaften zur Allgemeinen Bildung (2002): 135-145.
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