Ich habe die vier Interviewten gefragt warum sie sich für das Leben im Wohnheim entschieden haben, wenn es doch auch andere Formen des Wohnens gibt. Die Antworten darauf waren sehr einseitig und hatten viele Überschneidungen.
Grundsätzlich sind sich alle einig, dass sie den Luxus von einem eigenen Bad, einer eigenen Küche und den Freiheiten sich (fast) ohne Regeln verhalten zu können, sehr genießen. Chahd sagt „[i]ch bin gar kein WG Mensch, ich brauche da schon das alleine sein und komplett eigenständig entscheiden, wie ich meinen Lebensraum gestalten möchte.“ Lee stimmt dem zu und äußert „[a]lso für mich persönlich war es [wichtig], dass ich hier meinen eigenen Rückzugsort habe […] und ich hab es lieber, dass ich alles für mich habe mit der Küche und dem Bad.“
Aber auch weitere Aspekte, wie der kurze Weg zur Uni, die Sicherheit durch die anderen im Wohnheim Lebenden und Kostengründe, wie beispielsweise, dass alles bereits möbliert sind, spielen eine Rolle. [„Es ist ziemlich nah an der Uni, sah gut aus und ist nicht zu teuer.“ – Lee] / [„ich war knapp bei Kasse und deswegen brauchte ich etwas was schon [möbliert] ist. Abseits dessen bin ich auch so ein bisschen ängstlich und dachte mir, wenn ich in einem Wohnheim lebe, ist auch praktisch abgesichert, dass die Gegend mehr oder weniger studentensicher ist. Ich dachte in anderen Gegenden hält keiner Ausschau nach einem und ich dachte im Wohnheim wird das anders sein“ – Chahd]
Ausschlaggebend für die Entscheidung ins Wohnheim zu ziehen, ist allerdings auch der aktuelle Mietmarkt, wie Felix [„weil ich mich nicht auf den Mietmarkt einlassen wollte“] und Finn [„ich musste mir innerhalb von zwei Wochen etwas suchen und ich hab auch nach WGs geguckt und so weiter, aber da war nichts zu finden“] betonen.