zweiseitige Form des Lebens

„Vor einem Monat ist aus Ramona Nummer 32 geworden. Die Zahl steht auf ihrem Klingelschild, am Briefkasten, an ihrer Zimmertür“ so heißt es in dem Artikel „Leben im Studentenwohnheim“, welcher von Luisa Meyer verfasst wurde und am 18.10.2012 in der Hannoverschen Allgemeine veröffentlicht wurde. In dem gleichen Artikel steht von Theresa Kruse geschrieben „[z]uerst war das Wohnheim für mich nur ein Zweckgebäude, aber jetzt ist es eine Gemeinschaft zum Leben in einer familiären Atmosphäre“, ein Zitat von Magdalena, die sich das Leben im Studentenwohnheim anonymer vorgestellt hatte.

Es zeigt sich hier sehr markant, dass es breite Spaltungen darüber gibt, ob das Wohnheim einen hohen Grad an Anonymität aufweist oder eben die Möglichkeit für studentische Gemeinschaften und neue Freunde bietet. Auf der einen Seite gilt: für die Verwaltung und auch untereinander ist man nichts weiter als ein*e neue*r Bewohner*in. Dabei teilen wir uns alle die gleiche Adresse, leben alle in den identisch eingerichteten Zimmern, waschen in denselben Waschmaschinen unsere Wäsche. Aber wir kennen höchstens das Stockwerk und gegebenfalls die Zimmernummer von unseren Mitbewohner*innen. Ein näherer Austausch ist eher Rarität. Auf der anderen Seite gibt es Partys, Events, Gemeinschaftsräume, tiefer Verbindungen und vieles mehr.