Fazit

Beim Beenden dieser Forschung habe ich gemerkt, dass sich meine Forschungsfrage über die Zeit doch noch mal verändert hat und besonders auf den immer wiederkehrenden Aspekt der Anonymität abzielt. Der Aspekt der Anonymität kam in jedem Interview, egal ob offensichtlich oder zwischen den Zeilen, zum Vorschein. Es kristallisiert sich ganz klar raus: wir denken alle in großen Teilen das gleiche! Wenn man sich nun noch mal die Definition des Wohnheims vor Augen führt [„Wohnheime besitzen Gemeinschaftseinrichtungen. Die Bewohner von Wohnheimen führen jedoch einen eigenen Haushalt.“] lässt sich auch dort der Aspekt der Anonymität in Teilen wiederfinden da wir alle der Pflicht nachgehen müssen unseren eigenen Haushalt zu führen und ein Zusammenleben in dieser Wohnform nicht zwangsläufig gegeben ist. Dafür gibt es dann wiederum andere Wohnformen (wie beispielsweise die WG). Also wer wirklich auf der Suche nach einem Zusammenleben, Gemeinschaft, gemeinsamen Ritualen und Verbundenheit ist, müsste sich womöglich eher an eine WG binden!? Natürlich sind auch da diese Aspekte nicht zwangsläufig gegeben, aber die Wahrscheinlichkeit ist höher. Wer einen guten Ausgleich zwischen gemeinsamen Wohnen, Menschen um sich herum haben und sich auch zurückziehen und alleine leben können braucht, sollte das Wohnheim definitiv in Erwägung ziehen!

Es ist hier besonders wichtig zu betonen, dass es sich bei dem für meine Forschung untersuchten Wohnheim um ein privates Wohnheim handelt. Dementsprechend ist gewährleistet, dass jede*r Bewohner*in eine eigene Küche und Bad hat und sich somit keine Räume des alltäglichen Gebrauchs/Lebens geteilt werden müssen. Gerade dadurch könnte man darauf schließen, dass der Anonymitätsaspekt hier ausgesprochen intensiv zum Ausdruck kommt. Zudem spielen natürlich weitere Faktoren, wie beispielsweise die Persönlichkeit, eine Rolle. 

Nichts desto trotz steht eine Frage noch aus:

WER VERBIRGT SICH NUN HINTER DER TÜR?

Die Antwort lautet: hinter den Türen verbergen sich großartige Menschen mit spannenden Geschichten über das Leben im Wohnheim, die ich ohne diese Forschung womöglich weder kennengelernt noch gehört hätte. Ich bin sehr dankbar für jede*n einzelne*n, der/die meine Forschung so rege unterstützt hat und hoffe sehr, dass Dir der Blog und meine Forschung gefallen hat!

 

Und damit Tschüssi!