Kategorie: Blog

  • Interview Nr. 1 auf dem Campus – Einfluss von Medien?

    Heute um 16.15 Uhr traf ich eine Frau, etwa in meinem Alter am Rauchen vor dem SFG-Gebäude, ich nahm meinen Mut zusammen, um sie zu meiner Forschung zu befragen. Ich hatte die Befürchtung, dass fremde Menschen, die ich anspreche, ablehnend reagieren und nicht mit mir ins Gespräch kommen wollen. Dem war aber zum Glück nicht so!
    Nachdem ein älterer Mann auf dem Fahrrad zu uns beiden kam und uns auf die Schädlichkeit des Rauchens ansprach, sah ich das als Zeichen, um das Gespräch mit ihr weiter zu führen und mich zu überwinden.
    Es war etwas kühl draußen und die Sonne war schon dabei unterzugehen, sie zog an ihrer Zigarette und lächelte, als ich sie fragte, ob ich ihr ein paar Fragen stellen durfte und sie über das Projekt in Kenntnis gesetzt habe. Die Atmosphäre war sehr angenehm, ganz entgegen meiner (sozialen) Ängste und Befürchtungen und sie war auch sehr offen während des Gesprächs, aber das lässt sich am besten im folgenden Protokoll nachlesen:

    1. Frage: Was glaubst du was mögliche Ursachen für den Anstieg für Drogenkonsum? 
    ,,Psychische Gesundheit, die Sucht kann genutzt werden um zu suplimentieren, einen Mangel an (gesunden) Sozialen Kontakten zum Beispiel, also um Lücken zu füllen. 
    Ich glaube nicht, dass es heutzutage mehr Traumata gibt, aber dass durch die Enttabuisierung in unserer Generation mehr generationsübergreifende Traumata aufkommen und bearbeitet werden.”  [sic!]
     
    2. Frage: Wie siehst du den gesellschaftlichen Umgang mit Drogenkonsum?  
    ,,Sehr stigmatisierend. Obdachlose zum Beispiel werden als Junkies bezeichnet, was wörtlich mit ,,Menschlicher Müll” übersetzt wird. Durch die bestimmten gesellschaftlichen Kreise wird sichtbar, welche Drogen dort konsumiert werden. Zum Beispiel Kokain eher in gehobenen Kreisen, mit mehr finanziellen Mitteln. Anders als Heroin, welches eher bei armen Menschen am Hauptbahnhof gängiger ist. Bei Kokain habe ich auch das Gefühl, dass es mittlerweile viel öfter konsumiert wird. In meinem persönlichen Umfeld wird es auch viel öfter konsumiert, gefühlt fast alle die ich kenne Koksen (auf Partys). Ich war erschrocken, als ich das erfahren habe, aber letztendlich denke ich mir leben und leben lassen. Wenn die Person mir nahesteht, dann sage ich da wohl mehr zu, aber am Ende kann man da nicht viel tun, denke ich 
    Ich habe letztens auch ein Internetvideo gesehen, in dem gezeigt wurde, wie im Club mitten auf der Tanzfläche konsumiert wird und ich glaube, dass das normalisiert wird durch sowas.  
    Nicht allzu lange her habe ich auch eine Doku von STRG_F gesehen auf YouTube, kennst du bestimmt, oder? Ja, dort wurden Jugendliche/Junge Erwachsene auch zu ihrem Konsum befragt und viele meinten, dass sie konsumieren, um Rappern nachzueifern, wie Capital Bra, der über Tilidin rappt.  
    Ich denke, dass dadurch der Konsum von Drogen verherrlicht wird und hierdurch junge Menschen auch schnell durch die Medien beeinflusst werden können.” [sic!]

    Die Antworten von ihr haben meine Perspektive auf jeden Fall erweitern können und ich nehme mir vor, die besagte Doku von STRG_F anzusehen. Im Anschluss werde ich Links zu dem Thema posten, damit wir gemeinsam Einblicke gewinnen zu können.
    Hier sind ein die Links:

     

  • Hallo Betroffene, Neugierige und Forschende!

    In meinem Projekt möchte ich den Anstieg von Drogenkonsum über die letzten Jahre thematisieren und die möglichen Ursachen elaborieren.

    Dies möchte ich mithilfe von Recherche ermitteln, von Dokus bis hin zur Fachliteratur. Außerdem möchte ich Interviews mit Betroffenen führen, um ihre Erfahrungen in den Vordergrund zu stellen und das persönliche Erleben und die Auswirkungen zu betonen.

    Dies soll in einem Wohlfühlrahmen passieren und nur mit Einverständnis (ggf. anonymisiert) präsentiert werden. Unter anderem werden Foto- und Videomaterial zur Darstellung genutzt.
    Weiterhin möchte ich die Zugänglichkeit, das Verhalten und den Umgang in der Partyszene observieren und dokumentieren, um den Fragen auf den Grund zu gehen.

    Ich freue mich auch auf Kommentare, Kritik und Anregungen hier in den Blog-Beiträgen, um die Forschung fortwährend zu verbessern!