Der offene Unterricht kam in den genannten Methoden nicht vor. Diskutieren Sie kritisch warum dies der Fall war! Welche Vorteile bringt offener Unterricht für heterogene Gruppen, welche Nachteile haben Sie bereits im schulischen Alltag beobachtet?
Offener Unterricht steht kritisch zur Debatte. Die Vorteile offenen Unterrichts stellt der Fokus auf die Individualität der Schülerinnen und Schüler (SuS) und den persönlichen Lernfortschritt. Somit fällt die Ausgrenzung schwächerer SuS weg und die Leistung jedes einzelnen kann gefördert werden. Da alle Klassenstufen gemischt sind, entsteht ein besserer Austausch zwischen den SuS aller Altersstufen. Die SuS werden auch sozial gefördert, indem sie ihren Mitschülerinnen und Mitschülern helfen, und selber Hilfe annehmen. Dies führt zu einem gesunden Sozial- und Toleranzverständnis. Durch Schreib-Methoden und Einsatz von Logbüchern kann das Lerntempo individuell angepasst und eine Selbständigkeit gefördert werden. Im Vergleich dazu kann man im Frontalunterricht nicht allen SuS gerecht werden.
Kritisch allerdings ist zu bewerten, dass man nicht alle SuS permanent individuell betreuen kann und somit das Überprüfen der Logbücher, wie z.B. das Erreichen der Ziele, nicht im vollen Maße kontrolliert werden kann. Außerdem ist zu betonen, dass stille Arbeitsphasen nicht immer für SuS auszuführen sind, da gerade im Jugendalter die SuS mit viel Energie geladen sind. Ich selber habe oft beobachtet, dass zum Beispiel auch Wochenpläne und Gruppenarbeiten immer mäßig vollbracht wurden, da sich die SuS gegenseitig abgelenkt haben und dadurch teilweise in der Unterrichtsphase gar kein Lernfortschritt erzielt wurde. Außerdem sollte das Lernziel dann von den SuS selbständig zu Hause erarbeitet werden, wodurch keine Individualität und Selbständigkeit gefördert wurde. Dennoch hat der offene Unterricht sehr viele Entwicklungsmöglichkeiten, die die SuS nutzen können, wenn eine hohe Konsequenz und Selbständigkeit seitens der SuS sowie Lehrkräfte schon gegeben ist.