.Notizen.

105 Minuten

09.01.2022

“Ihr Flug wird eine Stunde und fünf und vierzig Minuten dauern“- berichtet die Flugbegleiterin. Mein Sitzplatz ist heute 7C-am Gang. Die Emotionen in meinem Kopf sind heute so stark, dass ich durch diesen Aufruf die Welt nicht mehr hören kann. Nur 105 Minuten. So lang oder so kurz dauert mein Veränderungsprozess. Meine Persönlichkeit, meine Sprache, meine Freunde, mein ganzes Leben ist auf der anderen Seite Europas ganz anders. Ist es nicht möglich, einfach die gleiche Person zu bleiben? Die Antwort auf diese Frage suche ich schon seit langem.

Das Flugzeug landet. Ich steige aus. Jetzt höre ich nur wie die Meereswellen in meinem Kopf rauschen. Sind diese Geräusche von der Nord – oder Ostsee?  Nordsee, antworte ich mir. Ich würde nie die Geräusche von der Ostsee mit den Geräuschen einer anderen See verwechseln. Diese kleinen Ostseewellen sind tief in mir verschlüsselt, sie sind Teil von meiner Kindheit, sie sind Teil meiner Identität.

Ich verlasse den Flughafen. Mein Veränderungsprozess wurde beendet. Ich habe mich verändert. Aber warum höre ich immer noch das Rauschen von der Ostsee? Die Wellen schlagen gegen den Strand  lauter und lauter. Lauter und lauter. Ich versuche diese Geräusche auszublenden. Ich gebe mir Mühe, aber ich kann es nicht, ich kann es nicht, ich kann es leider nicht.

Ich werde nie den Sommerduft bei meiner Oma vergessen. Ich kann meine Tränen nicht zurückhalten, wenn ich eine litauische Melodie höre. Wenn es regnet, beherrscht mein Leben die litausiche Melancholie. Alle diese Kleinigkeiten sind so tief in mir eingraviert, sie sind meine Luft, ohne sie bin ich nicht mehr ich.

Ich halte an. In 105 Minuten habe ich mich überhaupt nicht verändert. Sobald ich es realisiere, beginnt die Ruhe durch mich durchzudringen und überschattet allmählich meine Gedanken.

(SL) Literaturliste

Mormonismus und Frauen

Monographie:

Givens, L. Terryl (2002): By the Hand of Mormon: The American Scripture that Launched a New World Religion. New York: Oxford University Press

Ulrich, Thatcher Laurel (2017): A House Full of Females: Plural Marriage and Women’s Rights in Early Mormonism, 1835-1870. New York: Alfred A.Knopf.

Sammelband:

Wheelwright Hannah, Brooks Joanna, Steenblik Rachel Hunt)
Okazaki, Chieko N. (2005) There Is Always a Struggle. In Mormon Feminism: Essential Writings, Hrsg. Joanna Brooks, Rachel Hunt Steenblik, Hannah Wheelwright, 231-236. New York: Oxford University Press

Zeitschriftenaufsatz:

Finnigan, Jessica und Ross, Nancy. (2013): „I’m a Mormon Feminist“: How Social Media Revitalized and Enlarged a Movement. In: Interdisciplinary Journal of Research on Religion, Band 9, Heft 12:114-121.

Ulrich, Laurel T. (2010): Mormon Women in the History of Second-Wave Feminism. Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Band 43, Heft 2: 45–63.

Internetquelle:

Longaker, Jessica (1995): The Role of Women in Mormonism. URL: https://www.exmormon.org/mormwomn.htm [abgerufen am 02.02.2021]

Wie dreht man einen Film?Kostüme

TEIL 2

In unserer Filmproduktion war ich für die Kostüme verantwortlich. In dem Film spielen 4 Mädchen und ich wollte, dass jede von denen eine eigene Ästhetik haben würde. Für mich ist die Mode nicht nur etwas Oberflächliches oder nur auf das Aussehen bezogenes. Ich liebe Mode, weil man durch Klamotten auch seinen Charakter und Persönlichkeit äußern kann. Unser Film ist sehr kurz und wir hatten nicht genug Zeit das Leben und Hintergrund von jedem Charakter in unserem Film zu erklären. Deswegen sollte die Kleidung Hobbies, Leidenschaften und Persönlichkeiten widerspiegeln.

Ich habe 4 Moodboards für jeden Charakter erstellt und ich war selbst überrascht, wie viel man nur mit Hilfe von Kleidung sagen kann.

Summer: sie ist ein Model und ihr ganzes Leben dreht sich um die Mode. Summer kennt das Wort  Praktikabilität nicht. Sie hat nicht nur ein schönes Gesicht. Sie kämpft für ihre Unabhängigkeit als eine Frau und will mehr Harmonie und Geschmak in die Welt bringen.

Zoé: Zoé ist sehr nett und freundlich, für sie ist ihre enge Freunde und Familie sehr wichtig. Sie arbeitet als Barista und bringt ihre Kunden immer zum Lächeln.

Adeja: Ihr Ziel ist die Welt zu ändern und Stereotype zu brechen. Sie ist sehr mutig und mag die Leute zu provozieren. Sie äußert ihre Meinung immer laut, aber gleichzeitig ignoriert die Meinung der anderen nicht. Sie ermutigt ihre Freunde und verteidigt sie gegen jede Art von Angriff.

Gerda: Für Gerda ist am Anfang sehr schwer sich an die veränderte Welt zu gewöhnen. Sie bewahrt während des ganzen Tages ihre Haltung, sie ist sehr stilvoll und mag Dinge, die von wahrem ewigen Wert sind. Am Anfang ist sie sehr skeptisch über die Neuigkeiten von dem 21. Jahrhundert(Frauen tragen Hose!), aber am Ende des Tages will sie noch mehr und mehr über die Gegenwart erfahren.

Mit diesem kurzen Text wollte ich zeigen, dass Mode alles und jeden, auch die, die sich nicht dafür interessieren, berührt. Unsere Kleidung sagt mehr über uns als wir denken.

Wie dreht man einen Film?

 

TEIL 1

Als ich gewachsen habe, umgaben mich sich schnell verändernde  Medien. Die Welt der Filme und Serien war für mich immer sehr faszinierend. Mich interessierte nicht nur wie die Schauspieler eine bestimmte Rolle spielen, oder die Beziehung zwischen 2 Hauptschauspielern. Meine Achtung war immer auf kleine Details, Kameraperspektive, Musik und natürlich die Mode konzentriert. In der Schule für unseren Deutschunterricht sollten wir ganz oft verschiedene kurze Filme drehen. Damals habe ich gelernt ein Drehbuch zu schreiben oder den Film zu schneiden. Deswegen habe ich ohne Überlegung das Seminar von Filmmaking auch für die Uni ausgewählt. Am Anfang haben wir nur mit Charakteren und ihre Fähigkeiten gespielt, aber ab 3. Treffen begannen wir in den Gruppen schon Ideen für unsere Filme zu sammeln. Zuerst haben wir uns für einen Detektivfilm entschieden, aber die Gruppe war zu groß und alle hatten verschiedene Einstellungen wie der Film aussehen sollte. Deswegen haben wir eine Entscheidung getroffen uns in 2 kleinere Gruppen aufzuteilen und 2 neue Projekte zu beginnen. Unser neues Projekt hieß „Ein Tag in Gerdas Leben“. In unserem Film sollte es um eine alte Frau gehen, die plötzlich ein Morgen jung aufsteht. Ihre Seele ist immer noch die Seele von einer Frau, aber alle denken, dass sie jung ist. Wir haben ein Drehbuch geschrieben, ein Casting organisiert und Schauspieler ausgewählt. Ich war verantwortlich für die Kostüme, Ton und Filmen.

Aber. Zwei Wochen vor unseren ausgewählten Tagen für das Filmen hat die Schauspielerin, die die Rolle von Gerda spielen sollte, plötzlich wegen der steigenden Corona Fallzahlen abgesagt. Wir hatten 2 Wochen um eine neue Frau zu finden, die während Pandemie an unseres Projekt teilnehmen möchte. Die Zeit lief uns davon, aber wir hatten kein Glück bei der Suche. Wir haben eine neue Idee ausgedacht und unser Drehbuch geändert. Jetzt war Gerda eine junge Frau, die in 1922 in Bremen lebte und in die Zukunft gereist hat. Die Botschaft von unserem Film ist zu zeigen, wie stark die Welt sich geändert hat. Aber die einzige Sache, die sich nicht geändert hat,  ist die Freundschaft und Menschlichkeit.

 

To be continued….

Mein erstes Semester

Ich kann nicht glauben, dass ich mein erstes Semester hinter mir habe. Anfang von dem Semester war nicht leicht, weil ich meine Komfortzone verlassen sollte. Aber alle die Schwierigkeit haben mir geholfen innerlich zu wachsen. Die größte Herausforderung war die deutsche Sprache. Obwohl Deutsch mein Lieblingsfach in der Schule war und in Litauen habe ich ganz gut Deutsch gesprochen, in Deutschland war alles anders. Ich habe bemerkt, dass ich mich nicht komplett äußern kann und manchmal mein Leben wie eine Szene von dem Film „Lost in translation“ war. Ich war immer eine Perfektionistin und es war mir wirklich schwierig wahrzunehmen, dass ich Deutsch nicht perfekt kann. Jeden Tag gebe ich mich Mühe, um diese Angst vor dem Scheitern  zu überwinden.

In meinem Leben bin ich immer auf der Suche nach Balance und deswegen hat mir mein Studium gut gefallen, weil es eine Balance zwischen Theorie und Kreativität gab. Ich lerne gern und ich hatte Lust über die verschiedenen Kommunikationsmodelle zu lesen und zu schauen wie Professoren aus verschiedenen Ländern und Jahrhunderten sich Kommunikationsprozesse vorgestellt haben. Auf der anderen Seite gab es in meinen beiden Studiengänge sehr viel Raum für Kreativität. Wir haben einen Film gedreht, eine Website für Feen erstellt und hatten noch viele aufregende Projekte.

Es war natürlich sehr schade, dass wir die letzen 2 Monate online gelernt haben, aber dank dieser Erfahrung werde ich die kommenden Semester in Präsenz mehr schätzen.

10 Gründe, warum ich Bremen liebe

 

  1. Wetter. Obwohl man in Bremen ohne einen Regenschirm draußen nicht gehen sollte, hat bremisches Wetter etwas Besonderes. Ich bin in Litauen aufgewachsen, wo die Temperatur im Winter auch -25 Grad Celsius erreicht. Deswegen schätze ich die Momente hier in Bremen, wenn ich auch ohne Handschuhe oder 5 Paaren der Socken draußen nicht friere. Und an den Tag, wenn nach 10 regnerischen Tagen wieder die Sonne scheint, wird mein Herz mit Wärme der Sonne auch gefüllt.
  2. Gefühl der Freiheit. Als ich allein nach Deutschland in Oktober eingezogen bin, kannte ich niemanden. Natürlich war es schwierig ein neues Leben aufzubauen, aber gleichzeitig kam die innerliche Freiheit, eine neue Chance einfach mich selbst zu sein. Hier bin ich nicht mehr die Tochter, Schwester oder Freundin von jemandem. Ich bin einfach mich.
  3. Innenstadt. Ich bin der Mensch, der sich für Historie und Vergangenheit interessiert. Ich mag besonders in den alten Straßen Bremens spazieren zu gehen und in meinem Kopf Vergangenheit und Bremen vor 100 Jahren zu konstruieren.
  4. Leute. In Bremen habe ich sehr viele nette Personen getroffen, die jetzt meine Familie hier in Bremen ersetzen. Das Gefühl jemanden in einem fremden Land zu haben, der bei Erkältung dir eine Suppe kocht, ist unbeschreiblich.
  5. Studium. Ich bereue wirklich nicht, dass ich KMW und KuWi ausgewählt habe. Mir gefällt, dass ich viel Platz für Kreativität habe und gleichzeitig erwerbe auch sehr viel theoretisches Wissen. Im ersten Semester habe ich nicht nur die Leute beobachtet und ihr Verhalten beschrieben, sondern auch Kostüme für einen Film kreiert.
  6. Größe. Bremen ist weder zu groß noch zu klein. Bremen ist keine Metropole, aber hat viele Geschäfte, Straßen und Einwohner. Gemütlich-Dieses Wort beschreibt Bremen am besten.
  7. Falafel. Bevor ich nach Bremen eingezogen bin, hatte ich noch nie in meinem Leben Falafel probiert. Ich habe mir immer gedacht, dass Kirchenerbsen und Falafel nicht für meinen Geschmack sind. Meine Freundinnen haben trotzt meiner solchen Einstellung mich gezwungen mit denen Falafel auszuprobieren. Seitdem ist das Essen der Falafel unserere wöchentliche Tradition.
  8. Weser Strand. Für Filmmaking sollte ich zusammen mit einer Kommilitonin ein Drehbuch schreiben. Damals hat sie mich zum Café Weser Strand Eingeladen. Seitdem ist dieser Café zu einem Teil meiner Routine geworden. Ich komme hier nicht wegen des Geschmacks von Latte Macchiato oder denselben 10 momentan populärsten Liedern, die immer im Café spielen. Ich mag gemütliches Interieur, Barkeepers, deren erste Arbeitstage ich auch gefolgt habe und das besondere Gefühlt, dass in diesem Café der Lebensrhythmus langsamer ist.
  9. Weser und Slachte. Es ist immer soo schön an der Weser spazieren zu gehen, nicht zu denken und einfach das Leben zu genießen.
  10. S-Bahn. Ich habe bis jetzt noch nie in einer Stadt gelebt, die eine S-Bahn hat. Das Gefühl in einer Straßenbahn zu fahren ist etwas Besonderes. Fahr mit der S-Bahn ist meine Meditation. In der Stille kann ich mich „ausschalten“ und in meiner kleinen Welt allein sein. Nur der Name meiner Haltestelle ist ein Wecker,das mich aus meinen Träumen weckt.

50 Milliliter

Der von mir heute ausgewählte Gegenstand ist ein Parfümflakon „L’Eau Majeure D’issey“.

Flakon ist einfach, aber trotzdem sieht es elegant aus. Es hat nämlich silbene Details, eine quadratische Form, Scharfe Konturen und große Buchstaben. Der Parfüm Flakon hat verschiedene Symbole, die helfen, das Parfüm näher zu erkennen. 28 Buchstaben in einer Fremden Sprache. Die charmante Französische Sprache, die so leidenschaftlich klingt. Die unbekannte Buchstaben auf dem Flakon und der Name: Issey Miyake. Für die meisten Leute ist dieser Name nur 11 fremde Symbolen, aber für die Leute aus der Welt der Mode erklärt dieser Vorname und Nachname die Wurzeln und Geschichte des Parfüms. Dieser Flakon ist nur ein Mantel, den diese 50 Milliliter der Flüssigkeit tragen. Der Duft des flakons ist der Stern des Paares. Eine Flüssigkeit die hilft sich außergewöhnlich zu fühlen und zu duften. Der Geruch ist stark, erinnert an den Wald. So duften die Männer in schicken Büros. Männer, die jeden Tag Anzüge tragen.

 

Diese 50 Milliliter von Erinnerungen könnte so viele Geheimnisse von seinem Besitzer erraten. Die Routine der Person, Gedanken, die er jeden Morgen hat. Sein Gesichtsausdruck und das Gefühl, das er im Herzen fühlt, wenn der Duft seine Haut und sein Shirt berührt. Dieses Parfüm trägt der Besitzer nur für die besonderen Anlässe. Der silbere Parfümflakon war ein Geschenk von seiner ex Freundin. Sie hat sein Herz in 50 Teile gebrochen. Jeder Milliliter vom Parfüm ist eine Errinerrung an sie. Jeder Milliliter tut ihm weh, aber der Duft ist zu süchtig. 50 Milliliter vom Schmerz, 50 Milliliter von der alten Liebe. Er kann nicht aufhören. Der Parfümflakon versteht selbst seine bedeutungslose Existenz. Oder ist sie doch bedeutungsvoll? Er träumt nur vom Fallen, vom Zerbrechen, er will jedoch keinen Schmerz seinem Besitzer übergeben. Er kann nur hoffen, dass diese 50 Milliliter schneller leer werden. Nur dann kann er zusammen mit der Sehnsucht von seinem Besitzer verschwinden.

Simona