Abschlussreflexion-RV14

 

 

Ringvorlesung “Umgang mit Heterogenität in der Schule“ 2019 GO

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Ich habe in diesem Semester viele neue erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen, die ich vorher nicht kannte. Ich wusste zwar schon, dass im Lehrerberuf nicht nur gefordert ist, sein fachspezifisches Wissen den Schülern beizubringen. Dennoch bin ich verwundert darüber, wie viel Arbeit der Lehrerberuf mit sich bringt.
Eine Erkenntnis die ich gewonnen habe, ist die Chance die Heterogenität mit sich bringt. Für mich war es ein Rätsel, wie ich es schaffen sollte mit der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler umzugehen. Ich sah die Heterogenität der SuS als Herausforderung und offen zugegeben auch als Problem. Doch mir ist klar geworden, dass die Heterogenität von SuS auch einige Chancen mit sich bringt. Mir war schon vorher bewusst, dass leistungsschwächere SuS von leistungsstärkeren lernen können. Allerdings wusste ich vorher nicht, dass dies auch den allgemeinen Klassenzusammenhalt stärkt und die Gesamtleistung der Klasse besser ist. Diese Erkenntnis hat mich sehr erstaunt.
Zudem fand ich das Beispiel im Fach Mathematik interessant, dass Kinder spielerisch mehr und besser lernen. Dies habe ich mir zwar vorher schon gedacht, trotzdem wusste ich nicht, dass spielerisches Lernen so viel Erfolg mit sich bringen kann. Diese Methode würde ich gerne in Zukunft auch verwenden.
Um mich auf meine Fächer Deutsch und Geschichte zu beziehen war für mich eine neue Erkenntnis, dass die Leseinhalte im Unterricht oft das Interesse der Mädchen wiederspiegelt. Zudem wurde herausgefunden, dass die Leseinteressen von Mädchen und Jungen große Diskrepanzen aufweisen. Herr Kepser zeigte uns eine Website, bei welcher auch Lektüre für Jungen empfohlen wird. Des Weiteren wurden uns die Vorurteile der Lehrer in Bezug auf das Leseinteresse der SuS vorgestellt. Dieser Aspekt war neu für mich, da ich mich noch nie mit der Lektürewahl in der Schule beschäftigt habe.
Bei der Vorlesung für Geschichtsdidaktik wurde das Judentum, beziehungsweise die jüdische Religion vorgestellt. Mir ist bewusst geworden, dass man vorsichtig mit dem Thema Religion umgehen muss, da viele Aspekte für SuS einen höheren Stellungswert haben, als für mich. Da ich nicht religiös bin, musste ich mich erst mit dem Thema sensibilisieren und mir im Klaren werden, dass einige Aspekte für meine zukünftigen SuS wichtig sein können und ich vorsichtig mit dem Thema umgehen muss.

2.Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter 1 genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?

Wie ich in meinen Blogs bereits erwähnt habe, habe ich Erfahrung mit dem Thema Inklusion. Da meine Schwester eine starke geistige Behinderung hat, war ich schon immer mit diesem Thema konfrontiert. Zudem war ich in einer Kooperationsklasse und habe daher auch Erfahrungen im Umgang mit behinderten Kindern. Ich weiß daher auch, dass es für einige Lehrer im Umgang mit diesen Kindern schwierig war und sich einige schnell überfordert gefühlt haben. Zudem mussten wir die Aufgaben getrennt bearbeiten, was ich rückblickend betrachtend nicht so gut fand. Ich denke, dass es für einige SuS auch interessant gewesen wäre, die Aufgaben mit den behinderten Kindern zu bearbeiten, auch um beispielsweise Berührungsängste zu verlieren.
Da das Thema Inklusion an fast jeder Schule vertreten ist, wird es auch auf mich zukommen. Daher ist es unbedingt notwendig sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Zudem finde ich es wichtig sich die notwendigen Kompetenzen und das benötigte Fachwissen anzueignen, damit man in Stresssituationen versucht so gut es geht zu handeln.
Zudem habe ich Erfahrung mit dem Thema Lernen in heterogenen Gruppen gemacht. In meiner Schullaufbahn wurden die leistungsschwächeren SuS neben den leistungsstärkeren SuS gesetzt. Dies hatte zur Folge, dass man die leistungsschwächeren SuS mitgezogen hat und sie Hilfe von den leistungsstärkeren SuS bekamen. Somit kann ich bestätigen, dass es für die Gesamtleistung der Klasse besser ist, wenn man in heterogenen Lerngruppen arbeitet.
Des Weiteren habe ich die Erfahrung gemacht, dass wenn SuS in homogenen Lerngruppen arbeiten, die leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler schnell unmotiviert sind und vom Thema abkommen. Zudem wird, falls die Fragestellung nicht verstanden wird, schnell über ein anderes Thema geredet und die eigentliche Aufgabe ignoriert. Bei den leistungsstärkeren SuS habe ich hingegen erlebt, dass sie schnell mit der Aufgabe fertig sind und dann ebenfalls über ein anderes Thema sprechen.
Ich fand es als Schüler zwar nicht so schön, dass die Lehrer die Gruppen zusammengestellt haben, allerdings kann ich den Sinn seit der Ringvorlesung verstehen.

3).Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Ich möchte gerne mehr darüber erfahren, wie genau man mit Leistungsunterschieden der SuS umgeht. Das nicht jeder auf dem gleichen Lernniveau ist, ist nachvollziehbar und in jeder Klasse so. Jedoch möchte ich gerne wissen, wie man leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler fair behandelt und wie man ihnen trotzdem eine gute Chance gibt, gute Noten zu erlangen und motiviert zu bleiben.
Zudem möchte ich gerne wissen wie man damit umgeht wenn man mitbekommt, dass es SuS in der Klasse nicht gut geht. In meiner Schulzeit wurde das Thema Mobbing kaum behandelt, obwohl es rückblickend betrachtet einige Fälle in meiner Schullaufbahn gab, wo man schon von Mobbing sprechen kann. Jedoch haben meine Lehrer nie das Thema in der Klasse angesprochen, sondern immer ignoriert. Ich schätze, dass viele Lehrkräfte von mir auch überfordert waren. Mobbing ist ein aktuelles Thema und leider gibt es davon noch viel zu viel an den Schulen. Auch von anderen Fällen höre ich, dass viele Lehrer nicht gehandelt haben. Daher möchte ich gerne mehr darüber erfahren, wie ich in Zukunft handeln soll, wenn ich mal mit diesem Thema konfrontiert werde. Ich möchte wissen, wie ich am besten den SuS helfen kann und wie ich Mobbing auch präventiv verhindern kann. Zudem möchte ich wissen, wie man am besten für Aufklärung sorgt und die SuS mit diesem Thema erreichen kann.
Des Weiteren interessiere ich mich dafür, wie man damit umgeht wenn man mitbekommt, dass SuS im Elternhaus misshandelt oder vernachlässigt werden. Auch hier würde ich gerne bessere Kenntnisse erhalten, da so etwas auch nicht selten vorkommt.

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