Eine Reise ins Wohnzimmer meiner Großeltern
Das von mir ausgewählte Objekt ist ein altes Nokia 3410 Handy aus den frühen 2000er Jahren. Das Handy hat eine schmale, jedoch breite Form und ist 115mm x 49mm x 22,5mm lang, breit und dick. Der überwiegende Teil des Handys ist grau-blau und im Bereich des Displays ist das Handy weiß bzw. durch die Gebrauchsspuren nun leicht gräulich. Es gibt abwärts des kleinen Displays auf der Vorderseite des Handys, sechs Reihen Tasten. Von oben nach unten haben die ersten beiden Reihen drei Tasten (Menübedienung + Anruf annehmen und beenden) und die nächsten 3 Reihen jeweils die 1-9. Die letzte Reihe hat dann links und rechts erneut zwei Menübedienungstasten und in der Mitte die Ziffer 0.
Dreht man das Handy um, kann man relativ zentriert oben den markeneigenen Nokia Schriftzug geschrieben in schwarz auf weißem Hintergrund sehen. Ansonsten hat die Rückseite eine relativ rechteckige Form, wobei es noch eine kleine leicht ovalförmige Einkerbung gibt. Auf der Unterseite des Handys befindet sich der Ladeschacht. Das Objekt fühlt sich in der Hand im Vergleich zu seiner „kleinen“ Größe relativ schwer an und man spürt das qualitativ gut verarbeitete Plastik in der Hand. Das Handy fühlt sich haptisch ungewohnt an, da wir heutzutage größere Geräte gewohnt sind erweckt jedoch trotzdem eine gewisse Erinnerung und Nostalgie an die Vergangenheit. Das Handy will einem förmlich mitteilen: „ wo bin ich gerade? Was sind das alles für Geräte hier?“ Noch Jahre vor dem großen Apple Boom, war dieses Handy nämlich jenes, dass unsere Eltern wenn nicht sogar Großeltern verwendet hatten um primär zu kommunizieren und vereinzelt mal eine SMS abzusenden. Heutzutage wird dieses Nokia Handy als ein Relikt und Pionier der Handy Szene wahrgenommen, was sich durch seine ungemeine Stabilität und Langlebigkeit ausgezeichnet hat. Um auf meinen Titel zurückzukommen, muss ich sagen dass ich zu diesem Objekt ebenfalls einen nostalgischen Hintergrund pflege. Dieses Handy war das erste Handy das mir jemals in die Hand gekommen ist und es gehörte meiner Oma. Sie wusste zwar selbst nicht so richtig wie man es bedient, aber schon als kleines Kind hab ich auf diesem Handy immer mal wieder für sie Anrufe entgegengenommen und das altbekannte Handyspiel „Snake“ gespielt, während ich im Wohnzimmer ein Glas Milch getrunken habe. Ich assoziiere mit diesem Gegenstand also eine gewisse Wärme und Vertrautheit aus der Vergangenheit und sehe mich spielend im Wohnzimmer meiner Großeltern.
Hey Dalwin!
sehr spannender Beitrag! vor allem interessant find ich es wie dieses klassische Handy ja schon mitlerweile ein lustiges Meme geworden ist und man sich aufgrund der Stabilität fragt ob dieses Handy überhaupt zerstöbar ist. Besonders bemerkenswert finde ich aber das in diesem Handy wie auch in deinem Beitrag angesprochen, sehr viel Geschichte steckt. Man vergisst sehr häufig wie schnell die Technik voranschreitet und wie Dinge fast im Sekundentakt veralten und nichts mehr nutzen. Ebenfalls ist es vor allem Generationsbedingt wie man die Entwicklung von Handys wahrnimmt. In unserem Alter ist man mit solchen Dingen aufgewachsen und vertraut, für ältere Personen aber welche noch Briefe schrieben anstatt sich hunderte WhatsApp Nachrichten zu schreiben ist die forgeschrittene Technologie immer noch kühl und fremd.
Allgemein find ich dieses Themenfeld äußerst abenteuerlich und sehr komplex und bin gespannt wie sich die Technologien noch entwicklen und wie wir Menschen damit umgehen.
Lucian Lengemann