SL_ B2_Nüdling_Die Bib: Ein Ort zum schlafen und lernen

6327620 I Charlotte Nüdling I 09-50-M1-T3 Tutorium 3 zu „Einführung in die Ethnologie I Lehrende: Sarina Poloczek I WS 23/24 I Studienleistung Blogeintrag I Die erste Beobachtungsaufgabe

 

Es ist kurz vor eins und ich laufe die Treppen in der Bibliothek vom vierten Stock hinunter. Ich gelange schnell zum Flur des dritten Stocks, doch durch die Glastüren erkennt man, dass die meisten Tische belegt sind. Also noch ein paar Treppen hinunter und ich schleiche leise in den zweiten Stock. Zwischen hohen Bücherregalen und kleinen Ablageflächen sind viele Tische aufgebaut. Manche haben einen schwarzen Computer auf ihnen stehen, manche sind durch eine halbhohe Wand getrennt. An einem Montag um kurz vor eins ist die Bibliothek gut besucht. 

Um niemanden zu stören, setze ich mich unauffällig mit meinem Notizbuch und einem Stift an einen der Tische ganz am Rand. Es bemerkt mich niemand, da alle tief in ihre Laptops oder Bücher vertieft sind. 

Gegenüber von mir sitzt ein junger Mann mit Kopfhörern. Vor ihm ist sein Laptop aufgeschlagen, ab und zu schaut er drauf. Dann lehnt er sich nach hinten, streckt seine Arme in die Luft und gähnt. Dieses Phänomen wiederholt sich in den 10 Minuten, in denen ich beobachte, oft. Neben ihm sitzt ein weiterer junger Mann, jedoch ohne Kopfhörer. Dieser hat ein Buch vor sich liegen und klammert sich alle 2 Minuten an seine Wasserflasche. Ob er wirklich etwas liest, ist schwierig zu erkennen, da er durchgehend in seinem Notizbuch kritzelt. Sein Gesichtsausdruck ist konzentriert und sein Blick huscht immer wieder über die Seiten von seinem Notizbuch. 

Außerdem beobachte ich auch Leute, die zusammen lernen. Auf meinem Stockwerk sind die Lernräume neben mir zwar leer, aber mehrmals sind Menschen zu zweit mit ihren Körben in den Großraum gekommen. Häufig flüstern sie leise und machen sich dann auf den Weg zu einem freien Tisch. Dort breiten sie ihre Lernmaterialien aus und besprechen etwas in leisen Sätzen und mit Gesten. Was genau sie besprechen, kann ich nicht verstehen, dafür sind sie zu leise.      

Neben den lesenden und gähnenden Personen fällt mir außerdem ein erwachsener Mann auf, der immer wieder an mir vorbei eilt und Bücher einsortiert. Manchmal hat er 2 bis 3 im Arm, manchmal auch nur eins. Dann schaut er sorgfältig die Regale durch und stellt die Bücher an bestimmte Plätze. 

Insgesamt ist die Bibliothek ein Ort für jeden, der oder die einfach konzentriert lernen will oder auch nur so tut. Egal ob mit dem Laptop, einem Buch oder mit Notizzetteln, viele Lernweisen sind hier vertreten. So auch die verschiedenen Typen von Menschen; entweder ganz entspannt und fast schlafend, oder gestresst am schreiben. Zudem kommt hinzu, mit wie vielen Menschen man arbeitet; alleine, zu zweit oder in einer Gruppe. Hier ist mir auch aufgefallen, dass die Konzentration der Arbeitenden bei allen Formen nicht durchgängig vorhanden ist. Es ist nicht nur das Handy, das einen ablenkt, es können auch andere Menschen oder zu wenig Schlaf sein.


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