Charlotte Nüdling | 6327620 | 09-50-M1-T3 Tutorium 3 zu „Einführung in die Ethnologie“ | WiSe 23/24 | Studienleistung: Blogeintrag
Seit dem ersten Corona Lockdown habe ich meine Liebe für Spaziergänge entdeckt. Als ich jünger war – und ich glaube, da erkennen viele sich wieder – wurde ich von meinen Eltern gezwungen, bei Wind und Wetter an die frische Luft zu gehen und sich die Beine zu vertreten. Manchmal hat es auch Spaß gemacht, jedoch hatte ich die meiste Zeit eher Langeweile.
Während Corona waren die Einschränkungen so hoch gefahren, dass man sich nur noch mit einer Person eines anderen Haushalts treffen durfte und dies auch nur bis 8 oder 9 Uhr abends. Es ist komisch, daran zurück zu denken und zu realisieren wie verrückt diese Zeit doch war. Jedenfalls haben meine beste Freundin, die zwei Häuser weiter gewohnt hat, und ich das Spazieren gehen für uns entdeckt. Teilweise weil man sonst ja auch nichts anderes machen konnte…
Wir wohnen in Hamburg in der Nähe der Elbe und der Fluss war auch immer unser Ziel. Durch den Fischerspark, am Rosengarten vorbei und eine kleine Pause auf einer Bank beim Balkon mit Blick auf den Hafen: Das war immer unsere Route. Manchmal haben wir uns auf dem Weg hin ein Eis gekauft oder haben einfach nur geredet. Wenn das Wetter besonders gut war, sind wir auch vom Balkon aus zur Elbe hinunter gegangen und sind am Strand entlang spaziert. Zu der Zeit war es auch schön warm und die Sonne hinterließ glitzernde Punkte auf den leichten Wellen. Obwohl wir nichts besonders spannendes gemacht haben, war es nie langweilig. Diese Tradition haben wir auch nach Corona noch weitergeführt und generell wurde das Spazieren gehen ein fester Bestandteil meines Alltags. Vielleicht nicht jeden Tag, aber häufig genug. Wenn der Uni Stress (oder damals häufig der Abi Stress) zu viel wurde, hat es mir gut getan, einfach einmal rauszugehen. Entweder alleine mit Musik oder einem Podcast oder mit Freunden. Es ist eine Form der Ablenkung, die gut tut. Eine Zeit lang habe ich fast jeden Abend einen Spaziergang gemacht, um zur Ruhe zu kommen. Dann bin ich mit Kopfhörern, aus denen Lana Del Rey summt, durch mein Viertel gegangen. Spazieren gehen ist also wichtig für die Seele 🙂
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