SL_B3_Nüdling_Die Geschichte des Adventskalenders

Charlotte Nüdling | 6327620 | 09-50-M1-T3 Tutorium 3 zu „Einführung in die Ethnologie“ | WiSe 23/24 | Studienleistung: Blogeintrag

 

Es ist die eine Sache, die einem die Wartezeit im Dezember bis Weihnachten erleichtern soll: Der Adventskalender. Als Kind ersehnt man sich den ersten Dezember herbei, um endlich das erste Türchen aufmachen zu können. Meine Mutter hat meinen Adventskalender immer ein Abend früher in unsere Küche gehängt, und manchmal bin ich später heimlich in die Küche geschlichen, um mir in anzusehen. Die kleinen Tütchen waren weiß und die Zahlen von 1 bis 24 mit einem blauen Stempel aufgedruckt. Am ersten Tag habe ich mir auch schon die anderen Tütchen genau angeschaut. Fühlen, was vielleicht drin sein könnte, wollte ich dann aber doch nicht. Die Vorfreude auf das, was drin sein könnte, war zu groß, und das wollte ich mir nicht nehmen.

Die meisten hier haben wahrscheinlich ähnliche Erfahrungen gemacht. Als Kind – und auch jetzt –  ist die Adventszeit eine magische Zeit, voller Weihnachtsmärkte, Wichteln, Plätzchen backen und Weihnachtsliedern. Doch der Adventskalender hatte für mich alles übertroffen. Aber woher kommt eigentlich die Tradition des Adventskalenders?

Der Name Adventszeit kommt aus dem lateinischen Wort adventus, was übersetzt “Ankunft” bedeutet und auf das Warten auf die Geburt Jesu hindeutet. 

Johann Hinrich Wichern soll den ersten Adventskalender im Jahre 1838 angefertigt haben. Er war Leiter eines Kanbenrettungshauses in der Nähe von Hamburg und wollte den Kindern die Wartezeit bis Weihnachten erleichtern. Jedoch handelt es sich hier nicht um den typischen Adventskalender wie wir ihn heutzutage kennen; Wichern hat 20 rote Kerzen und 4 weiße Kerzen auf ein Wagenrad mit Holzrahmen gestellt und die Kinder durften zusätzlich zu den weißen Kerzen an Adventssonntagen, täglich eine rote Kerze anzünden. Zu dieser Zeit entstanden ähnliche Modelle an verschiedenen Orten. Die Methode entwickelte sich weiter. Familien fingen an nach und nach 24 kleine Bilder für ihre ungeduldigen Kinder aufzuhängen oder 24 Striche mit Kreide an die Wand zu malen, welche die Kinder dann jeden Tag wegwischen konnten.

1908 druckte der Lithograf Gerhard Lang den ersten Adventskalender, welcher aus kleinen Bildern bestand, die Kinder ausschneiden und aufkleben konnten. Die heutigen Adventskalender mit Schokolade und kleinen Türchen fand seinen Ursprung erst in den 50ern.  

Heutzutage können sich Kinder, die Weihnachten feiern, den Adventskalender wahrscheinlich kaum mehr wegdenken. Es ist eine Tradition geworden, mit der Familie auf das “große Weihnachtsfest” zu warten und sich gegenseitig Freude zu bereiten. Es ist daher auch nicht nur eine Sache für Kinder, denn auch Erwachsene haben das Recht auf einen Adventskalender. Sei es ein kleiner mit Schokolade und Bildern, oder ein größerer mit Geschenken; für jeden ist was dabei. 

Morgen ist der 1. Dezember und viele Kinder können heute Nacht bestimmt nicht schlafen in Gedanken an das erste Türchen oder träumen von dessen Inhalt…  

 

 

 

 


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Quellen: 

https://www.zeit.de/wissen/2009-11/advent-brauch

https://www.mein-adventskalender.de/adventskalender-geschichte/

https://www.adventskalender.de/der-adventskalender-die-geschichte-und-entstehung.html


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Kommentare

Eine Antwort zu „SL_B3_Nüdling_Die Geschichte des Adventskalenders“

  1. Avatar von Henda
    Henda

    Hallo Charlotte,
    ich fand deinen Blogbeitrag über die Geschichte des Adventskalenders sehr interessant, da ich mich mit diesem Thema noch nie auseinandergesetzt hatte.

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