Archive for Juli, 2014


Beitrag zur 13. Vorlesung

Wie entstehen in didaktischen Prozessen kulturelle und religiöse Zuschreibungen und wie lassen sie sich reduzieren?

In unserer heutigen Kultur ist nahezu ausgeschlossen Klassen gleichen ethnischen und religiösen Ursprungs zu unterrrichten. Immer dann wenn Menschen mit verschiedenen Herkünften aufeinander treffen sind Vorurteile und Klischees nicht zu vermeiden und dies gehört ein Stück weit auch zu dem Gemisch, dass unsere Kultur ausmacht. Klischees und Stereotype sind jedoch zumeist negativ behaftet und schwer zu beseitigen, ein offener Umgang mit eben diesen Ansichten sollte an erster Stelle stehen wenn Lehrer etwas verändern wollen. Wenn ein Thema oder Begriff fällt und die Klasse sich offensichtlich auf Schüler einer gewissen Herkunft konzentriert wäre es eine Möglichkeit das Wort an diese Schüler zu geben und zu sehen wieviel Wahrheit hinter dem Klischee steckt. Bei mehreren Schülern gleicher Herkunft können hierbei sehr unterschieldiche Antworten kommen, die die anderen Schüler wiederum zum Nachdenken anregt und eine Diskussion über Vorurteile einleiten kann. Es kann natürlich auch sein, dass sich Klischees bestätigen, jedoch ist das eventuell auch ein Teil der anderen Kultur, der den anderen Schülern näher gebracht und mit Hintergrund versehen wird.

Als Lehrer sollte man zudem darauf achten, dass man selbst Vorurteil-behaftete Aussagen vermeidet und es im Auge behält offene Diskussionen anzuregen, ohne rassistische oder Ähnliche Aussagen zu dulden.

Beitrag zur 12 Vorlesung

Wie kann sich religiöse Diversität in der Schule positiv abbilden ohne in “religiöses Othering” zu verfallen?

Religiöse Hintergründe können bei Schülern schnell zu Spannungen führen, da selbst innerhalb einer Glaubensrichtung die Unterschiede der Auslegungen und Lebensweise sehr stark variieren kann.  Als Lehrer sollte man stets bemüht sein religiöses Othering, also das religiös bedingte Distanzieren der Schüler untereinander, zu verhindern oder einzudämmen. Das Ziel sollte eine Klassengemeinschaft sein, die von einander lernt und die Ansichten von anderen respektiert.

Eine tragende Rolle sollte hierbei der Religionsunterricht spielen. Dieser sollte nicht wie üblich nur eine oder wenige Religionen umfassen, sondern alle gängigen Religionen in ihren Grundzügen erläutern aber ebenso auch generelle Themen wie Ethik vermitteln. Schüler auf Grund ihres Wissens über ihre eigene Religion zu testen und gute Noten für solches Wissen zu vergeben führt nur dazu, dass sie sich in ihrem Glauben bestätigt fühlen, wodurch ihre anders glaubenden Mitschüler automatisch falsch liegen müssen.
Zudem ist es meines erachtens schädlich für das Klassengefüge wenn jeder Unterricht gemeinsam erlebt wird und für den Religionsunterricht die Klassen plötzlich aufgeteilt werden müssen. Dies führt zu einer Gruppenbildung in den einzelnen Religionen und fördert nur die Distanz zwischen den Schülergruppen.
Ein positiver Effekt könnte erzielt werden indem die Schüler von einander über andere Kulturen und religiöse Bräuche lernen.


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