Mehr Bildungschancen für Alle durch digitale Medien? – Digitale Klüfte in digitalen Bildungsräumen und was man dagegen tun kann

1. Erläutern Sie bitte die unterschiedlichen Strategien zum Umgang mit Heterogenität (Differenzierung, Individualisierung, Personalisierung, Unterstützung sowie kooperatives Lernen) mittels digitaler Medien anhand von konkreten digitalen Beispielen wie z.B. Apps, Programme oder andere digitale Lern– oder Übungsangebote in einem ihrer Fächer. Welche Potentiale erkennen Sie in der Nutzung kommunikativer KI (Bsp. Khanmigo in der Vorlesung, ChatGPT, KI–Tools von fobizz https://tools.fobizz.com/gallery?query=&model%5B%5D=Collection; siehe auch den beigefügten Text von Holmes 2023)? Was kann die Software ggf. nicht leisten?

Differenzierung: Durch die Lehrkraft erfolgt eine entsprechende Differenzierung und Vorgaben für einzelne Teilgruppen der Klasse. Die Einteilung wird mittels verschiedener Kriterien vorgenommen wie Leistungsvermögen, Konzentration, Motivation, aktuelles Leistungsniveau im entsprechenden Fach, Lese- und Rechtschreibkenntnisse, Sprachkenntnisse und vieles mehr. Die Teilgruppen erhalten unterschiedliches und für jede Gruppe angepasstes Lernmaterial, so könnte zum Beispiel eine Gruppe visuell und die andere textorientiert gefördert werden. Eine Lernplattform, die hierfür genutzt werden könnte ist „itslearning“. Auf dieser Lernplattform können Schüler:innen Lernmaterial wie Videos und Texte abrufen und es können Lernfortschritte mittels Spiele abgefragt werden. 

Individualisierung: Hier werden die Schüler:innen nach einzelnen individuellen Voraussetzungen, wie oben bereits genannt, eingeteilt. Es erfolgt nun also eine Zuteilung auf jeden einzelnen angewandt und nicht mehr auf eine gesamte Gruppe von Schüler:innen. 

Personalisierung: Bei der Personalisierung liegt das Hauptaugenmerk auf den Schüler:innen, ihren Interessen, Talenten und Leidenschaften. Ein konkreter Ansatz für den Unterricht wird nicht mehr befolgt, es besteht die Möglichkeit des Mitspracherechts in Bezug auf die Lerninhalte und Ziele.

Unterstützung und kooperatives Lernen: Mit Hilfe von digitaler Medien, Internetforen und (Lern-)Apps können sich Schüler:innen eigenständig Hilfe suchen, um ihre Lernziele zu erreichen.  

2. In dem beigefügten Text von Verständig et al zum Zero–Level–Divide wird neben selbstproduzierter „Filterblasen“ der für die Nutzenden nicht transparente Einfluß von Algorithmen auf die Verfasstheit des individuellen Medienangebotes diskutiert. Bezogen auf den Einsatz kommunikativer KI wie z.B. ChatGPT insbesondere im Kontext von individualisierten Lernprozessen diskutieren Sie bitte die folgenden Fragen: Welche negativen Effekte in Bezug auf Bildungszugang könnten sowohl Filterblasen als auch der Zero–Level–Divide haben? Wie kann Schule dem entgegenwirken?

Filterblasen: Beziehen sich häufig auf den Suchalgorithmus eines Menschen. So werden Menschen mit Informationen, Meinungen und Standpunkten konfrontiert, die sich mit ihren eigenen Ansichten und Überzeugungen decken. In Bezug auf den Bildungszugang bedeutet dies, dass Schüler:innen möglicherweise nur mit einem begrenzten Spektrum an Ideen und Informationen konfrontiert werden, was ihre Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen einschränkt.

Der Zero-Level-Divide: Schüler:innen, die keinen Zugang zu digitalen Ressourcen finden, können dadurch benachteiligt werden, da der digitale Raum zunehmend zur Informationsbeschaffung, zur Zusammenarbeit und zum Lernen genutzt wird. 

Um diesen negativen Effekten entgegenzuwirken, können Schulen verschiedene Maßnahmen ergreifen. Um Filterblasen entgegenzuwirken, sollten Schulen die Schüler:innen dazu ermutigen, kritische Denkfähigkeiten zu entwickeln um verschiedene Informationsquellen bewerten zu können. Zum Ausgleich der digitalen Kluft, sollten Schulen entsprechende Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass alle Schüler:innen Zugang zu digitalen Ressourcen haben. Dies kann zum Beispiel durch die Bereitstellung von Computern und Internetzugang in der Schule oder durch die Bereitstellung von Tablets geschehen. 

3. In dem angefügten Text von Wolf & Kulgemeyer werden verschiedene Szenarien des Einsatzes von Erklärvideos im Unterricht dargestellt. Bitte beschäftigen Sie sich in dieser Aufgabe mit dem Szenario 2.3 „Lernen durch Erklären mit Videos“ im Text.
a. Welche didaktischen Potentiale sehen sie für den Umgang mit heterogenen Klassen?

Lernvideos können komplexe Themen durch visuelle Darstellungen, Diagramme, Animationen oder Grafiken veranschaulichen. Dies hilft den Schüler:innen, das Verständnis zu vertiefen und schwierige Themen besser zu verinnerlichen. Zu dem können Schüler:innen durch die Bereitstellung von Lerninhalten in Form von Videos das Material nach Bedarf wiederholen und es jeder Zeit erneut abrufen. Auch für Lehrkräfte kann es ein sinnvolles Mittel sein, um eine größere Bandbreite an Unterrichtsmaterialien anbieten zu können und das Interesse der Schüler:innen zu fördern. 

Es ist wichtig anzumerken, dass Lernvideos nicht als Ersatz angesehen werden sollten, sondern als eine ergänzende Ressource, die den Lernprozess unterstützt. Daher ist eine sorgfältige Auswahl umso wichtiger. 

b. Bitte suchen Sie auf YouTube, TikTok oder Instagram dazu zwei oder mehrere Video–Beispiele zu einem konkreten Unterrichtsthema aus einem Ihrer Fächer (Mathe, Geschichte, Musik) mit möglichst diversen Autor:innen bzw. Protagonist:innen heraus.
Bitte kommentieren Sie, welche Impulse deren Vielfältigkeit für einen Unterricht in heterogenen Klassen bieten. Dazu können Sie sich auch auf den angefügten Text von Honkomp–Wilkens & Wolf beziehen.

Meine Studienfächer sind Germanistik und Geschichte. 

Für das Unterrichtsfach Deutsch gibt es für alle Jahrgangsstufen Lernvideos im Internet zu finden. Ich habe mir den Kanal „Sommers Weltliteratur to go“ zum Thema Corpus Delicti herausgesucht. Innerhalb von 11 Minuten wird die Handlung des Romans mithilfe von Playmobilfiguren und Umgangssprache/Jugendsprache vereinfacht dargestellt. Dank dieser Umsetzung, sind die wesentlichen Punkte des Romans gut zu verstehen. 

Als nächstes habe ich ein Video zum Thema „Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)“  von „MrWissen2go Geschichte“ ausgewählt. Innerhalb von 14 min, erzählt Mirko Drotschmann relevante Informationen über den Weg zur Gründung der DDR, zu relevanten Daten, Hintergrundinformationen und zu wichtigen Personen dieser Zeit. Um diesem Video folgen zu können, benötigen Schüler:innen jedoch mehr Fachsprache und Konzentration. 

Quellen: 

Prof. Dr. Kasten D. Wolf, Präsentation „Lehren und Lernen in der digitalen Welt: Chancen zur konstruktiven Nutzung von Heterogenität?“, Folie 49

Verständig, D., Klein, A. & Iske, S. (2016). Zero-Level Divide: neues Netz und neue Ungleichheiten. https://dspace.ub.uni-siegen.de/handle/ubsi/1197 

Youtube- Kanal von „MrWissen2go Geschichte“ zur „Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) | Geschichte“ , letzter Zugriff am 02.06.2023

https://www.youtube.com/watch?v=OQilRzj8oH0&list=PLAo_j4319gfwlpcGRIFkSVFTbUFZTr2WC 

Youtube- Kanal von „Sommers Weltliteratur to go“ über „Corpus Delicti (Juli Zeh in 11 Minuten)“ 

https://www.youtube.com/watch?v=VUIF2sS3ppE 

 


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Kommentare

Eine Antwort zu „Mehr Bildungschancen für Alle durch digitale Medien? – Digitale Klüfte in digitalen Bildungsräumen und was man dagegen tun kann“

  1. Avatar von shahidul afridi

    This article is very knowledgeable

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