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Beitrag zur 13. Vorlesung

Wie entstehen in didaktischen Prozessen kulturelle und religiöse Zuschreibungen und wie lassen sie sich reduzieren?

Eine Eigenschaft unserer Gesellschaft oder der Menschen im Allgemeinen ist es alles zu kategorisieren, so auch Menschen. So werden einzelne Menschen und auch Gruppen sehr schnell (und vielleicht sogar automatisch und unbewusst) mit Zuschreibungen belegt, mit bestimmten Eigenschaften etc. verbunden.

Da in vielen Schulen ein „Religionsunterricht“ stattfindet, der oft stark auf eine Konfession fokussiert ist, werden alle weiteren Religionen zu „anderen“ Religionen und somit SuS, die einer weiteren Konfession angehören zu SuS mit einer „anderen“ Religion, mit „anderen“ Sitten, Traditionen, Bräuchen und Verhalten und werden somit zu einer „anderen“ Gruppe ausgegrenzt.

Lehrende sollten sich dessen bewusst sein und es sollte versucht werden dem Thema so offen und tolerant wie nur möglich gegenüber zu stehen, damit Zuschreibungen und Vorurteile garnicht erst auftreten bzw. bereits bestehende Vorurteile der SuS abgebaut werden können.

HIerzu ist es nötig, dass nicht der Eindruck vermittelt wird, dass eine bestimmte Religion „die“ Religion ist und alle weiteren nur „andere“ Religionen. Es müssen nach Möglichkeit alle Religionen vorgestellt und behandelt werden und darauf aufmerksam gemacht werden, dass keine Religion „besser“ ist als eine andere.

Für Lehrende kann dies gerade bei diesem Thema eine starke Herausforderung sein, da man seine eigenen Ansichten hierbei zurückhalten muss und vor den SuS allen Religionen neutral gegenüber stehen sollte.