Die vierte Ringvorlesung „Sprachliche Heterogenität“, von Dr. Christoph Kulgemeyer behandelte, wie sich bereits aus dem Titel der Ringvorlesung entnehmen lässt, die sprachliche Heterogenität bei SchülerInnen.
Zu Beginn der Vorlesung hat der Professor zwei empirisch überprüfte Fakten zum Thema Heterogenität in der Schule genannt; während Schülerinnen in naturwissenschaftlichen Fächern des Öfteren für ihre Mappenführung und sozialen Kompetenzen gelobt werden, stechen Schüler mit ihrer Leistung heraus.
Unter sprachlicher Heterogenität versteht man die Individualität der Sprache eines Individuums innerhalb eines Sprachraums. Sprich: es wird beispielsweise in der Schule deutsch gesprochen, jedoch spricht jeder Schüler/ jede Schülerin auf seine eigene Art und Weise deutsch; da jeder Schüler/ jede Schülerin durch unterschiedliche gesellschaftliche und kulturelle Herkunften geprägt ist.
Oft fällt es SchülerInnen schwer, sich klar und präzise auszudrücken beziehungsweise die Fachsprache von LehrerInnen zu entschlüsseln und zu Informationen zu verarbeiten. Auch ich hatte in meiner Schullaufbahn ab und an meine Probleme in Fächern wie Biologie, Chemie oder Physik, die von der Fachsprache leben.
Es hat mir jedoch sehr geholfen, dass uns im Biologieunterricht zu Beginn eines neuen Themas, vorerst eine Übersicht in Form eines Informationszettels ausgeteilt wurde. Dort gab es eine Tabelle in der wir eigenständig die wichtigsten Fachwörter definieren sollten, welche dann mündlich abgeglichen wurden; da wir Schüler uns dadurch mit dem Lehrenden sprachlich auf einer Ebene bewegten und austauschten, war keine Sprachbarriere mehr vorhanden. Des Weiteren gab es eine strukturierte Themenübersicht, die somit auch gleichzeitig die Voraussetzungen für die anstehende Klausur bildeten. Außerdem wurden jederzeit Fragen zugelassen, falls es Missverständnisse gab und durch die sich aufeinander aufbauende Themenübersicht wurde man langsam an das Thema herangeführt und mit der Zeit wurde es vertieft und weiter ausgebaut. Diese Methode würde ich auch auf meinen eigenen Unterricht anwenden.
Liebe Chiara Meryem,
in deinem Beitrag schreibst du über die Problematik, dass Schüler/innen oft Probleme haben sich klar und präzise auszudrücken und die Fachsprache von Lehrer/innen zu verstehen. Diese Problematik hätte ich auch in meiner Schullaufbahn und sogar noch im Studium. Damals hat mein Chemie/Mathe Lehrer drauf bestanden, dass wir die Fachbegriffe verstehen und sie auch lernen anzuwenden. Leider wurde uns kein Informationszettel ausgeteilt mit den wichtigsten Fachwörtern. Stattdessen müssten wir sie uns selber erarbeiten wie im Studium. Dies hat dafür gesorgt, dass viele Schüler/innen die Fachwörter falsch oder garnicht verstanden haben. Dadurch hat sich eine Sprachbarriere zwischen den SuS und den Lehrer/innen aufgebaut. Aus diesem Grund finde ich die Lehrermethode aus deinem Biologieunterricht sehr lobeswert, da die Lehrkraft zwischen Mühe gegeben hat, dass alle auf dem gleichen sprachlichen Niveau sind. Damit keine Sprachbarriere entsteht. Die Methode sollte nach meiner Meinung öfters von Lehrerkraft praktiziert werden. Natürlich ist mir bewusst, dass die Methode extrem Zeitaufwendig ist bei einer großen Klasse. Trotzdem bin ich der Ansicht, dass man sich Zeit nehmen sollte um Missverständnisse zu klären.