Die dritte Ringvorlesung „Von Tischen, Königen und Politikleuten“, von Professor Andreas Klee, behandelte vor allem die doppelte Heterogenität von SchülerInnen.
Unter doppelter Heterogenität versteht man zum Einen, die Prägung von Kultur und Religion und zum Anderen das Vorwissen welches ein Schüler/ eine Schülerin bereits hat und in den Unterricht bringt. Dieses Vorwissen ist immer subjektiv und hängt, wie bereits erwähnt, von der Prägung durch Kultur, Religion, sozialem Umfeld etc. ab und muss natürlich nicht immer richtig sein. Damit man den SchülerInnen das Wissen auf richtigem Weg vermittelt, sprich: diese es verinnerlichen und verstehen, muss man sie erst einmal dazu bringen ihr Vorwissen zu äußern, es zu verstärken, weiter auszubauen und auch in Frage zu stellen indem sie sich mit anderen SchülerInnen austauschen und ihnen dadurch neue Blickwinkel aufgezeigt werden. Dies stärkt vor allem die Anerkennung der Heterogenität und bringt die SchülerInnen zum Umdenken.
Wenn ich zum Beispiel Geschichtsunterricht gäbe, würde ich zuerst ein Brainstorming vorschlagen, bei dem jeder Schüler/ jede Schülerin seine Gedanken und sein Wissen zu dem Thema äußern kann, diese würde ich an der Tafel festhalten. Dies hat den Zweck, dass die SchülerInnen sich selbst reflektieren und auf ihr Vorwissen zugreifen. Anschließend würde ich die Ideen gemeinsam mit den SchülerInnen ordnen und gegebenenfalls komprimieren, natürlich immer mit der Klärung der Frage warum. Nun wäre erst einmal ein grob geordneter Überblick über das Thema gegeben, welcher eigens von den Ideen und dem Vorwissen der SchülerInnen vorangetrieben wurde. Als nächstes würde ich einen Informationstext austeilen, mit dem Arbeitsauftrag diesen aufmerksam durchzulesen und jenes, was als wichtig erscheint zu markieren. Daraufhin würde ich die SchülerInnen dazu auffordern den Text mündlich zusammenzufassen und zwar im Reihumprinzip; ein Satz pro SchülerIn. Demnach würde ich erfragen warum jenes als wichtig oder weniger wichtig erscheint und eine Diskussionsrunde starten, bei der die SchülerInnen sich austauschen um ihr Wissen zu vertiefen oder auszubauen.
Es ist wichtig, den SchülerInnen den Kernpunkt und nicht irgendwelche Daten und Namen zu vermitteln, die man lernt um eine Klausur zu bestehen. Wenn ich mir also darüber bewusst bin, dass die SchülerInnen ein eigenes Wissen mitbringen und mir einen Überblick darüber verschaffe, kann ich gezielt Wissen vermitteln.
Hallo Chiara,
mir gefällt deine Erläuterung zum Begriff der doppelten Heterogenität. Das individuelle Verstehen ist immer vorhanden und das muss vor allem Lehrenden bewusst sein. Somit sollten im Unterricht stattfindende Auseinandersetzungen zu multiperspektivischen und fachlich angereichertem Verständnis führen. Die Relevanz dieses Aspekts für dein zukünftiges Fach Geschichte könnte ins Besondere in negativ bzw. positiv konnotierten Geschehnissen in der Vergangenheit liegen.
Die methodischen Varianten des Brainstormings, des gemeinsamen Lesens der Texte und der Diskussionsrunde erscheinen mir sinnvoll und auch effektiv zu sein. So hast du gute Chancen einen Einblick in das Gedankengut deiner SuS zu erlangen.
Ich gehe davon aus, dass du in deinem letzten Absatz, in dem du über das richtige Vermitteln von Daten und Fakten schreibst, klar machen möchtest, dass Fachbegriffe zwar intellektuell und interessant klingen, jedoch tun sie dies in den meisten Fällen nur für die Lehrenden selbst. Deshalb ist es wichtig mit anschaulichen Beispielen und, sofern möglich, Praxisaufgaben zu arbeiten.
Grundsätzlich hat mir dein Beitrag gut gefallen. Eine Beobachtungsaufgabe hätte es eventuell noch etwas anschaulicher gemacht, wie wichtig das Achten auf verschiedene Sprachwirklichkeiten zwischen Lehrenden und SuS, in Bezug auf die doppelte Heterogenität, ist. Du scheinst jedoch engagiert zu sein und steckst bereits voller Ideen bezüglich deiner im Unterricht stattfindenden Wissensvermittlung. Weiter so!