Ringvorlesung 04 – Sprachliche Heterogenität bei SchülerInnen

Die vierte Ringvorlesung „Sprachliche Heterogenität“, von Dr. Christoph Kulgemeyer behandelte, wie sich bereits aus dem Titel der Ringvorlesung entnehmen lässt, die sprachliche Heterogenität bei SchülerInnen.

Zu Beginn der Vorlesung hat der Professor zwei empirisch überprüfte Fakten zum Thema Heterogenität in der Schule genannt; während Schülerinnen in naturwissenschaftlichen Fächern des Öfteren für ihre Mappenführung und sozialen Kompetenzen gelobt werden, stechen Schüler mit ihrer Leistung heraus.

Unter sprachlicher Heterogenität versteht man die Individualität der Sprache eines Individuums innerhalb eines Sprachraums. Sprich: es wird beispielsweise in der Schule deutsch gesprochen, jedoch spricht jeder Schüler/ jede Schülerin auf seine eigene Art und Weise deutsch; da jeder Schüler/ jede Schülerin durch unterschiedliche gesellschaftliche und kulturelle Herkunften geprägt ist.

Oft fällt es SchülerInnen schwer, sich klar und präzise auszudrücken beziehungsweise die Fachsprache von LehrerInnen zu entschlüsseln und zu Informationen zu verarbeiten. Auch ich hatte in meiner Schullaufbahn ab und an meine Probleme in Fächern wie Biologie, Chemie oder Physik, die von der Fachsprache leben.

Es hat mir jedoch sehr geholfen, dass uns im Biologieunterricht zu Beginn eines neuen Themas, vorerst eine Übersicht in Form eines Informationszettels ausgeteilt wurde. Dort gab es eine Tabelle in der wir eigenständig die wichtigsten Fachwörter definieren sollten, welche dann mündlich abgeglichen wurden; da wir Schüler uns dadurch mit dem Lehrenden sprachlich auf einer Ebene bewegten und austauschten, war keine Sprachbarriere mehr vorhanden. Des Weiteren gab es eine strukturierte Themenübersicht, die somit auch gleichzeitig die Voraussetzungen für die anstehende Klausur bildeten. Außerdem wurden jederzeit Fragen zugelassen, falls es Missverständnisse gab und durch die sich aufeinander aufbauende Themenübersicht wurde man langsam an das Thema herangeführt und mit der Zeit wurde es vertieft und weiter ausgebaut. Diese Methode würde ich auch auf meinen eigenen Unterricht anwenden.

Ringvorlesung 03 – Doppelte Heterogenität bei SchülerInnen

Die dritte Ringvorlesung „Von Tischen, Königen und Politikleuten“, von Professor Andreas Klee, behandelte vor allem die doppelte Heterogenität von SchülerInnen.

Unter doppelter Heterogenität versteht man zum Einen, die Prägung von Kultur und Religion und zum Anderen das Vorwissen welches ein Schüler/ eine Schülerin bereits hat und in den Unterricht bringt. Dieses Vorwissen ist immer subjektiv und hängt, wie bereits erwähnt, von der Prägung durch Kultur, Religion, sozialem Umfeld etc. ab und muss natürlich nicht immer richtig sein. Damit man den SchülerInnen das Wissen auf richtigem Weg vermittelt, sprich: diese es verinnerlichen und verstehen, muss man sie erst einmal dazu bringen ihr Vorwissen zu äußern, es zu verstärken, weiter auszubauen und auch in Frage zu stellen indem sie sich mit anderen SchülerInnen austauschen und ihnen dadurch neue Blickwinkel aufgezeigt werden. Dies stärkt vor allem die Anerkennung der Heterogenität und bringt die SchülerInnen zum Umdenken.

Wenn ich zum Beispiel Geschichtsunterricht gäbe, würde ich zuerst ein Brainstorming vorschlagen, bei dem jeder Schüler/ jede Schülerin seine Gedanken und sein Wissen zu dem Thema äußern kann, diese würde ich an der Tafel festhalten. Dies hat den Zweck, dass die SchülerInnen sich selbst reflektieren und auf ihr Vorwissen zugreifen. Anschließend würde ich die Ideen gemeinsam mit den SchülerInnen ordnen und gegebenenfalls komprimieren, natürlich immer mit der Klärung der Frage warum. Nun wäre erst einmal ein grob geordneter Überblick über das Thema gegeben, welcher eigens von den Ideen und dem Vorwissen der SchülerInnen vorangetrieben wurde. Als nächstes würde ich einen Informationstext austeilen, mit dem Arbeitsauftrag diesen aufmerksam durchzulesen und jenes, was als wichtig erscheint zu markieren. Daraufhin würde ich die SchülerInnen dazu auffordern den Text mündlich zusammenzufassen und zwar im Reihumprinzip; ein Satz pro SchülerIn. Demnach würde ich erfragen warum jenes als wichtig oder weniger wichtig erscheint und eine Diskussionsrunde starten, bei der die SchülerInnen sich austauschen um ihr Wissen zu vertiefen oder auszubauen.

Es ist wichtig, den SchülerInnen den Kernpunkt und nicht irgendwelche Daten und Namen zu vermitteln, die man lernt um eine Klausur zu bestehen. Wenn ich mir also darüber bewusst bin, dass die SchülerInnen ein eigenes Wissen mitbringen und mir einen Überblick darüber verschaffe, kann ich gezielt Wissen vermitteln.