Grundlagen zum Umgang mit soziokultureller Heterogenität in Schule

1. Versuchen Sie Maßnahmen, Projekte oder Initiativen, die Sie im schulischen Umfeld zum Umgang mit soziokultureller Heterogenität, inklusive der Vielfalt von Weltanschauungen und sozialen Lebenslagen, kennen gelernt haben (in Praktika, Arbeit, eigener Schulzeit o.ä.) zu charakterisieren. Orientieren sie sich dabei an dem theoretischen Vergleichsmodel aus der Vorlesung (Ausländerpädagogik/Interkulturelle Bildung/Antirassistische Pädagogik/Diversity Education). Begründen Sie die Einordnung und bewerten Sie die jeweilige Wirkung.

In Bremen gibt es den sogenannten „Bremen-Pass“, der Menschen mit geringem Einkommen eine Ermäßigung auf verschiedene Leistungen und Angebote ermöglicht. Dazu gehören Ermäßigungen auf den öffentlichen Nahverkehr, auf den Eintritt in Schwimmbäder, Museen und andere Freizeiteinrichtungen sowie auf Veranstaltungen und Konzerte. Des Weiteren der kostenlose Zugang zu städtischen Bibliotheken. Der „Bremen-Pass“ kann von Personen, deren Einkommen unter bestimmten Grenzen liegt, beantragt werden. In der Theorie soll das dazu beitragen, dass auch Menschen mit geringem Einkommen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und vor sozialer Ausgrenzung schützen. (Vgl. bremen.online, 2023)
Angesichts dessen, dass die Ortsteile mit dem höchsten sozioökonomischen Benachteiligungsindex  auch die Ortsteile mit dem höchsten Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund sind, was wiederum mit einer häufiger auftretenden Sprachbarriere einhergeht, kann schon das Stellen des Antrags im Amt erheblich erschwert werden. Um Kinderarmut entgegenzuwirken, bedarf es in jedem Fall weiterer Maßnahmen, welche nicht zuletzt viel Zeit und Energie kosten, welche Familien, in denen die Eltern beispielsweise körperlich anstrengender (Care-)Arbeit nachgehen, kaum aufbringen können. (Vgl. SVR-Forschungsbereich, 2013)

2. Welche Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika könnte man aus dieser durch Theorie geleiteten Reflexion zu 1. ableiten?

Zu Beobachten wäre, ob und welche Barrieren oder Schwierigkeiten es gibt, die den Zugang zum „Bremen-Pass“ erschweren könnten, inwiefern Mitarbeitende unterstützen und inwiefern dies diskrimierierungsfrei erfolgt.

3. Sehen Sie durch die Reflexion dieser Maßnahmen und Projekte Ansatzpunkte für mögliche Programme zur grundsätzlichen Weiterentwicklung von Schule und/oder Unterricht?

Durch Maßnahmen, die sozialer Ausgrenzung entgegenwirken sollen, können durchaus Ansatzpunkte für mögliche Programme zur grundsätzlichen Weiterentwicklung von Schule abgeleitet werden, insofern Ressourcen vorhanden sind. Ein Ansatzpunkt könnte zum Beispiel die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Schulen und außerschulischen Partnern sein. Durch eine enge Kooperation mit sozialen Einrichtungen und Organisationen können Schulen dazu beitragen, Benachteiligungen der Schüler*innen zu verbessern.

Quellen:
bremen.de/leben-in-bremen/bremen-pass
SVR-Forschungsbereich 2013a


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