RV13 – KI im Unterricht

1.Erläutern Sie bitte die unterschiedlichen Strategien zum Umgang mit Heterogenität (Differenzierung, Individualisierung, Personalisierung, Unterstützung sowie kooperatives Lernen) mittels digitaler Medien anhand von konkreten digitalen Beispielen wie z.B. Apps, Programme oder andere digitale Lern- oder Übungsangebote in einem ihrer Fächer. Welche Potentiale erkennen Sie in der Nutzung kommunikativer KI (Bsp. Khanmigo in der Vorlesung, ChatGPT, KI-Tools von fobizz https://tools.fobizz.com/gallery?query=&model%5B%5D=Collection; siehe auch den beigefügten Text von Holmes 2023)? Was kann die Software ggf. nicht leisten?

Meiner Erfahrung nach, kann sich der Einsatz von digitalen Medien als besonders hilfreich erweisen, um individuell auf bestehende Lücken, was Lernstände angeht, einzugehen. Zum Beispiel könnte man ChatGPT einsetzen, um bei dem Verständnis der Aufgabenstellung zu unterstützen. Zudem könnten Schüler:innen generell der KI Fragen zu einem Thema stellen, welches sie nicht verstanden haben, und würden sofort eine Erklärung bekommen. Zudem gibt es ebenfalls die Möglichkeit, über die Audiofunktion direkt mit der KI zu kommunizieren, wodurch auch jüngere Schüler:innen die Möglichkeit hätten, sich über die KI Hilfe zu holen. Gerade für Leistungsschwäche lernende, könnte dies sehr hilfreich sein, weil sie keine Angst haben müssen, vor der Klasse Fragen zu stellen und in ihrem eigenen Tempo lernen können. Zudem kann die KI in der Personalisierungfunktion individuell auf die Stärken und Schwächen eingehen. Schüler könnten zum Beispiel sagen ,,Erkläre mir das Thema einfacher“, und ChatGPT würde die Antwort anpassen.

Das ChatGPT aber nicht leisten, kann es zum Beispiel emotional Unterstützung was lernte zum Beispiel brauchen könnten, wenn sie sich unsicher fühlen oder ihnen die Motivation fehlt. Zudem braucht man ein gewisses Vorwissen, um zu überprüfen, ob die Informationen die geliefert werden, korrekt sind. Dies bleibt wohl doch schlussendlich Aufgabe der Lehrkraft.

2.In dem beigefügten Text von Verständig et al zum Zero-Level-Divide wird neben selbstproduzierter „Filterblasen“ der für die Nutzenden nicht transparente Einfluß von Algorithmen auf die Verfasstheit des individuellen Medienangebotes diskutiert. Bezogen auf den Einsatz kommunikativer KI wie z.B. ChatGPT insbesondere im Kontext von individualisierten Lernprozessen diskutieren Sie bitte die folgenden Fragen: Welche negativen Effekte in Bezug auf Bildungszugang könnten sowohl Filterblasen als auch der Zero-Level- Divide haben? Wie kann Schule dem entgegenwirken?

Filterblasen führen dazu, dass lernende in ihrer eigenen Gedankenwelt bleiben und wenig andere Perspektiven kennen lernen, was wiederum ihre Bildungschancen einschränkt. Honkomp-Wilkens und Wolf (2024:208) zeigen, dass Jugendliche vor allem Erklärvideos schauen, die ihre eigenen Interessen und Stereotype bestätigen.

Bei ChatGPT könnte das selbe passieren, wenn Schüler immer ähnliche Fragen stellen und so sehr Einseitige Antworten bekommen.

Der Zero-Level-Divide beschreibt laut Verständig et al. (2016:51) die ungleichen technischen Grundlagen. Wer keinen Zugang zu schnellen Verbindung oder zum Geräten hat, kann keine Angebote wie ChatGPT nutzen. So entsteht eine neue Bildung Ungleichheit, die nicht auf fehlender Motivation, sondern auf mangelnder Ausstattung beruht.

3.In dem angefügten Text von Wolf & Kulgemeyer werden verschiedene Szenarien des Einsatzes von Erklärvideos im Unterricht dargestellt. Bitte beschäftigen Sie sich in dieser Aufgabe mit dem Szenario 2.3 „Lernen durch Erklären mit Videos“ im Text.

a. Welche didaktischen Potentiale sehen sie für den Umgang mit heterogenen Klassen?

b. Bitte suchen sie auf YouTube, TikTok oder Instagram dazu zwei oder mehrere Video-Beispiele zu einem konkreten Unterrichtsthema aus einem ihrer Fächer (Mathe, Geschichte, Musik) mit möglichst diversen Autor:innen bzw. Protagonist:innen heraus. Bitte kommentieren Sie, welche Impulse deren Vielfältigkeit für einen Unterricht in heterogenen Klassen bieten. Dazu können Sie sich auch auf den angefügten Text von Honkomp-Wilkens & Wolf beziehen.

Erklär Videos zu erstellen, hilft Lernenden sich intensiv mit Inhalten auseinander zu setzen und sie müssen den Stoff nicht nur verstehen, sondern können ihn auch so aufbereiten, das andere ihn nachvollziehen könnten. Das fördert nachhaltiges lernen und stärkt Schüler ebenfalls im weiterdenken in Bezug auf z.B. die Zielgruppe und präzise anschauliche Erklärungen (Wolf & Kulgemeyer:479)

Diese Videos sind also eine tolle Art der Förderung für Lernende und könnten auch Schülern mit verschiedenen Vorerfahrungen individuell angepasst Erklärung bieten. Außerdem stärken sie Schlüsselkompetenzen wie Teamarbeit, Medien und Kommunikationsfähigkeiten.

Quellen:

Honkomp-Wilkens, V. & Wolf, K.D. (2024). Diversität in Erklärvideos auf YouTube: Dekonstruktion oder Fortführung einer genderspezifischen Ordnung in informellen audio-visuellen Bildungsräumen?

Verständig, D., Klein, A., & Iske, S. (2016). Zero-Level Digital Divide: Neues Netz und neue Ungleichheiten.

https://dspace.ub.uni-siegen.de/handle/ubsi/1197

Wolf, K. D. & Kulgemeyer, C. (2021). Lehren und Lernen mit Erklärvideos im Fachunterricht. In: G. Brägger & H.-G Rolff (Hrsg.), Handbuch Lernen mit digitalen Medien (S. 474–487). Beltz.

Kommentare

Eine Antwort zu „RV13 – KI im Unterricht“

  1. Avatar von Julius
    Julius

    Chat GPT zu verwenden ist Grundsätzlich nicht falsch. Bloß basiert dieser auf Wahrscheinlichkeiten. Also: welches Wort kommt in einem Satz am wahrscheinlichsten vor und wie würde dieser formuliert werden. Dadurch kann es, gerade bei wissenschaftlichen Arbeiten zu Fehlern kommen oder zu unwahren Aussagen. Ich würde dir also zustimmen, dass man Chat GPT als Werkzeug für SchülerInnen verwenden kann. Jedoch sollte man, wie bereits im Beitrag erwähnt, den SchülerInnen vorher bewusst machen, dass auch die KI Fehler enthalten kann. Generell sollte der Umgang mit KI daher gelehrt werden, bevor man als Lehrkraft auf diese setzt.
    Die Erkenntnis von Honkomp-Wilkens und Wolf (2024, S.208), dass SchülerInnen vor allem Erklärvideos schauen, die ihre eigenen Interessen und Stereotype bestätigen, finde ich auch eine sehr wichtige Erkentnis. Denn auch hier sollte man als Lehrkraft den Horizont der SchülerInnen erweitern indem man weitere Denkimpulse setzt und ggf. weitere Werkzeuge an die Hand gibt.
    Auch, dass Erklärvideos, die von SchülerInnen erstellt wurden, das nachhaltige Lernen beeinflussen (Wolf & Kulgemeyer, 2021, S.479) ist sehr wichtig. Denn auch hier entsteht wieder die Möglichkeit, Unterricht zum einen Interessanter und zum anderen mit Bezug auf Medienbildung zu gestalten.

    Quellen:

    Honkomp-Wilkens, V. & Wolf, K.D. (2024). Diversität in Erklärvideos auf YouTube: Dekonstruktion oder Fortführung einer genderspezifischen Ordnung in informellen audio-visuellen Bildungsräumen?

    Wolf, K. D. & Kulgemeyer, C. (2021). Lehren und Lernen mit Erklärvideos im Fachunterricht. In: G. Brägger & H.-G Rolff (Hrsg.), Handbuch Lernen mit digitalen Medien (S. 474–487). Beltz.

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