Formulieren Sie basierend auf den Vorlesungsinhalten drei Thesen, die für Sie (!) einen modernen naturwissenschaftlichen Unterricht für alle ausmachen. Orientieren Sie sich gerne an den Grundannahmen von STL (Scientific and Technological Literacy for All), setzen Sie jedoch eigene Schwerpunkte.
These 1: Der Unterricht muss gesellschaftlich relevant und lebensnah sein.
Moderner Unterricht darf sich nicht nur auf das bloße Vermitteln von Fachwissen beschränken. Vielmehr sollten aktuelle Themen für Schüler:innen aus dem Alltag aufgegriffen werden. Diese könnten z.B. Klimawandel, Ernährung, Körperbilder oder Konsumverhalten sein. Durch diesen Bezug, würde zumindest bei mir, viel mehr das Interesse geweckt werden.
These 2: Für alle zugänglich!
Naturwissenschaftlicher Unterricht muss so gestaltet werden, dass Schüler:innen unabhängig von z.B. Herkunft oder Bildungsweg, die Chance haben sich wissenschaftliches Denken anzueignen. Es geht nicht nur um den bloßen Inhalt des Lernstoffes selbst sondern vor allem darum, kritisch zu hinterfragen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Das setzt voraus, dass der Unterricht sprachsensibel, differenziert und inklusiv gestaltet ist!
These 3: Kein schnarchen in den letzten Reihen!
Statt frontalen Unterrichtsformen bracht es Methoden, die zur aktiven Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen einladen. Es brauch spannendere Methoden um Wissen zu vermitteln, als den bloßen Frontalunterricht wie z.B.: Diskussionen, Experimente oder Rollenspiele.
Das Konzept des Multimedia Learning von Richard E. Mayer, welches unter anderem eine Kombination des Lernens durch sprachliches und visuelles, sollte hier auch auf jeden Fall angewandt werden! (Mayer 2009: 1 ff.).
2. Reflektieren Sie auf Basis der Vorlesungsinhalte und des Grundlagentextes, inwieweit chemisches Wissen im Speziellen und naturwissenschaftliches Wissen im Allgemeinen aus Ihrer Sicht als Teil des Allgemeinwissens (im Sinne einer „Scientific Literacy for All“) angesehen werden kann. Beziehen Sie hier auch ihre eigenen Erfahrungen aus dem schulischen Chemieunterricht/Ihrem Alltag ein.
Aus meiner Sicht gehören chemisches Wissen und auch naturwissenschaftliches Wissen zum Allgemeinwissen (im Sinne einer „Scientific Literacy for All“). Es wurde betont, dass naturwissenschaftliche Bildung nicht nur Fachwissen vermittelt, sondern auch Menschen dazu bringt sich an einer zunehmend technisierten und komplexen Welt zu organisieren. Außerdem (obwohl ich Chemie als Schulfach überhaupt nicht mochte), wurde das Fach gerade als ich Älter wurde für mich extrem relevant im Bezug auf z.B. das Putzen von verstopften Abflüssen. Ein allgemeines Chemisches Verständnis ist somit gerade in Alltagssituationen extrem nützlich.
3. Chemie gilt als eines der unbeliebtesten Schulfächer. Benennen Sie Stichpunktartig Maßnahmen, die Ihrer Meinung nach die Lernmotivation von Kindern und Jugendlichen aller Schulformen (!) für das Fach Chemie steigern könnten.
Lernmotivation durch spannende Experimente:
- Schüler:innen selbst Experimente durchführen lassen, anstatt sie nur zuschauen zu lassen
Alltagsbezug herstellen:
- Experimente und chemische Vorgänge an Alltagssituationen knüpfen (z.B. Kosmetik und kochen)
Interdisziplinarität fördern:
- Verknüpfung mit anderen Schulfächern wie z.B. Biologie und Physik
Anschauliches Material:
- Unabhängig von dem Schulfach Chemie, ist anschauliches Material wie z.B. spannende Videos oder Modelle, immer eine große Unterstützung um Lerninhalte besser begreifen zu können
Quellen:
Marks, R., Stuckey, M., Belova, N. & Eilks, I. (2014): The societal dimension in German science education – From tradition towards selected cases and recent developments. Eurasia Journal of Mathematics, Science & Technology Education.
Mayer, R.E. (2009): Multimedia Learning. 2nd ed. Cambridge: Cambridge University Press.
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