Abschlussreflexion

 

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene, gerne auch

mehr) theoretischen Erkenntnisse (auf allgemeine Konzepte oder empirische

Studien aufbauend), die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung mitgenommen

haben. Nehmen Sie dabei Bezug auf:

a.) unterschiedliche fachdidaktische Aspekte. Übertragen Sie, wenn möglich, die in

der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen

studierten Fächer.

b.) generelle Erkenntnisse zur Beziehungsarbeit in Schule und Unterricht.

Bitte benennen Sie für Aufgabenteil 1 konkret mindestens zwei relevante

Literaturquellen (Namen, Jahr, Titel). Hinweis: Die Vorlesungsfolien stellen keine

Literaturquellen dar. Sie können jedoch gerne auf die Literatur zurückgreifen, auf

die auf den Folien verwiesen wird.

In der heutigen Zeit und aus Sicht eines Beteiligten der Schule, insbesondere aus der Sicht der Lehrer/innen und aus meiner Sicht als eine angehende Lehrerin, ist die Heterogenität ein unumstrittenes Thema. Vor allem in Bezug auf das Lehren und Lernen in der Schule, spielt die Heterogenität eine sehr wichtige und aussagekräftige Rolle. Im Vergangenen Seminar durfte ich viel über den Begriff Heterogenität, welches mir davor nicht viel sagte, erfahren. Generell beschreibt Heterogenität die Verschiedenartigkeit in der Gesellschaft „‚Heterogenität‘ stammt aus dem Griechischen und bedeutet ‚Ungleichartigkeit‘. Was wir als ‚heterogen‘ wahrnehmen, ist immer eine soziale Konstruktion, die von expliziten oder impliziten Maßstäben für eine konstruierte Einheitlichkeit bzw. Homogenität abhängt“ (Fürstenau, 2009, S.22). Diese beschriebene Verschiedenartigkeit ist deutlich in der Gesellschaft, doch spezifisch in Schulen zu betrachten.  Viele Kinder beziehungsweise Schüler kommen zusammen und treffen „ältere“ Erwachsene, es kommt zu vielen Sozialen Kontakten, Konflikte, Berührungspunkte. Selbstverständlich besitzen jedoch alle Schüler voneinander verschiedene Fähigkeiten oder Kompetenzen beim Lernen oder sind auf einer Art beeinträchtigt, vielleicht leiden sie an physische oder auch psychische Beeinträchtigung und benötigen auf verschiedenen Arten Hilfe und eine gewisse Unterstützung und Förderung. Der Umgang und Erwartungen zwischen Schüler und Lehrer/innen sind hierbei eines der entscheidenden Punkte. Denn genau dieser gegenseitige und gemeinsame Umgang stellt vor allem das Thema Heterogenität hervor und fordert ein bewusstes Handeln gegenüber „heterogenen“ Schüler/innen. Doch auch außerhalb der Schulen ist die Gesellschaft aufgefordert Achtsamkeit gegenüber Heterogenität zu zeigen. Denn nur so kann eine vollständige Rücksicht gegenüber „heterogenen“ Menschen vorgenommen werden (vgl. RV03).  Die theoretischen Erkenntnisse die ich beim Seminar über Heterogenität sind reichlich und vielfältig. Doch insbesondere wurde ich auf das Thema Inklusion aufmerksam. Ich denke die Inklusion ist ein Thema, welches in jeder gut funktionierenden Gesellschaft in Frage kommt, somit ist es meiner Meinung nach auch mit eines der wichtigsten Erkenntnisse der Heterogenität „Inklusion ist aber nicht nur eine Angelegenheit der Politik. Sie ist zuallererst auch eine Haltungsfrage, sie braucht Verbündete und Mitstreiter. Jede und jeder einzelne ist gefragt […]“ (Dusel, UN-BRK, S.3). Die Inklusion besagt also, jede und jeder ist aufgefordert ein gemeinsames Handeln aufzuzeigen. Im schulischen Kontext ist die Inklusion in den letzten Jahren schon ein unumstrittenes Thema. Lehrer/innen sind aufgefordert nötige Aufmerksamkeit zu zeigen und nötige Hilfestellungen, gegebenenfalls mithilfe Sozialpädagogen und Eltern zu leisten. Tatsächlich ist aber auch ein deutlicher Fortschritt erkennbar, meiner Meinung nach werden immer mehr Maßnahmen und Handlungen vorgenommen, ein Rücksichtvolles Handeln ist meiner Meinung nach ebenfalls erkennbar. Doch meistens ist die Rede auch von einem ungenügenden Personal. So machte ich persönlich zumindest die Erfahrung in meinem Praktikum. Es ist deutlich erkennbar, viele Schüler/innen, brauchen viel mehr Rücksicht und Unterstützung beim Lernen. Vor allem der Bedarf an Sozial/Sonderpädagogen ist hierbei enorm. Doch nichtdestotrotz habe ich auch die Erfahrung im Praktikum gemacht, dass die Anzahl an Sozial/Sonderpädagogen nicht ausreichend ist, und Lehrer/innen nicht allein mit zahlreichen Schülern, welche unter Inklusion eingestuft werden, zurechtkommen. Ein weiteres Thema, auf welches ich jedenfalls aufmerksam wurde, ist die Mehrsprachigkeit. Die Mehrsprachigkeit ist in heutiger Zeit, vor allem in Bezug zur Schule ein Thema, welches viel Andenken und Aufmerksamkeit benötigt.  Grundsätzlich führt Mehrsprachigkeit bei Schüler/innen zu unterschiedlichen Lernvoraussetzungen „Die Inter- kulturelle Erziehungswissenschaft betrachtet sprachliche Heterogenität als eine Ausgangsbedingung unter vielen anderen, die dazu beiträgt, dass Kinder und Jugendliche grundsätzlich unterschiedliche Lernvoraussetzungen mitbringen […]“ (Fürstenau, 2011, S.25). Ein großer Bruchteil der Kinder wächst nicht mit deutsch als Muttersprache auf, weshalb viele Schüler/innen mit Problemen, Hinderungen und gewissen Beeinträchtigungen in ihrer Schulzeit zu kämpfen haben. In diesem Fall ist auch eine Unterstützung Seiten der Lehrkräfte gefragt. Probleme, die beim Sprachen lernen auftreten können, könnten somit vorhinein von Lehrer/innen bemerkt werden und Lösungsvorschläge und Hilfestellungen könnten ausgeübt werden. Doch meiner Meinung nach, sollten die Lehrkräfte auch dazu aufgefordert sein, eine möglichst rücksichtvolle Haltung vorzunehmen und gegebenenfalls bei Bedarf Toleranz zeigen.

 

  1. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B.

Unterrichtsformen, Schulformen/-strukturen, schulkulturelle Aspekte, Handeln von

Lehrkräften), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick

auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf.

auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und

warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger

gelungene Beispiele reflektieren. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung,

eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf

entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

Im Rückblick zu meinen eigenen Praxiserfahrungen, in Bezug zum schulischen Umgang mit Heterogenität, stelle ich fest, dass ich in meiner Schulzeit, als Schülerin in vielen Situationen mit Heterogenität in Verbindung kam. So erinnere ich mich zurück, dass ein großer Teil meiner Mitschüler, inklusive ich selbst, mehrsprachig aufgewachsen waren. Somit habe ich die Erfahrungen machen können, dass Kinder, insbesondere Kinder in jüngeren Altern beim Sprachen lernen, Wörter aussprechen etc. Schwierigkeiten haben können. Doch der Prozess eines Sprachenlernens, verläuft bei den Schülern eigentlich „fast immer“ erfolgreich – so würde ich festhalten, dass Schüler/innen die mit Mehrsprachigkeit aufgewachsen sind, bei genügender Unterstützung und reibungsvolle Belehrung vollständig die deutsche Sprache erlernen und sie sogar als Muttersprache halten können. In meiner Praxiserfahrung als Praktikantin an einer Oberschule, konnte ich neulich Erkenntnisse, ebenfalls bezüglich der Mehrsprachigkeit, machen. Ich konnte beobachten, dass rund 90% der Schüler einer 7. Klasse, eine andere Muttersprache statt deutsch sprachen. Doch in diesem Fall, konnte ich auch feststellen, dass keine großen bemerkenswerte Probleme, bezüglich der Sprache auftraten.

 

 

  1. Zu welchen, mindestens zwei, Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung

kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in

Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen

Sie Ihre Wahl.

An erster Stelle würde ich gerne mehr über das Thema Gendersensibilisierung erfahren. Auch wenn das Thema in der Vorlesung ausführlich erläutert wurde, treten in meinen Gedanken als zukünftige Lehrerin Fragen auf. Somit würde ich gerne in meinem weiteren Studium mehr darüber erfahren, wie man den Unterricht gendersensibel gestalten könnte, vielleicht auch mehr darüber erfahren, welche Handlungen beim Lehren gendersensibel genug sind oder vielleicht für fehlerhaft gehalten werden können. Zum Beispiel, wie richtig ist es, dass man die Schüler im Unterricht darauf auffordert, die Klasse in Mädchen und Jungs zu trennen (bei Gruppeneinteilungen, Beispiel im Sportunterricht). Könnte diese Aufforderung in meiner zukünftigen Lehramt-Zeit zu einer Auseinandersetzung führen? Des Weiteren würde ich auch gerne mehr und vertiefend über die Themen Mehrsprachigkeit und Inklusion erfahren. Insbesondere über mögliche Lösungswege bei einer sensiblen Situation oder Konflikt, die aufgrund der Mehrsprachigkeit oder Inklusion auftreten, würde ich gerne mehr erfahren.

 

Literaturverzeichnis

Fürstenau, Sara (2011): Mehrsprachigkeit als Voraussetzung und Ziel schulischer Bildung. In: Fürstenau, Sara; Gomolla, Mechthild (Hrsg.) Migration und schulischer Wandel: Mehrsprachigkeit. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 25–50.

 

Gomolla, Mechthild/ Fürstenau, Sara (2009): Migration und schulischer Wandel: Unterricht. VS Verlag

 

UN – Behindertenrechtskonvention (2008): Die UN- Behindertenrechtskonvention. Übereinkommen über Rechte von Menschen mit Behinderung. URL: https://www.institut-fuer menschenrechte.de/fileadmin/Redaktion/PDF/DB_Menschenrechtsschutz/CRPD/CRPD_Konvention_und_Fakultativprotokoll.pdf (letzter Zugriff: 03.05.2023)


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