Aufgaben zum 10. Vorlesungstermin

 

1. Fokussierung des Vorlesungsthemas: Erläutern Sie zentrale Aspekte, die in begegnungspädagogischen Settings zu problematisieren sind

Bei der Begegnungspädagogik handelt es sich vor allem um das interkulturelle Lernen durch Begegnung mit Menschen aus fremden Kulturen oder Religionen, mit verschiedenen Ansichten. Das Ziel dabei soll sein, dass das „Fremde“ verschwindet, man sich achtet, versteht, respektiert und von- und übereinander lernt, somit: das Verständnis für die Diversität von Religionen und Kulturen. Ein problematischer Faktor ist bei diesem interkulturellen Lernen das sogenannte „Othering“, was zur Folge hat, dass anders denkende Menschen automatisch ausgeschlossen werden, oder dass man sich von ihnen distanziert. Häuftig tritt dieses Problem auf, wenn man eine andere Herkunft hat, einer anderen Religion angehört, oder aus einer anderen Kultur stammt. Das noch Unbekannte sollte kein Grund für Ausgrenzung sein. Wenn der Fokus allerdings zu sehr auf die Herkunft oder die Religion von Personen liegt, kann es vorkommen, dass genau diese als letztes wahrgenommen werden.

  1. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen:

Denken Sie an Ihren eigenen Religions- oder Ethikunterricht zurück und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte.

In der Grundschule erinnere ich mich daran, dass im Religionsunterricht immer 1-2 SuS den Raum für diese Zeit verlassen mussten. Meiner Meinung nach waren in diesem Fall die Eltern diejenigen, die ihre nicht-christlichen Kinder ausschlossen, was sich für die Betroffenen Kinder sicher nicht schön anfühlte. In der Sekundarstufe 1 kann ich mich allerdings nicht an solche Fälle erinnern und auch in der Sekundarstufe 2 nicht. Alle vertretenen Religionen waren an allen zu lehrenden Religionen interessiert.

Während meines O-Praktikums fiel mir auf, dass auch heute die SuS sehr interessiert auf „Unbekanntes“ zugehen und Fragen stellen, anstatt die Person dann auszuschließen.

  1. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen: Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika, mit der zur Sprache gebracht wird, wie unterschiedliche religionsbezogene Perspektiven in einem pädagogischen Setting konstruiert werden.

In meinem nächsten Praktikum möchte ich auf jeden Fall beobachten, wie die Lehrkräfte es managen, verschiedene Religionen und generell „Fremdheit“ so zu gestalten, dass es ein Grund für SuS ist, aufeinander zuzugehen, anstatt sich zu distanzieren. Außerdem möchte ich wissen, in wie fern die Lehrkraft die Vielfalt an Kulturen und Religionen unterbringt und in den Klassenverband mit einbezieht.

Ein Gedanke zu „Aufgaben zum 10. Vorlesungstermin“

  1. Hallo Zamira,
    du bringst die Bedeutung der Begegnungspädagogik gut auf den Punkt. Es ist wichtig, dass Schüler/innen so früh wie möglich lernen, dass es keine „richtige“ Religion gibt und niemand ausgeschlossen werden sollte, nur weil derjenige einen anderen Glauben hat. Das kann aber zur Zeit schwierig sein, da viel Terror, bedingt durch den IS, auf der Welt herrscht. Man muss den Schüler/innen vermitteln, dass die Werte und Normen des Islams nichts mit den schrecklichen Anschlägen des IS zu tun haben. Vielleicht werden die Schüler/innen auch durch ihre Eltern negativ beeinflusst, falls diese ihre Kinder mit ihrer Meinung prägen. Schüler/innen in der Grundschule sind vielleicht auch noch zu jung, um sich ihre eigene Meinung zu bilden und den Unterschied zwischen IS und Islam zu verstehen.
    Ich kann mich nicht daran erinnern, dass während meiner Schulzeit in der Grundschule Schüler/innen im Religionsunterricht nicht teilgenommen haben oder aufgrund der Eltern nicht dabei sein durften. Auf dem Gymnasium konnten wir ab der fünften Klasse zwischen Religionsunterricht und Werte und Normen wählen. Die meisten Schüler/innen, die nicht der evangelischen Religion angehörten, haben sich für den Werte und Normen-Unterricht entschieden, da dort auf alle verschiedenen Religionen der Welt eingegangen wurde und nicht spezifisch nur auf die evangelische oder katholische Religion, wie bei dem „normalen“ Religionsunterricht.
    Für das kommende Orientierungspraktikum würde ich gerne beobachten, wie Schüler/innen mit verschiedenen Kulturen umgehen und ob sie Vorurteile gegenüber diesen Schüler/innen haben.

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