Zu sehr wird im Bezug auf Gender in der Schulen kategorisiert, das Schubladendenken wird unterstützt, denn die veraltete, konservative Denkweise wird oft noch den Kindern und Jugendlichen vorgesetzt. Von den Jungs wird erwartet, dass sie psychisch und physisch Stärke beweisen und sich für Fußball oder anderen männerdominierten Sport interessieren, wie auch, dass sie handwerklich begabt sein müssen. Mädchen wird es gestattet sich verletzlicher zu zeigen, wenn nicht sogar erwartet. Sie kriegen eher Puppen zum spielen, wo ihnen so, im frühen Alter, die Mutterrolle näher gebracht kriegen. Ebenso wird es oftmals den Mädchen mehr erlaubt zu träumen, als den Jungs, diese sollen nämlich pragmatischer und realistischer denken, das kommt schätzungsweise daher, dass durch das Träumen eine zu große emotionale Bindung aufgebaut werden kann, die zu Ablenkungen führt, welche das erwartete ‚rationale Denken‘ eines Jungen stören könnte.
Das alles und noch viel mehr ist eine vollkommen falsche Denkweise. Jeder Mensch ist verschieden und das sollte unterstützt werden. Es sollte nicht sein, dass etwas neutrales wie zum Beispiel Farbe einem bestimmten Geschlecht zugeteilt wird. Die Gesellschaft hat kein Recht, jemandem, der für sie nicht verständlich ist, in eine bestimmte Schublade zu stecken und sie als ‚Ausnahme‘ zu betiteln. Denn jeder Mensch ist auf seiner Art und Weise unerklärlich, verschieden und komplex. Wir sollten uns daran erfreuen, Menschen kennenlernen zu dürfen, die andere Denk- und Verhaltensweisen haben und aus denen sogar etwas selbst zu lernen. Nur weil wir alle Menschen sind, heißt es nicht, dass wir alle gleich sein müssen oder dass wir alle verstehen müssen. Es ist eher der Fall, dass weil wir alle zu einer bestimmten Spezies gehören, akzeptieren und tolerieren sollten, wie wir sind.
Wenn wir das den Schülern vermitteln, dann lastet auf ihnen weniger Druck, den sie versuchen zu bewältigen. Denn wenn sie sich toleriert fühlen und das Gefühl haben, sie bräuchten sich selbst nicht unterdrücken, sind sie zu mehr fähig.
In meiner Schullaufbahn waren viel Grüppchenbildung, die sich aus den jeweiligen Interessengebieten gebildet haben. Zu mir selbst konnte ich mich mit vielen identifizieren, da ich ein weitgefächertes Interessengebiet besitze und mich selbst mehr für die Menschen interessiert habe, mit denen ich mich verstanden habe, als mich auf eine bestimmte Gruppe zu konzentrieren. Doch haben die Schüler aus den gewissen Gruppen sich gegenseitig toleriert und oder zumindest akzeptiert. Die typischen, aus der Gesellschaft vorgeschriebenen Gruppen gab es jedoch nicht. Es waren mehr Fächerorientierte Gruppen, die einen interessierten sich mehr für die naturwissenschaftlichen Fächer und hatten deswegen mehr miteinander zutun als beispielsweise die, die künstlerisch interessiert waren.
An den Kindern, die sich mit keinem identifizieren konnten, kann man an der Erziehung zurückführen. Was bedeuten soll, dass die Eltern meist ihre Kinder zu dieser Einstellung geführt haben, sie sich mit den Gruppen nicht zusammenschließen zu wollen, denn die Eltern leben ihren Kindern vieles vor, welches die Kinder dann schließlich übernehmen. Ein Kind aus einer anerzogenen Denkweise rauszuholen ist somit ein schwieriges Unterfangen, doch können sie das durch den Kontakt mit anderen Kindern anpassen.
Im Orientierungspraktikum kann die Beobachtung dann nicht nur auf die SchülerInnen, sondern auch auf die Lehrenden fokussiert werden, um zu sehen, ob die LehrerInnen sich beeinflussen lassen nach bestimmten persönlich Empfindungen Gruppen einzuteilen oder sie nach einer effektiven Aufteilung herangehen.