Das Bewusstsein von doppelter Heterogenität.
1. Juni 2019
Die unterschiedliche Auffassungsgabe, die vom Lernenden und fachlichen Bezeichnungen entsteht, ist ein Ansatz für die ‚doppelten Heterogenität‘. Wörter haben oft konträre Bezeichnungen und es unsere Aufgabe durch Erfahrungen und dem Gelernten das zu unterscheiden. Sein eigenes Wissen auch durch anderweitige Übersetzungen zu öffnen um ein größeres Spektrum an Wissen aufbauen zu können ist die Herausforderung. In den Naturwissenschaften sind die Definitionen der Begriffe präzise, doch sind deren Bedeutungen in der jeweiligen Naturwissenschaft verscheiden. Würde ich in Chemie einen Schüler fragen was eine ‚Lösung‘ ist, dann wäre die Antwort, dass es ein Gemisch aus verschiedenen, beispielsweise flüssigen Stoffen darstellt, wobei die selbe Frage in der Mathematik eine andere Antwort ergäbe. Doch auch können Wörter in geisteswissenschaftlichen Fächern eine andere Bedeutung haben. Weitere Beispiele wären Spannung, Zerstreuung und Schale.
Beginnend mit einem neuen Themeninhalt in Religionswissenschaften bei der die christliche Ethik besprochen werden soll, gäbe man den Schüler*innen beispielsweise die Aufgabe ein Brainstorming zu veranstalten, um sich erstmal selbst zu überlegen, was Ethik ist, was sie darüber wissen um sich der Bedeutung bewusst zu machen und das in Verbindung mit Religion setzen zu können (sebstreflektierende Begegnung). Nach der Bearbeitungszeit würden die Schüler*innen einen Text ausgehändigt bekommen, um ihnen einen Impuls zu geben, worum es sich genau handelt, wie einen Auszug der Bergpredigt (differenzierte Begegnung). Danach sollen die Schüler*innen, in Gruppen aufgeteilt, sich über ihr Wissen und ihr Verständnis austauschen und diskutieren bis es dann am Ende an der Tafel zusammengetragen werden kann (kommunikative Begegnung).
Wichtig zu erkennen ist, dass dies auch ein Lernfaktor ist um verschiedene Interpretationen zu akzeptieren und das Recherchen richtig anwenden zu können, wie auch das Entwickeln seiner eigenen Meinung und eigenem Verständnis.
Wie sehr setzt sich die einzelne Person mit der Bezeichnung auseinander und hat diese Bezeichnung auch verstanden und kann sie anwenden? Kommt es im Bezug zur doppelten Heterogenität zu keinen sprachlichen Missverständnissen? Hindert die doppelte Heterogenität zum eigentlichen Verständnis der SuS?