Um ein gesundes Interesse zeigen zu können, geht die pädagogische Interessentheorie davon aus, dass die Kriterien der grundlegenden psychologischen Bedürfnisse der Selbstbestimmung (Deci & Ryan 1993) von Bedeutung sind.
Der erste der drei Punkte beschreibt das Kompetenzerleben. Die Schülerin Sandra erkennt sich selbst womöglich nicht als handlungsfähig an, hat womöglich keine Erfahrungen mit Nistkästen und zweifelt daran, ob sie diese Aufgabe selbstständig lösen kann.
Dabei fehlt ihr womöglich auch die Autonomie, da sie die Vorgehensweise, auch bedingt durch die mangelnde Erfahrung, nicht selbst bestimmen kann.
Entscheiden bei dem Beispiel ist womöglich Punkt drei, die soziale Eingebundenheit. Sandra möchte höchstwahrscheinlich von ihren Mitschülerinnen anerkannt werden und mit ihnen zusammenarbeiten.
Dadurch, dass nur eine der beiden Aufgaben erfüllt werden muss, können die Schüler_innen nicht für beide Aufgaben Interesse zeigen und grenzt somit ihre Neugierde und ihren Wissensdurst ein. Zudem sind beide Aufgaben vollkommen verschieden, während sie zwar beide dem Sachunterricht zugeschrieben werden können, hat die eine einen eher technischen Bezug, die andere aber einen künstlerischen.
Das Selbstkonzept ist ein System, dass durch subjektive Erfahrungen geprägt ist (vgl. Jerusalem 1997, S. 3 & Jerusalem 1997, S. 3, zit. N. Franz 2008, S. 94f). Dieses Selbstkonzept ist mit dem eigenen Zutrauen verbunden und daher eine sensible Angelegenheit, welche bei jedem Kind gefördert werden muss.
Die Bezeichnung „Kompetenzunterschiede“ legt schnell nahe, dass eine der beiden Parteien stark ist, während die andere schwach ist. Ein dauerhaftes aufgeführtes Scheitern kann die Erfolgserfahrungen eindämmen. Hierbei ist eine starke Orientierung an den Geschlechtern zu sehn. Das legt nahe, dass die Lehrkraft mit dem Gedanken an die Lehreinheit geht, dass (höchstwahrscheinlich) alle Schülerinnen Hilfe durch kompetentere männliche Schüler (kann natürlich auch andersherum sein, doch die aufgeführte Rollenverteilung ist wahrscheinlicher) in naturwissenschaftlichen Fächern bräuchten, was äußerst problematisch ist und das Selbstkonzept, vor allem das Kompetenzerleben, beeinflusst. Bei den Schüler_innen entsteht ein Bild im Kopf, unter dessen Bedeutung fällt, dass Frauen in der Hinsicht Technik weniger kompetent sind.