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Umgang mit Leistungsheterogenität

Für mich wurde aus der Vorlesung deutlich, dass der Lernerfolg der SuS grundsätzlich von den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der Bildungsinstitution Schule abhängt. Darunter zählen unter anderem die Zeit, das Personal aber auch die Ausstattung, die diese Schule besitzt. Von dieser Betrachtung aus ist es möglich, die Bedingungen für den Lernerfolg weiter aufzufächern und beispielsweise auf die strukturelle Gestaltung des Unterrichts zu beziehen, welche wiederum mit der Lehrperson zusammenhängt. Diese trägt ¼ zu der Lernentwicklung des Kindes bei. Auch die Rückmeldung bzw. das Feedback der Lehrperson ist wichtig für den Lernerfolg, da somit das Lernziel, die aktuelle Leistung und die Strategien, die benötigt werden, um das Lernziel zu erreichen, formuliert werden. Die Zusammensetzung der Lerngruppe spielt ebenfalls eine Rolle und kann sich positiv oder negativ auf den Lernerfolg auswirken. Das Elternhaus hat einen Einfluss auf den Lernerfolg des Kindes, da sich in jedem sowohl sozio-ökonomische als auch sozio-kulturelle Hintergründe aufweisen lassen. Das Kind selbst trägt auch zu der eigenen Leistungsentwicklung bei, da jedes Kind unterschiedliche Fähigkeit aber auch unterschiedliches Vorwissen besitzt. Dies wirkt sich individuell auf die Leistungsentwicklung aus.

Die Lehrkräfte sollten die Leistung der SuS wahrnehmen, rückmelden und beurteilen. Wodzinski setzt die Differenzierung in der Wahrnehmung von Leistungsheterogenität voraus, sodass Lehrkräfte die Lernprozesse der SuS im Blick haben. Wie schon im Vorfeld beschrieben, ist die Rückmeldung der Leistung eine Bedingung für einen effektiven Lernerfolg. Dabei können verschiedene Feedback-Methoden, wie Lerntagebücher oder Kindergespräche verwendet werden. In der Beurteilung der Leistung werden zwei verschiedene Funktionen unterschieden. Zum einen die Entwicklungsfunktion, die eher kontinuierlich ist, in der die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten berücksichtigt werden, mit deren Hilfe die erreichbaren Ziele eines einzelnen Kindes angestrebt werden. Zum anderen die Steuerungsfunktion (punktuell), deren Ziel die innerschulische und nachschulische Auslese der SuS ist. Das heißt, die Lehrkraft beurteilt die Versetzung oder Nichtversetzung des Kindes oder die weitere schulische Laufbahn. In meiner bisherigen Praxiserfahrung wurde eine Feedback-Methode angewandt, in der die Kinder ihr eigenes Portfolio hatten, welches in Schulwochen eingeteilt war. Am Ende jeder Woche konnten die Kinder unter „Das habe ich gelernt“ eintragen, was sie bereits können. Beispielsweise wurde eine große drei eingeklebt, wenn in dieser Woche die drei behandelt wurde. Dies haben sich die jeweiligen Lehrkräfte angesehen aber auch die Eltern konnten die Leistungen einsehen, denn das Portfolio durfte immer mit nach Hause genommen werden.

Das Zitat von Hiller richtet sich zum einen gegen die oft unzureichenden Ressourcen, die die Schule als eine Bildungsinstitution besitzt. Obwohl diese gerade eine wichtige Bedingung für den Lernerfolg der SuS darstellt. Er betont, dass gerade für Kinder aus den „unteren Statusgruppen“ unzureichende Bedingungen für die Leistungsentwicklung vorliegen. Dem Punkt mit der „Arroganz des Personals gegenüber nichtbürgerliche“ stimme ich nicht ganz zu und dieser ist meiner Meinung nach auch etwas radikal formuliert. Gerade in der heutigen sollte es eine solche Form nicht mehr geben und erst Recht nicht bei Lehrkräften, die für den Bildungserfolg der SuS verantwortlich sind. Leider kommt dies noch allzu oft vor, jedoch hatte ich bis jetzt das Glück eine solche Situation nicht mitzuerleben.

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Psychologische Grundlagen der Leistungsheterogenität

In diesem Blogeintrag geht es um die kognitiven Dimensionen von Lernerfolg. Es ist bekannt, dass der Einfluss von der Intelligenz und gewissem Vorwissen eine große Bedeutung für die Entwicklung des Menschen und den daraus resultierenden Lernerfolg trägt. Anhand von Studien ist jedoch ersichtlich geworden, dass die beiden Heterogenitätsdimensionen nicht gleichzusetzen sind. Es muss betrachtet werden, dass bereits vorhandenes Wissen den Lernerfolg durchaus weitreichender begünstigt, als die vermeintlich hohe Intelligenz dieser Person. Wird dementsprechend ein bestimmtes Thema betrachtet, so sind Personen mit einem großen Vorwissen über dieses Thema trotz ihres geringeren IQ der Person überlegen, deren IQ höher ist aber nicht an Vorwissen über das Themas verfügt. Die uns vorgestellte Studie, in der es darum ging, eine Fußballgeschichte nachzuerzählen, wurde ebenfalls von Personen besser abgeschnitten, die einen niedrigen IQ, jedoch mehr Wissen über Fußball besitzen, als Personen mit einem hohen IQ, die nur geringes Vorwissen aufweisen können. Nicht zu berücksichtigen ist in dieser Studie der Faktor, dass das Thema „Fußball“ nicht schulisch eingebunden werden kann.

In meinem bisherigen Praktikum hatte ich zum Glück keine negativen Erfahrungen in Bezug auf das Vorwissen der SuS. Da ich einer ersten Klasse zugeteilt wurde, bestand jedoch die Herausforderung darin, die unterschiedlichen Wissensbestände der SuS herauszufinden, um diese mit ausreichend Material versorgen zu können oder auch nicht zu überfordern. Ein großer Unterschied zwischen dem heterogenen Vorwissen viel mir in der biologischen Schiene auf, wenn wir beispielsweise in den Bauerngarten gingen, um Pflanzen- und Tierarten zu bestimmen. Einige Kinder konnten ohne Informationen auf alte Wissensbestände zurückgreifen, andere konnten dies gar nicht.

Mit Hilfe dieser Vorlesung ist mir deutlich geworden, dass Intelligenz nicht alles ist und man ohne Vorwissen nicht zum Lernerfolg kommen kann. Aus diesem Grund finde ich es interessant darauf zu achten, ob die Lehrkräfte dies berücksichtigen und das Vorwissen der SuS aufgreifen und daran anknüpfen, um das volle Potenzial eines jeden Kindes zu erreichen.