Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht

Ich sehe die sprachliche Heterogenität im naturwissenschatlichen Unterricht primär als Herausforderung an.

Es ist für Unterrichtszusammenhänge immer eine besondere Herausforderung, wenn SuS nicht ohne weiteres auf einer gemeinsamen Sprache kommunizieren können. Es ist schwieriger, gezielte (Nach-)Fragen an die Lehrkraft zu stellen, oder den Erklärungen, Anweisungen und Beispielen zu folgen, wenn SuS die Sprache der Lehrkraft nicht vollständig beherrschen.

Für die Lehrkaft ist es eine besondere Herausforderung SuS in den naturwissenschaftlichen Unterricht einzubinden, wenn etwa ein Versuchsaufbau erklärt werden soll, den die SuS in die Tat umzusetzen haben. Für den Bereich der Sicherheitsvorkehrungen (etwa bei Versuchen mit giftigen Chemikalien) können Sprachschwierigkeiten darüber hinaus sehr gefährlich werden.

Für den naturwissenschaftlichen Unterricht sehe ich jedoch Erleichterungen durch die Tatsache, dass eine internationalisierte sogenannte „Fachsprache“ existiert. Im Fach Chemie sind etwa die Elemente im Periodensystem international mit den gleichen Kürzeln bezeichnet. Es ist daher ist es beim Erlernen dieser Begriffe und ihrer Bedeutung z. T. unerheblich, welche Muttersprache die SuS sprechen. Gleiches gilt für Einheiten die im Physikunterricht relevant werden (etwa Newtonmeter, Ohm, Ampère, Watt).

Insoweit hat der naturwissenschaftliche Unterricht hier einen Vorteil gegenüber anderen Fächern wie etwa Deutsch, Politik oder Geschichte.

Eine weitere Überlegung wäre die Frage, ob der naturwissenschaftliche Unterricht nicht teilweise bilingual in Englisch unterrichtet werden sollte, da dies auch die Sprache ist, in der die Naturwissenschaften weltweit betrieben werden.