Perspektiven der Schultheorie auf individualisierenden Unterricht

  1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen
    diese Perspektive eröffnet hat, zusammen.

Die in der Vorlesung vorgestellte schultheoretische Perspektive hat mir noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig individualisiertes Lernen ist. Nur in einer individualisierten Lernsituation kann jede/r Schüler/in als Individuum in seiner Einzigartigkeit wahrgenommen werden. Dies bedeutet nun für mich, dass man Schüler dort „abholt“ und fördert, wo sie stehen.

Dabei darf auf keinen Fall einfach nur zwischen „leistungsstark“ und „leistungsschwach“ unterscheiden werden. Jedes Kind hat einzelne Stärken und Schwächen, meiner Meinung nach gibt es genau so viele „Leistungsprofile“ in einer Klasse wie es Schüler/innen in einer Klasse gibt.

 

Weiterhin ist mir klar geworden, dass die Organisation eines  solchen Unterrichts immer flexibel und dezentral durchgeführt werden sollte. Reiner Frontalunterricht ist daher nicht mehr Zeitgemäß, da die SuS sich hier nicht individuell ausgewählten Aufgaben widmen können, sondern permanent auf die Lehrkraft fokussiert einem sinnlosen Leistungszwang ausgesetzt sind. Vielmehr ist es zielführend, SuS einen „individualisierenden“ Unterricht selbst gestalten zu lassen, beispielsweise in Form einer Projektarbeit.

Auch für die SuS ist ein solches Unterrichtskonzept aus mehreren Gründen vorteilhaft. Sie lernen sich selbständig sowohl zeitlich und räumlich als auch sozial (mit ihren Mitschüler/innen) zu organisieren. So bestreiten sie dann ihren „eigenen Lernweg“ erfolgreich auf ihre Art und Weise.

Trotz der Menge an positiven Aspekten hat die Vorlesung mich jedoch auch gezeit, dass die Öffnung des Unterrichts auch problematisch sein kann. Für mich hat gerade das genannte Beispiel „Tarkan“ gezeit, dass man als Lehrkraft auch eine Verantwortung dafür hat, dass einzelne Schüler sich nicht zu sehr abgrenzen. So kann individualisierender Unterricht auch Unselbständigkeit fördern wenn einzelne SuS den Freiraum nutzen um sich dem Lernprozess völlig zu entziehen.

  1. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche
    schultheoretische Sichtweise für die Reflexion des
    Umgangs mit Heterogenität im Unterricht?

Die Schultheoretische Sichtweise kann Lehrkräften meiner Meinung nach vor allem normative Handlungsanweisungen liefern.

 

Ein Gedanke zu „Perspektiven der Schultheorie auf individualisierenden Unterricht“

  1. Ich stimme Dir zu, dass ein individualisierter Unterricht der einzige Weg zu individueller Förderung und Forderung jedes einzelnen Kindes ist. Auch wenn dieser von der Lehrkraft viel Zeit und Organisation in Anspruch nimmt und auch von den SuS viel Selbstständigkeit fordert.
    Aber nur so kann jedes Kind in seinem eigenen Tempo und auf seine eigene Art lernen.

    Aber wie Du bereits erwähnt hast, besteht in einem individualisierten Unterricht auch die Gefahr der Ausgrenzung und Entziehung. Das Beispiel „Tarkan“ ist mir stark im Gedächtnis geblieben. Tarkan wurde aufgrund seines Leistungsvermögen vom Rest der Klasse abgegrenzt und dann auch ausgeschlossen. Als die leistungsstarke Schülerin Nele die Aufmerksamkeit der Lehrerin, die gerade für Tarkan zuständig war und sich mit ihm beschäftigte, auf sich zog, hinderte sie Tarkan nicht nur am Weiterlernen, sondern schloss ihn auch aus.

    Solche Gefahren müssen bei der Planung eines individuellen Unterrichts beachtet und, wenn möglich, verhindert werden.

    Obwohl ein freier Unterricht also auch ein paar Probleme aufführt, ist er dennoch die einzige Möglichkeit jedem Kind eine individuelle, und somit beste Lernmöglichkeit zu geben.

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