Meint Inklusion wirklich alle?

Wenn wir über Inklusion sprechen, dann ist es zunächst einmal wichtig zu erwähnen, dass Inklusion das Einschließen meint. Im Bildungssystem spricht man von Inklusion, wenn von Anfang an, alle Kinder miteinander lernen. Egal ob sie eine Behinderung haben oder nicht.

Diese Woche hat Dr. Eileen Schwarzenberger den Unterschied zwischen der medizinischen und der sozialen Behinderung erklärt. Medizinische Behinderung kann man schwer beeinflussen. Wenn es einem Menschen körperlich nicht möglich ist, in einem sozialen Raum zu sein, dann ist es etwas, was man nicht verändern kann. Spricht man jedoch von sozialer Behinderung, so ist hierbei das Problem, dass unsere Gesellschaft eine Trennwand aufstellt, zwischen den Menschen, die keine Behinderung haben und denen, die von einer betroffen sind.

Gerade an einem Ort wie in der Schule, in der man ohnehin von verschiedenen Gruppen umgeben ist sollte es heutzutage keine Frage mehr sein.

An einem Beispiel kann man es so sehen. Erst gab es keine Schulen auf die Jungen und Mädchen gleichzeitig gingen. Dann gab es verschiedene Schulen für verschiedene Religionen. Zur NS-Zeit gab es getrennte Schulen für Juden. Dann kamen die Gastarbeiter nach Deutschland und es wurde wieder schwer, diese Kinder in das Schulsystem einzuschließen. Dann kamen Flüchtlinge aus Syrien und anderen Kriegsländern und diese sollten ebenfalls eingeschlossen werden. Eine normale Schule in Deutschland hat somit also verschiedene Religionen, Kulturen und somit allerlei verschiedene Menschen. Wir lehren den Kindern, dass es wichtig ist, Menschen zu tolerieren und zu respektieren, die anders sind. Warum sollte es also bei behinderten Kindern anders sein? Eine Klasse, in der Inklusion herrscht schrägt die Kinder, die nicht von einer Behinderung betroffen ist in keiner Weise ein, im Gegenteil: diese Kinder würden Verantwortung erlernen und was es heißt, ein Teamplayer zu sein. Das alles sind Sachen, die sie nicht nur jetzt, sondern auch im Berufsleben brauchen werden.

Als zukünftige Lehrkräfte sollten wir versuchen, die Inklusion als Modell zu unterstützen. Verbesserungen können zwar gemacht werden, das bedeutet jedoch nicht, dass wir diesem Modell keine Chance geben müssen.

Interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht

Religion war schon immer ein Thema. In der Grundschule auf der ich war wurde folgendes Angeboten: katholischer oder evangelischer Unterricht. Über andere Religionen wurde kaum gesprochen und als eine Person, die mit dem Islam aufgewachsen ist fand ich mich damit schon von Anfang an ausgeschlossen.

Dann kamen wir in die 5. Klasse und es wurde auch über andere Religionen berichtet. Öfter kam ein Vergleich zwischen der Bibel und dem Koran und es wurde doch klar, dass es mehr Gemeinsamkeiten gab als man dachte. Diese Geschichten waren oft die Sachen, die man als Kinder vorgelesen bekommt: Adam und Eva waren böse und wurden aus dem Himmel verbannt. Oft lernte man eher eine Moral aus der Geschichte als einen wirklich geschichtlichen Hintergrund. Klar wurde in der 5. Klasse auch nicht diese Erzählung in Frage gestellt.

Auf der Oberstufe war es jedoch anders: wurde über Religion gesprochen, so wurde doch stets auch diskutiert. Denn es gab nicht mehr nur die 3 großen Religionen. Es wurde über Sekten und Kulte gesprochen, über Werte und Normen und darüber, was richtig und was falsch ist. Dort hatte man die Möglichkeit, sich auszutauschen.

Während meiner Beobachtungen auf einer Oberschule in Bremen, in der ich zwei Jahre gearbeitet habe bemerkte ich folgendes: die jüngeren Schüler, also die Schüler der 5. und 6. Klassen empfanden ihre Religion weder als Problem noch einer Diskussion wert. Für sie war klar: ich bin das, was Mama und Papa gesagt haben und das ist okay so. Die Schüler/innen der 9. und 10. Klassen waren jedoch schon ein wenig empfindlicher was ihre Religion anging. So zeigten die Mädchen mit Kopftuch beispielsweise oft eine persönliche Reaktion, sobald es um Religion ging. Es wurde oft versucht darüber zu reden, was in der Welt geschah. Allerdings wurde am Ende oft eins klar: die Menschen können im Namen der Religion etwas falsch machen, deshalb sollte man jedoch nicht gleich die gesamte Religion dafür verantwortlich machen. Die Schüler versuchten, sich gegenseitig zu respektieren, was zum größten Teil gut klappte.

Meiner Meinung nach sollten wir als künftige Lehrer/innen darauf achten, Religionen zu schätzen und zu respektieren. Ich finde das Religion sehrwohl einen Platz in der Schule hat, gerade, damit Schüler etwas über verschiedene Religionen lernen können. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, Konfliktsituationen zu vermeiden.

Nehmen wir also das Beispiel mit dem Weihnachtsfest, was Dr. Kenngott in der letzten Vorlesung genannt hat, so wäre mein Lösungsvorschlag: die Schüler/innen sollten lernen, welche Traditionen das Land hat, in dem sie leben. Das schadet nicht, sondern bildet nur weiter und es wird ja keiner gezwungen zum Christentum zu konvertieren wenn man Stille Nacht singt.

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