RV12: Dr. Christoph Kulgemeyer: Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen

In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Hierzu beziehe ich mich auf die Studien von Hoffer (1992) und Ireson et al. (2005), welche wir in der Vorlesung kennengelernt haben. Hoffer hat sich in seiner Studie damit auseinandergesetzt, welche Auswirkung es hat, wenn Kurse nach Leistungsniveau eingeteilt werden. Er stellte negative Effekte auf die Fachleistung fest. Die Leistungsstarken profitieren nur geringfügig von äußerer Differenzierung wobei es bei Leistungsschwachen SuS einen großen negativen Effekt hat.
Ireson hat sich damit auseinandergesetzt, inwieweit die äußere Differenzierung eine Auswirkung auf die Ergebnisse zentraler Abschlussprüfungen hat. Insgesamt hat die äußere Differenzierung nur einen leicht positiven Effekt in Naturwissenschaften.

Somit ist die äußere Differenzierung nahezu ohne einen Effekt auf die Leistungsentwicklung der SuS. Die Leistungsstarken profitieren eher von der äußeren Differenzierung. Dennoch profitieren alle SuS davon, wenn der Gesamtkurs leistungsstark ist.

Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Ich erinnere mich an die Experimente, welche wir in den Schulfächern durchgeführt haben. Dazu muss ich sagen, dass alle LuL dies unterschiedlich durchgeführt haben. Es gab LuL, welche dass Demonstrationsexperiment bevorzugt haben. Ich fand dies nicht besonders interessant, da man nicht genau sah, was vorne genau gemacht wurde. Ich finde man muss sich mit einem Experiment selbst auseinandersetzen. Es gab auch LuL, die uns „ins kalte Wasser“ schmissen, und offene Schülerexperimente durchgeführt haben. Diese Variante war zwar interessanter als die letztere, dennoch mit Verzweiflung verbunden, welche aufkam, wenn man nicht wusste, wie man dies durchführt. Ich fände es besser, wenn LuL offene Schülerexperimente durchführen, in der sie die SuS unterstützen und Rat geben.

Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

Ich würde meiner Kollegin sagen, dass ich ihr nicht zustimmen könnte. Äußere Differenzierung benachteiligt vor allem die Lernschwachen SuS. Dennoch profitieren tendenziell alle davon, wenn der Gesamtkurs leistungsstark ist. Deshalb ist es sehr gut, wenn alle SuS gemeinsam unterrichtet werden. Natürlich muss darauf geachtet werden, dass alle gut gefördert werden. Dennoch sehe ich es als eine Aufgabe der LuL diese Herausforderung zu meistern.

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