Gender und Schule

1)
Geschlechtliche Vielfalt bezieht sich in die besondere auf die Differenzierung von „Gender“ und „Sex“. Das biologische Geschlecht wird demnach nicht mit der sozialen/ psychologischen Geschlechtsidentität gleichgesetzt, demnach ist ein Mensch facettenreich und nicht auf biologische Merkmale zu reduzieren (Debus/ Laumann/ 2018, S. 14).
Heteronormativität (Debus/ Laumann/ 2018, S. 19) nimmt Cis- Menschen als Norm war, währenddessen wird auch Heterosexualität als gegeben wahrgenommen. Unsere gesamte Gesellschaft ist heteronormativ aufgestellt, Lehrbücher wie auch Schwerpunkte im Unterricht sind davon stark geprägt. Auch gibt es viele Menschen, die Heteronormativität im Alltag bestärken und sich der Anerkennung menschlicher Vielfalt verweigern. Gerade im Schulwesen ist es wichtig, den Aspekt der Vielfalt zu bekräftigen und Schüler*innen ein Verständnis davon zu vermitteln. Kolleg*innen zu widersprechen, sollten diese diskriminierend auffallen, ist zusätzlich unumgänglich.
2)
Jona hat ein Recht auf Sicherheit, ein Recht auf Hygiene und ein Recht auf Privatsphäre. Das alles wird ihm in diesem Beispiel verweigert, es muss viel verändert werden. Als erster und kurzfristiger Schritt muss es eine Toilette geben, die ihm zur Verfügung gestellt wird. Im Idealfall ein Badezimmer, in dem er sich auch umkleiden kann. Psychologische Betreuung ist für ihn zusätzlich wichtig, da Mobbing und Ausgrenzung für (Trans-) Jugendliche sehr traumatisierend ist. Da diese kurzfristigen Lösungen aber nicht das Problem angehen (Ausgrenzung, Intoleranz in der Klassengemeinschaft, heteronormatives Schulwesen), muss darauf ein weiterer Fokus liegen. Aufklärungsarbeit (in Bremen gibt es mehrere Bildungsarbeitsgruppen, die hervorragende Angebote haben), pädagogische Konsequenzen für die ausgrenzenden Schüler*innen und ein Umplanen bezüglich der Räumlichkeiten müssen folgen. Jona sollte konkret mit einbezogen werden: Was brauchst du? Kein Sportunterricht? Einen anderen Raum? Mehr Einzelarbeit, weniger Klassenverband? All dies sind Dinge, die umzusetzen sind. Das Fehlen in der Schule ist ein Hilferuf, Sportunterricht sollte keine Priorität haben, sondern die Sicherheit und psychologische Gesundheit des Jugendlichen. Benotungen etc. können durch Ausnahmen anders gehandhabt haben, dies muss auch von der Schulleitung konkret eingefordert werden. Der Jugendliche sollte nicht für sich kämpfen müssen, es muss für ihn gekämpft werden.
3)
o Joan Jett (queere Rock ‘n Roll Künstlerin, kämpfte in den 80gern für Emanzipation und Freiheit bezüglich des eigenen Ausdrucks. Sie entsprach durch ihr androgynes, anti-heteronormatives Auftreten keinen patriarchalen Normen und kämpfte viel für „visability“.
o Ru Paul (amerikanische Drag-Künstler*in, die seit den späten 80gern gegen heteronormatives Geschlechtsverständnis ankämpft und viel für queere Wahrnehmung in den Medien getan hat).
o Linus Giese: Autor des Buches „Ich bin Linus. Wie ich der Mann wurde, der ich schon immer war“, sorgte mit seinem Buch über seine eigne Transition für viel Aufklärungsarbeit. Seine Beschreibung Probleme in der Gesellschaft und dem deutschen Gesundheitssystems, seiner inneren Prozesse etc. helfen enorm dabei, sich heteronormativen und trans-feindlichen Dinge bewusst zu werden.

Debus Katharina, Laumann Vivien: Pädagogik geschlechtlicher, amouröser und sexueller Vielfalt. Zwischen Sensibilisierung und Empowernment: Berlin, 2018.
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