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Soziokulturelle Heterogenität

1 . Versuchen Sie Maßnahmen, Projekte oder Initiativen, die Sie im schulischen Umfeld zum Umgang mit soziokultureller Heterogenität, inklusive der Vielfalt von Weltanschauungen und sozialen Lebenslagen, kennen gelernt haben (in Praktika, Arbeit, eigener Schulzeit o.ä.) zu charakterisieren, entsprechend dem theoretischen Vergleichsmodel aus der Vorlesung (Ausländerpädagogik/Interkulturelle Bildung/Antirassistische Pädagogik/Diversity Education). Begründen Sie die Einordnung und bewerten Sie die jeweilige Wirkung.

Während eines Praktikums in einer ersten Klasse habe ich verschiedene Maßnahmen zur Deutschförderung kennen gelernt. Im Folgenden möchte ich die Aufgaben auf die Sprachförderung der Kinder beziehen. Neben Vorklassen zum Deutschlernen wird an der Schule auch muttersprachlicher Kurdisch Unterricht angeboten. Der zusätzliche Deutsch und Kurdisch Unterricht richtete sich nur an Schüler*innen mit Migrationshintergrund und lässt sich somit der „Ausländerpädagogik“ zuordnen.Ziel ist jedoch nicht nur Homogenität herzustellen, in dem alle Kinder gleichgut Deutsch können, sondern vor allem die allgemeinen sprachlichen Kompetenzen der Kinder durch Unterricht in ihrer Erstsprache zu fördern. Diese Anerkennung von Heterogenität, ohne das Bestreben einer „Rückführung“ in „Herkunftsländer“ passt zum Modell der Interkulturellen Pädagogik. Die Förderkurse waren während der normalen Unterrichtszeit, wodurch die Kinder diese auch nicht als zusätzliche Belastung empfunden haben. Dadurch, dass die Klasse öfters aufgeteilt wird, findet zwar wieder eine Homogenisierung und Separierung statt, die meiste Zeit verbringt die Klasse jedoch gemeinsam. Ich habe die Lehrer*innen als sehr wertschätzend im Umgang mit den Sprachkenntnissen der Kinder empfunden. Zusätzliche Sprachen als gewinnbringend und nicht als Hindernis betrachtet. Diese positive Einstellung zu der Heterogenität der Klasse passt teilweise zur Rassismus kritischen Pädagogik, da darauf geachtet wurde, dass keine Diskriminierung aufgrund von Herkunft oder sprachlichen Kompetenzen stattfindet.

2.Welche Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika könnte man aus dieser durch Theorie geleiteten Reflexion zu 1. ableiten? 

Während eines Praktikums würde ich gerne weiter beobachten, wie Lehrer*innen mit der sprachlichen Heterogenität der Kinder umgehen.

Werden weitere Sprachen als Deutsch im Unterricht akzeptiert?

Werden weitere Sprachen im Unterricht gefördert?

Können Kinder mit DaZ ihre Erstsprachen in den Unterricht einbringen?

3.Sehen Sie durch die Reflexion dieser Maßnahmen und Projekte Ansatzpunkte für mögliche Programme zur grundsätzlichen Weiterentwicklung von Schule und/oder Unterricht?

Ich sehe viele Ansatzpunkte in den Projekten zum Umgang mit Vielsprachigkeit im Unterricht. Die Wertschätzung von sprachlicher Heterogenität kann dazu führen, Vorurteilen und Stigmatisierungen aufgrund von Sprache- und damit auch aufgrund von Herkunft- entgegen zu wirken. Sprachen insgesamt wertzuschätzen, und nicht nur Deutsch als „wichtigste Sprache“ für die Kinder anzuerkennen, sind wichtige Schritte, um sprachliche und kulturelle Hintergründe der Kinder zu fördern.

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