Ermitteln Sie in einer Lehrbuchreihe Ihrer Wahl Aufgaben, die Ihrer Ansicht nach besonders Jungen oder besonders Mädchen ansprechen. Versuchen Sie diese Aufgabe(n) mit einer umgekehrten Gender-Orientierung umzuformulieren.
Ich habe keinen deutschen Schulabschluss und kenne das Deutsche Lernprogramm nicht so gut, trotzdem bin ich davon überzeugt, dass Genderorientierte Aufgaben in vielen Schulbüchern in verschiedenen Ländern vorhanden sind.
Als ich das Bayerische Schulbuch Verlag, Mathematik 9 geblättert hatte, bin ich auf die folgende Aufgabe gestoßen:
Herr Meier möchte sich eine Leiter kaufen die nach dem Aufstellen bis zur Dachrinne seines Hauses reicht. Diese befindet sich in einer Höhe von 6,0 m. Welche Leiterlänge würdest du ihm empfehlen? (Seite 93).
In der Gender-Orientierung geht es auch um traditionelle männliche Tätigkeiten. In der Aufgabe mit der Leiter, handelt es sich um die Andeutung einer handwerklichen Tätigkeit, die Traditionell für einen Mann bestimmt war.
Bei so einer Aufgabe ist das männliche Teil mehr engagiert und interessiert als das weibliche. Wenn man aber die Aufgabe umändern würde, dann könnte man das weibliche auch zum Unterricht motivieren:
z.B. Frau Meier möchte sich eine Leiter kaufen die nach dem Aufstellen bis zur Gardinenstange ihres Schlafzimmers reicht. Diese befindet sich in einer Höhe von 3,0 m. Welche Leiterlänge würdest du ihr empfehlen, damit sie ihre neuen gekauften lila Gardinen abhängen kann?
Im Prinzip ist es vollkommen Natürlich, wenn die Interessen von weiblichen und männlichen Geschlechte sich unterscheiden. Optimal wäre, wenn man die Aufgaben so erstellen würde, dass es für beide Geschlechte interessant wäre. Sollte es aber in einzelnen Fällen nicht möglich sein so eine Aufgabe zu erstellen, könnte man 2 Beispiele nehmen fürs weibliche und männliche Geschlechte und mit einem Zeichen markiert. Dabei könnten SuS motiviert bleiben.
Hallo Stella!
Ich finde, dass deine Ausarbeitung von zwei verschiedenen Gender orientierten Aufgaben sehr gut gelungen ist. Du hast ebenfalls dargestellt, warum du die Aufgaben formuliert hast beziehungsweise, welche Beweggründe du hattest. All das war gut nachvollziehbar und ich schließe mich dem vollkommen an.
Ich bin persönlich der Meinung, dass es schwierig ist Aufgaben nur aufgrund gewisser Vorurteile gegenüber dem betreffenden Geschlecht auszuwählen und auszurichten. Um dein Beispiel wieder aufzugreifen, es gibt sehr wahrscheinlich auch Mädchen, die sich für handwerkliche Tätigkeiten begeistern und engagiert diese Aufgabe bearbeiten. Andersherum gibt es natürlich auch Jungen, die sich für Dinge interessieren, die eher Interessen von Mädchen zugeschrieben werden. Transgender ist hierbei überhaupt gar nicht berücksichtigt.
Generell wage ich zu behaupten, dass Schüler und Schülerinnen, Gender orientierte Aufgabenstellungen nicht mehr so stark wahrnehmen und eine negative Reaktion auf eine ‚anders oriendertie‘ Aufgabenstellung minimal ist, oder gar gegen Null geht.