Inklusiver (Deutsch-) Unterricht

1. Benennen und erläutern Sie kurz drei für Sie zentrale Erkenntnisse aus dem heutigen Termin.

Eine der zentralsten Erkenntnisse ist, dass inklusiver Unterricht nicht nur durch eine Klasse, welche aus den verschiedensten Kindern besteht entsteht. Es geht hierbei darum, dass inklusiver Unterricht alle Kinder mit all ihren Stärken und Schwächen einbindet und fördert (vgl. Folie 7). Die Eigenschaften des Unterrichts sind ausschlaggebend.

In Bezug darauf ist eine weitere Erkenntnis, dass inklusivem Unterricht als „Orchestrating Learning“ zu beschreiben ist. Es geht darum allen Schüler*innen durch angemessene Differenzierung und dem Lernen von und miteinander eine individuelle Förderung zu ermöglichen (vgl. Folie 13). Die Rolle der Lehrkraft ist hierbei insofern definiert, dass diese als Dirigent*in fungiert und die Lernenden anleitet und somit ihre Lernfortschritte begleitet. Dieser Unterricht kann anhand der drei Dimensionen reflektiert werden: Personalität, Sozialität und Komplexität (vgl. Seitz, 2020, Kapitel 2 ff.). Somit werden neben dem Erreichen der Bildungsziele weitere Bildungsprozesse, wie die Entwicklung der Persönlichkeit, von Interessen und weiterführende Fähigkeiten eingebunden.

Bezüglich des Deutschunterrichts sind die Ansatzpunkte zur Differenzierung des Literaturunterrichts nach Boelmann und König nennenswert. Insbesondere verschafft die Aufschlüsselung der drei Möglichkeiten, der Veränderung des Gegenstands, der Methode und der Zielsetzung ergiebige praxisbezogene Einblicke (vgl. Boelmann, König, 2021, S. 139 ff.). So wird nicht nur mithilfe von Aufgaben differenziert, sondern auch durch Kompetenzziele, durch Gegenstände und durch Identitätsorientierung.

 

2. Diskutieren Sie einen heute vorgestellten Aspekt guten (inklusiven Literatur-) Unterrichts anhand eines positiven oder negativen Beispiels aus Ihren Praktika. Wenn Sie ein negatives Beispiel wählen: Machen Sie einen kurzen Verbesserungsvorschlag.

In meinem Orientierungspraktikum wurde der Literaturunterricht von der Lehrkraft facettenreich ausgestaltet. Neben dem klassischen Lesen und Schreiben von Geschichten, wurde auch mit Hörspielen und sensumotorischen Material, wie den Büchern „zum Anfassen“, welche in der Vorlesung  ebenfalls behandelt wurden, gearbeitet (vgl. Folie 23).

 

3. Welche Frage ist für Sie heute offengeblieben und wie könnten Sie sich deren Beantwortung in ihrem nächsten Praktikum annähern?

Für das nächste Praktikum wäre es möglich basierend auf den Aspekten dieser Vorlesung zu beobachten, ob eine Differenzierung im Unterricht stattfindet und wenn ja, wie diese umgesetzt wird. Welche Argumente führen erfahrene Lehrkräfte neben dem in der Wissenschaft angeführten Argumente für und evtl. auch gegen inklusiven (Deutsch-) Unterricht auf? Welche Probleme tauchen bei der Umsetzung auf und wie kann man diese bewältigen? Wenn manche Lehrkräfte ihren Unterricht nicht inklusiv gestalten, woran liegt es?

Diese Fragestellungen knüpfen an die Aspekte dieser Vorlesung an und beleuchten das Einbinden dieser in das Schulleben. Methodisch können Beobachtung und Befragung als Werkzeuge zur Untersuchung angewandt werden.

 

Literatur:

Boelmann, Jan M.; König, Lisa (2021): Literarische Kompetenzen messen, literarische Bildung fördern. Das BOLIVE-Modell. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. S. 139-144.

Seitz, Simone (2020): Dimensionen inklusiver Didaktik – Personalität, Sozialität und Komplexität. In: Zeitschrift für Inklusion (2). Abgerufen von https://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/570 (22.05.2023). Kapitel 2.

 

 

 


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