Spannungsfeld von Heterogenität und Homogenität
Eine Gruppe von Menschen ist nie komplett gleich. Näher betrachtet weisen selbst zunächst sehr homogen wirkende Gruppen beträchtliche Unterschiede auf. Diese Heterogenität drückt sich auf verschiedenste Weise aus. Ethnische Herkunft, Glauben, Alter oder finanzielle Situation können für große Diversität sorgen. In Schulen kommt es dadurch zu einem Spannungsfeld zwischen Homogenität und Heterogenität. Eine Aufgabe der Institution Schule bzw. der Lehrkräfte ist es sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen den Schülerinnen und Schülern bei der Unterrichtsplanung zu beachten und jedem die bestmöglichen Chancen auf Erfolg ermöglichen. Eine Aufgabe, die weiß Gott nicht leicht ist es ist erfahrungsgemäß schwer es wirklich jedem recht zu machen und ob unser aktuelles Schulsystem oder überhaupt irgendein aktuelles Schulsystem in der Lage ist als Musterbeispiel für den Spagat zwischen Homogenität und Heterogenität herzuhalten, darüber lässt sich bestimmt streiten.
Ein wirkliches Beispiel zu diesem Spannungsgefüge aus meiner eigenen Schulzeit, fällt mir nicht wirklich dazu ein zumindest kein wirklich Gutes. Es ist mir im Laufe der Zeit nur immer wieder aufgefallen, dass Schülerinnen und Schüler, die halt etwas ruhiger oder schüchterner waren, häufig als einfach nicht am Unterricht interessiert abgestempelt wurden. Das eigentliche Problem, die Angst oder Abneigung vor anderen Leuten zu reden wurde allerdings nicht wirklich behandelt. Jeder ist halt charakterlich anders, der eine kann vor anderen Leuten reden, der andere halt nicht. Nur müsste sich mehr darum bemüht werden denen zu helfen, die es eben nicht können und das vielleicht mit etwas mehr, als dem freundlichen Hinweis daraus, dass man sich mehr am Unterricht beteiligen solle.
Als Beobachtungsaufgabe würde ich im folgenden Praktikum versuchen mein Augenmerk darauf richten wo im Kosmos der Schule das Spannungsfeld zwischen Homo- und Heterogenität erkennbar ist und wie sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler damit umgehen.
Lieber Jannis,
ich finde es gut, wie du die problematische Situation in heutigen Schulen dargestellt hast. Es ist schwierig als Lehrer*in die vielfältigen Schüler*innen gleichwertig zu behandeln, da es, wie du bereits erwähnt hast, viele verschiedene Charaktere in einer einzigen Klasse gibt. Leicht geraten ruhige Schüler*innen in Vergessenheit, obwohl diese denselben Anspruch auf die Lehrer*innen haben wie andere. Das ist nur ein Beispiel für die Vielfältigkeit in der Schule. Es spielen viele Faktoren mit, wenn es um erfolgreiches Lernen geht, was viele Menschen meiner Meinung nach nicht berücksichtigen. Das soziale Umfeld ist besonders wichtig, da dies einen großen Einfluss auf die schülerische Leistungsbereitschaft hat und die grundlegenden Schulmaterialien, die von den Eltern bezahlt werden müssen, wie z.B. Schulbücher. Ich bin genau wie du gespannt darauf, das Spannungsfeld zwischen Homogenität und Heterogenität selber im Orientierungspraktikum beobachten zu können.