ABSCHLUSSREFLEXION
17. August 2021
1.Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret sowohl Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächerbeziehen und b.) generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht. Bitte benennen Sie dabei konkret mindestens zwei relevante Literaturquellen an den entsprechenden Stellen in Ihren Ausführungen (Autor*innen, Jahr, Titel).
Alle Themen der Ringvorlesungen (RV) haben mir geholfen, über sowohl bereits bekannte als auch für mich neue für die Schule relevante Themen zu diskutieren. Da ich die Fächer Spanisch und Englisch auf Lehramt studiere, habe ich den Vortrag von Bàrbara Roviró (RV6) über die verschiedenen Varietäten des Spanischen und Französischen und den Vortrag von Prof. Dr. Nadine Rose (RV 5) zur Heterogenität im Unterricht ausgewählt.
1a)
In der Präsentation von Frau Roviró haben wir gesehen, dass es im Spanischen und Französischen verschiedenen Varianten gibt und die Lehrkraft überlegen kann, welche Variante er/sie unterrichten soll. Dieses Thema ist für mich sehr wichtig, da ich Hispanistik und Anglistik studiere und es in beiden Sprachen unterschiedliche Sprachvarianten gibt. „Ganz viele Sprachen sind plurizentrisch. So kann Spanisch etwa als südamerikanisches Spanisch oder als spanisches Spanisch realisiert werden oder Englisch als amerikanisches Englisch, britisches Englisch, australisches Englisch etc.“ (Tajmel & Hägi-Mead 2017: 14). Dieses Zitat zeigt bereits, dass es innerhalb einiger Sprachen verschiedene Variationen gibt, was auch mich persönlich sehr beeinflusst, da ich aus Spanien komme und meine persönliche Varietät des Spanischen mit dem Spanischen von Spanien übereinstimmt. Wenn ich zum Beispiel Spanisch aus Argentinien unterrichten sollte, müsste ich sicherlich Vokabeln lernen und verschiedene Formen verwenden. Ein Beispiel dafür ist das Personalpronomen der zweiten Person Plural. In Spanien wird dafür „vosotros“ (in Deutsch „Ihr“) verwendet, in Argentinien wird stattdessen die dritten Person Plural verwendet. Als Spanischlehrkraft könnte man sich hier fragen: welche Form wäre besser?
Eine Antwort darauf findet sich in dem Vortrag von Roviró. „Die Varietät, die zu den Bedürfnissen und Erwartungen des Lernenden passt.“ (Roviró 2021:12). Aufgrund der Nähe von Spanien und Deutschland ziehen es sicherlich viele deutsche Schüler*innen vor, das Spanisch aus Spanien zu lernen, aber dennoch könnten die, die für ein Jahr nach Lateinamerika gehen möchten, um zu arbeiten und zu reisen, um eine Abwechslung zu lernen des Landes, das sie besuchen werden. Zum Beispiel wird das Wort Pfirsich in Spanien mit „melocotón“ übersetzt während in vielen lateinamerikanischen Ländern der spanische Begriff „durazno“ verwendet wird. Für eine*n Schüler*in, der nach Lateinamerika geht, wäre es also interessant, solche Begriffsvarianten zu kennen. Interessant erscheint in diesem Kontext auch folgendes Zitat von Roviró.
„Varietäten im FS-Unterricht dokumentieren reelle Heterogenität“. (Roviró 2021: 14). Die Welt von heute ist Teil der Globalisierung, der Mischung aus Kulturen und Sprachen, die täglich nebeneinander existieren. Sprachen sind kein Beispiel für Homogenität, sondern für Heterogenität und dies drückt sich im Sprachunterricht durch verschiedenen Schüler*innen, Sprachvarianten und Akzenten aus.
Ein weiterer Vortrag, den ich als sehr praktisch für den Lehrerberuf empfand, war die von Prof. Dr. Nadine Rose. Sie stellte fest, dass die Heterogenität eine pädagogische und didaktische Herausforderung ist (bzgl. Rose 2021: Folie 2). „Schon immer hatten Lehrer*innen, Erzieher*innen oder Sozialarbeiter*innen etwas mit Differenzen zu tun, die sich zwischen erwachsenen und jugendlichen Kleidungsvorlieben, zwischen konservativen und progressiven politischen Orientierungen, zwischen proletarischen und bildungsbürgerlichen Kommunikationsformen oder zwischen divergierenden geschlechtsspezifischen Verhaltenserwartungen ergeben.“ (Dirim, I., & Mecheril, P. 2018: S9)
Heterogenität war schon immer ein relevantes, wichtiges Thema. Nicht nur Lehrkräfte müssen Heterogenität berücksichtigen, sondern auch Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen und andere schulische Mitarbeiter*innen. Ich denke auch, dass dieses Thema einen Zusammenhang mit Roviró Ringvorlesung hat. Außerdem habe ich durch mehrere Praktika in Schulen und in Sprachschulen immer wieder feststellen können, dass es im Unterricht Unterschiede zwischen den Leistungen der Schüler*innen und deren Rolle gibt. Wie Rose sagt, sind „Quasi-Schüler“ und „Quasi-Lehrerinnen“ (Rose 2021: Folie 19) einige der Rollen, die die Schüler*innen im Unterricht einnehmen und die die Lehrkräfte zu erkennen und zu verarbeiten wissen müssen.
1b)
Eine wichtige Erkenntnisse über Schule und Unterricht heutzutage ist, dass Inklusion ein „muss“ sein muss und es berücksichtigt werden muss. Ich finde das Zitat, das wir in Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu erster Ringvorlesung gesehen haben, wirklich wichtig. Das Zitat lautet wie folgt:
„Sie sollen im Rahmen ihres Erziehungs- und Bildungsauftrags die Inklusion aller Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft, ihrer Staatsbürgerschaft, Religion oder einer Beeinträchtigung in das gesellschaftliche Leben und die schulische Gemeinschaft befördern und Ausgrenzungen einzelner vermeiden.“ (Bremisches Schulgesetz 2009: S.17)“
Hier wird die Situation in der Schule so zusammengefasst, wie sie sein sollte, wofür Sie arbeiten müssen, um zu erreichen. Ich denke, ich bleibe bei diesem Zitat, um darüber nachzudenken, was Schule heute ist und wie wichtig Gleichberechtigung ohne Diskriminierung zwischen den Schülern*innen morgen sein wird.
2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln)), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben mit Bezug zu Autor*innen, auf die sich die Referent*innen bei der Verwendung dieser Begriffe, Theorien, Konzepte in ihren Präsentationen bezogen haben.
Ich ging in Spanien zur Schule, wo viele Schüler*innen aus anderen Ländern stammten. Im Klassenzimmer waren wir mit Schüler*innen aus Kolumbien, Kuba und Marokko. Normalerweise kamen sie mit ihren Familien nach Spanien, weil ihre Familien auf den Feldern Obst sammelten. An der Schule erinnere ich mich nicht, dass es eine Sozialpädagogik gab, aber die Lehrer*innen und Schüler*innen kümmerten sich selbst darum, neue Schüler*innen mit Migrationshintergrund in die Schule integrieren. Bei Schülern*innen, die aus lateinamerikanischen Ländern stammten, war auch die oben angesprochene „Sprachvarietät“ vorhanden.
Die Schüler*innen aus Kuba verwendeten eine andere Spanischvarietät als die Mitschüler*innen in meiner Klasse und benutzten Wörter, die wir nicht verstanden. Ich erinnere mich, dass wir immer fragten, woher sie kamen, sobald wir ihre Spanischvarietät hörten, und ich habe festgestellt, dass dies die Frage ist, die Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu in ihrer Präsentation gestellt hat „Woher kommst du eigentlich?“ (Karakaşoğlu 2021: Folie 3). Tatsächlich ist es ein Satz, der zu „Rassismus“ oder „Diskriminierung“ führen kann, und ich denke, dass wir uns den Auswirkungen solcher Aussagen in jedem, fächerübergreifenden Unterricht stärker bewusst machen sollten.
3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.
Ich finde das Thema Migration und Inklusion sehr interessant und möchte mich in diesen Themenbereichen im Rahmen meines Studiums gerne weiterbilden. Ich könnte mir vorstellen, durch die Arbeit mit Migrantenkindern im Rahmen von DaZ-Vorkursen mehr über Migration und Inklusion zu erfahren und zu lernen. Dadurch, dass in Deutschland viele Religionen und Kulturen in den Schulen koexistieren, hätte ich im Rahmen der RV gerne mehr über das Thema Religion erfahren. Ich denke, dass ein Bewusstsein der verschiedenen Religionen für Lehrkräfte von großer Bedeutung ist, um die Schüler*innen sowie ihre Familien besser zu verstehen.
Literaturverzeichnis
Bremer Schulgesetz 2009: http://www.bildung.bremen.de/fastmedia/13/Fassung1.pdf
Dirim, I., & Mecheril, P. (2018). Heterogenitat, Sprache(n), Bildung: Die Schule der Migrationsgesellschaft. utb.
Karakaşoglu, Yasemin/Barasi, Dennis (2021): Ringvorlesung Folien, Sommersemester 2021, 14. Sitzung „Rassismus oder Rassismen?, Eine Diskussion und ihre Relevanz für (angehende) Lehrkräfte“
Rose Nadine (2021): Ringvorlesung Folien, Sommersemester 2021, 7. Sitzung „Lässt sich ‚Heterogenität‘ im Klassenzimmer beobachten und was sieht man, wenn man so guckt?“
Roviro Bárbara (2021): Ringvorlesung Folien, Sommersemester 2021, 6. Sitzung. „Umgang mit Sprachvarietäten im (Fremd-)Sprachenunterricht: Welches Französisch oder Spanisch soll eigentlich unterrichtet werden?“
Tajmel, T., & Hägi-Mead, S. (2017). Sprachbewusste Unterrichtsplanung:Prinzipien, Methoden und Beispiele für die Umsetzung. Waxmann Verlag.
- Welche Berührungspunkte hatten Sie bereits mit dem Thema Antisemitismus? Beschreiben Sie für Sie wichtig erscheinende Situationen und wie Sie diese vor dem Hintergrund dieser Vorlesung bewerten würden.
„Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann“(vgl. Folie 8). Mit demselben Satz erklärten sie in meinem Geschichtsunterricht in Spanien, was Antisemitismus ist. Ich erinnere mich, dass mir mein Geschichtslehrer erzählt hat, was Antisemitismus bedeutet. Ich lernte auch dass Juden, Muslime und Christen seit der Antike in Spanien lebten und dass auch Juden erlitten rassistische antisemitische Angriffe waren.
In Spanien weiß ich nicht, dass es in den Klassenzimmern antisemitische Angriffe gibt und ich kenne keine Juden, daher kann ich nicht sagen, was in meinem Land heutzutage in den Klassenzimmern wirklich passiert.
Aber ich kann mir vorstellen, dass wenn es in der Klasse eine Ablehnungssituation gab, der Lehrer*in sich dessen bewusst sein und handeln muss, ohne das Problem zu ignorieren. Die Lehrerausbildung zum Thema sollte an der Universität beginnen, wie folgendes Zitat aus dem Vortrag sagt: „Die universitäre Lehre durch aktives Engagement und Forderungen mitgestalten.“ (vgl. Folie 21). Unterricht im Klassenzimmer, Universitätsunterricht und Homeschooling sind sehr wichtig, um das Thema Antisemitismus nicht zu ignorieren und zu bedenken, dass eine solche Situation in jeder Klasse und zu jeder Zeit in der Schule vorkommen kann.
- Welche Fragen haben sich für Sie durch den Vortrag ergeben? In welchen Bereichen fühlen Sie sich noch unzureichend informiert oder vorbereitet, um sich mit Antisemitismus in der Schule als Lehrkraft zu befassen.
Ich finde das Thema in der Präsentation sehr gut erklärt und präsentiert aber sollen es vor allem die Geschichts- oder Religionslehrer sein, die das Problembewusstsein schärfen? Soll es ein Thema sein, das in anderen Fächer wie Spanisch oder Englisch behandelt wird? (Dies sind die Fächer, die ich studiere). Ich denke, dass es zum Beispiel möglich ist, sich mit dem Thema, zum Beispiel auf fortgeschrittenen Niveaus, durch das Anschauen von informativen Videos oder mit Texten zum Üben der Sprache zu beschäftigen.
Ich denke, dass ich genug Informationen habe, aber ich sehe es als notwendig an, zum Beispiel ein Seminar zu Problemen und Konflikten in der Schule zu machen. Ich glaube, das würde helfen, zu sehen, was im Falle eines Problems zu tun ist und welche Art von Fragen man dem Schüler*innen oder den Eltern stellen sollte, um den Konflikt im Unterricht effektiv zu bewältigen und nach Lösungen zu suchen.
3. Beschäftigen Sie sich mit folgendem Szenario: Ein Elternteil spricht Sie persönlich als Lehrkraft darauf an, dass ein Schüler Ihrer Klasse von verbalen antisemitischen Übergriffen betroffen war. Überlegen Sie, wie ein konstruktiver Umgang mit dieser Situation aussehen könnte.
Ich würde zuerst die Eltern fragen, ob es eine Situation ist, die einmal vorgekommen ist oder ob sie sich mehrmals wiederholt hat. Falls es sich um eine Situation handelt, die häufig vorkommt, muss sie schnell behandelt werden. Wenn es nur einmal passiert ist, man muss sich mit der Situation stellen, damit es nicht noch einmal passiert. Es ist wichtig auch, dem Schüler zuzuhören, der den antisemitischen Angriff erlitten hat, den Eltern zuzuhören und auch mit den Verantwortlichen zu sprechen. Das Wichtigste wäre, was die Präsentation enthüllt: “Den Schutz und die Bedürfnisse der Betroffenen von Antisemitismus priorisieren”(vgl. Folie 21). Dazu muss man mit den beteiligten Studierenden sprechen und auch Kurse zum Thema anbieten, um alle Studierenden allgemein zu sensibilisieren. Zum Beispiel wären Workshops oder Informationsvorträge eine gute Idee, weil sie das Thema erklären und Beispiele geben.
Es gibt viele Bücher, in denen Informationen verwendet werden können, um die Klasse zu informieren oder in Workshops zu präsentieren. Bei einer Suche in Büchern fand ich diese Definition, die mir gefällt, wie sie erklärt wird. Ich denke, dass es im Gespräch mit Eltern und Schülern wichtig ist, den Begriff gut zu erklären, und deshalb finde ich es gut, eine korrekte Definition wie die folgende zu verwenden: „Beim Antisemitismus handelt es sich um eine Erscheinungsform, die sich im unmittelbaren Zusammenhang mit den sozialen Krisen der bürgerlichen Gesellschaft herausbildete. Er kann grundsätzlich als übergreifender Terminus für die Feindschaft gegen Juden und Jüdinnen, aber darüber hinaus auch als politische und ideologische Erklärung für bestimmte Macht und Herrschaftsverhältnisse auf der Welt fungieren“ (Broden, A., Hössl, S., & Meier:2017). Es ist ein Zitat, mit dem die Beteiligten informiert und sensibilisiert werden könnten. Ziel all dieser Aktionen wäre es, die Schüler zu schützen und das Bewusstsein in der Klasse zu schärfen, damit es nicht wieder zu einem antisemitischen Angriff kommt.
Broden, A., Hössl, S., & Meier, M. (2017). Antisemitismus, Rassismus und das Lernen aus Geschichte(n) (S. 11).
Dr. Sabine Horn, Clara Suchodolski (2021): Antisemitismus in der (Hoch)Schulbildung – historische Herleitung, aktuelle Problemlagen, zukünftige Handlungsansätze, Folien: 8,21
RV 12 Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen
30. Juni 2021
Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für das mathematische Lernen
- Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge? Welche Bedeutung kommt dem zweigliedrigen Schulsystem (Oberschule / Gymnasien) in Bremen diesbezüglich zu?
Heute fragt man sich häufig, ob Unterschiede generell Probleme sind. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen und das zeigt sich in vielen Facetten des Lebens. Ein Beispiel wäre, wenn man an Freizeitaktivitäten denkt. Es gibt Menschen, die sehr gut im Sport sind und ein Hobby haben wie, zum Beispiel Fußball oder Basketball zu spielen. Auch gibt es Menschen, die sich sehr für Sprachen interessieren und in ihrer Freizeit eine Fremdsprache lernen.
Das Gleiche, was mit den Freizeitaktivitäten und den Vorlieben jedes einzelnen passiert, ist auch im Klassenzimmern zu beobachten. Warum gibt es Schüler*innen, die in einigen Fächern mehr Möglichkeiten oder Interesse haben und andere nicht? das ist der Schlüssel zur Vielfalt der Geschmäcker und Fähigkeiten. Im Mathematikunterricht denkt man oft, dass es „gute“ und „schlechtere“ Schüler*innen gibt; aber ist das wirklich ein Grund zur Besorgnis?.
Aus der persönlichen Erfahrung jedes einzelnen können wir sehen, dass es Menschen gibt, die denken, dass der Leistungsunterschied besorgniserregend ist, andere jedoch nicht. Ich persönlich sehe das nicht als besorgniserregenden Grund. Zur Begründung möchte ich erklären, dass zum Beispiel beim Sprachunterricht die Frage auch gestellt werden könnte.
Wenn Schüler*innen Probleme mit Mathematik haben, aber gut Englisch sprechen, müssen sie sich Sorgen machen? Wenn Schüler*innen im Mathematikunterricht nicht motiviert sind, aber ein starkes Interesse an Französisch haben, ist das ein ernstes Problem? Ich denke, das ist kein Problem, denn wie bei Freizeitaktivitäten hat jeder Mensch seine Fähigkeiten und Schwächen.
Ich denke jedoch, dass es ein Thema ist, das bei Mathematiklehrern vorhanden sein muss, damit man versteht oder darüber nachdenkt, wie Schüler*innen motiviert werden können, damit kein Problem der Leistungsdifferenz entsteht. Im folgenden Zitat wird deutlich, dass es sich um eine wirklich präsente Angelegenheit handelt, an der die Lehrenden arbeiten müssen: „Unterschiede zeigen sich ab der ersten Klasse, tendenziell nehmen diese im Verlauf der Grundschule noch zu“ (vgl.Folie 2, Knipping, 2021).
In Bezug auf die Bedeutung der verschiedenen Schulsysteme, gibt es einen Aufgabenunterschied zwischen Gymnasium und Oberschule und ist deshalb für die Schulstruktur in Deutschland relevant.
- Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen einbezieht.
Das Spielen im Unterricht ist für die Schüler*innen in vielen Fächern und auch in Mathematik von Vorteil. Die Schüler*innen fühlen sich motiviert und interagieren gerne miteinander, daher ist der Leistungsunterschied zwischen Schüler*innen nicht der wichtigste, sondern das Interessanteste und der zentrale Punkt ist, dass die Schüler*innen miteinander interagieren und voneinander lernen.
Aus der Sicht des Lehrers ist es wichtig, weil Sie den Unterschied in den Niveaus oder die Vorteile oder Schwierigkeiten sehen müssen, die manche Schüler*innen beim Spielen eines Mathespiels haben. Aus Sicht der Schüler*innen ist zu bedenken, dass sie lernen müssen, dass es in Ordnung ist, im Spiel zu verlieren und dass es nicht darauf ankommt, das Spiel zu gewinnen, sondern jeder lernt spielend.
Der Lehrer muss sich auch bewusst sein, dass der Verlust oder das Verringern von Fähigkeiten in einer Aktivität für manche Schüler*innen demotivierend und emotional beeinträchtigend sein kann. Aus diesem Grund müssen sowohl Schüler als auch Lehrer lernen, dass nicht die Unterschiede zwischen den Schüler*innen des Spiels wichtig sind, sondern das Lernen durch Spielen.
- Spielen kann im Handeln „stecken bleiben“, das Denken kommt zu kurz. Benennen Sie zwei unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie als Lehrkraft ausgehend vom Spielen eine weitere kognitive Aktivierung von Lernenden anregen können.
„In der Regel wird das Spiel als Gegensatz zum Ernst oder zur Arbeit näher umschrieben“ (Heimlich:2015) Aus diesem Grund „trennen“ sich viele Schüler*innen beim Spielen im Unterricht und sehen keinen Grund mehr zum Nachdenken, sondern konzentrieren sich vielleicht auf das Gewinnen und die Wettbewerbsfähigkeit der Situation.
Einerseits denke ich, dass die Spielregeln oder die Aktivität unter den Schüler*innen erklärt werden können. Auf der anderen Seite denke ich, dass der Schüler*innen nach den Gründen für einige der Aktionen im Spiel gefragt werden kann und somit in der Lage ist, zu wissen, was gedacht wird oder welche Gründe zu einer der Aktionen führen. Wie in der Präsentation von Frau Knipping innerhalb des Spiels zu sehen ist, gibt es verschiedene Schritte: Regeln, Spielen und Denken (vgl. Folie 46, Knipping, 2021) im Spiel durchgeführt.
- Formulieren Sie zwei Fragen, welche Ihnen helfen können, mögliche Denkhandlungen von Lernenden zu beobachten.
-Die Schüler*innen fragen, was an dem Spiel interessant ist und warum damit sie reflektieren kann, was sie verstanden haben.
– Die Schüler*innen fragen nach der Begründung für eine der Aktionen, die in der Aktivität oder im Spiel durchgeführt wurden.
Heimlich, U. (2015). Einführung in die Spielpädagogik (S. 20). Bad Heilbrunn: UTB.
Knippig, Prof. Dr. Sabine (2021): Mathematische Leistungsunterschiede- empirische Befunde und Konsequenten für das mathematische Lernen.
- Welche theoretischen Schwierigkeiten ergeben sich bei dem Versuch, „Differenz“ oder „Heterogenität“ im Schulkontext identifizieren und beobachten zu wollen? Und was hat dies mit „Differenz“ oder „Heterogenität“ als Gegenstand selbst zu tun?
In jeder Schulklasse spürten sie die Heterogenität und Differenzierung. Es ist wichtig, diese Aspekte im Unterricht zu berücksichtigen und darauf zu achten. Im folgenden Zitat ist zu sehen, dass die Klasse heterogen ist und jeden Tag beobachtet werden kann:
„Jedes Klassenzimmer ist so heterogen wie die Schüler und Schülerrinnen. Als Lehrkräfte erfahren wie tagtäglich die Vielfalt der Kinder und Judendlichen im Hinblick auf ihre Lernvouraussetzungen,ihr Leistungsvermögen, ihre Motivation, ihre Interesse usw.“ ( Scholz: 2012)
Jeder der Schüler hat unterschiedliche Eigenschaften und dies macht die Klasse heterogen. Es ist wichtig, den Unterschied im Klassenzimmer zwischen den Schülern zu erkennen, um das Lernen der Schüler zu fördern.
Das Problem wäre, wenn zum Beispiel diese Heterogenität oder dieser Differenzierung nicht behandelt wird und anstatt ein normales Thema zu sein, als Hindernis für die Klasse angesehen wird. Daher werden die Lehrer darin geschult, zu wissen, was zu tun ist oder wie in einer heterogenen Klasse zu unterrichten ist.
Wir haben auf der Folie der Ringvorlesung gesehen, dass etwas zu tun oder im Unterricht zu sprechen die Differenzierung beeinflussen kann:
„Jeder Komplex aus „doings and sayings“, bei dem etwas zu etwas als in Relation stehend identifiziert und klassifiziert wird, lässt sich als Praktik der Differenzierung lesen“ (Vgl. RV07, Folie 8).
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Lehrer die Heterogenität der Klasse kennen und wissen, was darin gesagt oder getan wird, da dies ein sehr wichtiger Faktor für die Differenzierung sein kann.
- Welche Differenz-Kategorien legen Sie vermutlich – eher unbewusst – im Blick auf Ihre zukünftigen Schüler*innen an und welche erweisen sich – nach Ihrem bisherigen Kenntnisstand – warum als eher problematisch als andere?
Ich denke, dass ich als Lehrerin in der Schule besonders auf die Heterogenität der Klasse und auf Differenzierung achten werde. Ich möchte, dass sich alle meine Schüler wohl fühlen und (in meinem Fall) mit mir Spanisch und Englisch lernen wollen.
Ich möchte keine Unterschiede machen, die mit Herkunft, Geschlecht oder Religion zu tun haben, da sie für mich die wichtigsten Faktoren im Klassenzimmer unter den Schülern zu sein scheinen.
Ich glaube, dass es für mich unbewusst einen Unterschied zwischen jenen Schülern geben wird, die die Sprachen lernen wollen und daran interessiert sind, Sprachen zu benutzen und andererseits Schülern, die nicht lernen wollen, weil sie keine Interesse an Sprachen haben und damit schlechtere Ergebnisse bekommen. Ich denke, dass diese „Klassifizierung“ der Schüler von den meisten Lehrern vertreten wird, die ihre Schüler „unbewusst“ mit guten Ergebnissen und Lerninteresse haben und auf der anderen Seite von denen, die kein Interesse am Fach haben.
Es ist jedoch notwendig zu vermeiden, irgendwie „die gute Gruppe“ und die „schlechte Gruppe“ zu schaffen, da die Schüler Motivation und gutes Feedback erhalten müssen, um sich in meinem Fall ermutigt zu fühlen, Fremdsprachen zu lernen.
Für mich ist die Herkunft kein wichtiger Faktor (ein Faktor, auf den ich mich konzentrieren würde), da ich nicht in Deutschland geboren wurde und ich weiß, dass Schüler, die sich aufgrund ihres Migrationshintergrunds anders fühlen können und dass dies ihre akademischen Ergebnisse beeinflusst.
- Würde(n) sich die Interpretation(en) der im Vortrag zugrunde gelegten Szene der „Gruppenarbeit in Klasse P“ aus Ihrer Sicht verändern (und wenn ja, wie), wenn Sie sie explizit unter der Aufmerksamkeitsrichtung der Bedeutung von „Migrationshintergrund“ oder „Gender“ in Unterricht zu lesen versuchten?
Im Beispiel der Folie der Präsentation sehen wir, dass es eine Arbeitsgruppe unter mehreren Studenten gibt, aber mit einem großen Unterschied. (Vgl. RV07, Folie 15).
Einerseits wollen die Mädchen diejenigen sein, die die Gruppe leiten, die Aktivität organisieren, den Rest befehlen und die Jungen in der Gruppe kaum teilnehmen lassen.
Die Mädchen Alina zeigt eine Führungsposition und will die Gruppe befehlen und alle tun lassen, was sie sagt. Außerdem sehen wir, dass es in der Gruppe einen Jungen namens Hatif gibt, ein Name, der uns bereits zeigen will, dass er vielleicht einen Migrationsgrund hat.
Alina möchte klar unterscheiden, dass sie das Sagen hat und dass der Junge sie möglicherweise nicht gut versteht, und deshalb betont sie die Worte beim Sprechen. Alina impliziert, dass der Junge ihn nicht versteht oder dass er es nicht weiß, weil er möglicherweise aus einem anderen Land kommt. Er fragt ihn sogar am Ende der Stunde, was er verstanden hat, und zeigt noch einmal seine ganze Aufmerksamkeit, dass der Junge innerhalb der Gruppe „anders“ ist.
Scholz, I. (2012). Das heterogene Klassenzimmer (p. 7). Vandenhoeck & Ruprecht.
Rose Nadine (2021): Ringvorlesung Folien, Sommersemester 2021, 7. Sitzung „Lässt sich ‚Heterogenität‘ im Klassenzimmer beobachten und was sieht man, wenn man so guckt?“
1) Wir haben in der Vorlesung eine Reduktion der Varietätenmodelle vor und die diatopische Kategorie (Raum) in den Fokus genommen (vgl. Vorlesungsfolien). Erläutern Sie bitte inwiefern sich weitere der angegebenen Kategorien (diaphasisch oder diastratisch) auch als im Allgemeinen relevant für den Umgang mit Heterogenität im Unterricht (jenseits des Fremdsprachenunterrichts) erweisen können und begründen Sie Ihre Antwort. Sie können dafür sowohl das strukturalistische als auch das soziolinguistische Modell verwenden, gern auch beide in Kombination.
Wir können die verschiedenen Arten von Sprachen unterscheiden, indem wir uns auf drei Kategorien konzentrieren. Diatopisch, diaphasisch und diastratisch, aber woraus besteht jeder? (Vgl. RV06, Folie 3).Die diatopische Vielfalt konzentriert sich auf den Ort, an dem sich die Sprache befindet, die diaphasische auf den sprachlichen Unterschied, der auf die unterschiedlichen Register zurückzuführen ist, und die diastratische auf die soziokulturellen Ebenen.
Diese Faktoren sind in der heterogenen Klasse und insbesondere im Sprachunterricht wichtig, da das formelle oder informelle Register zusätzlich zu den soziokulturellen Merkmalen der Schüler berücksichtigt werden muss.
Strukturalistisches Modell der Architektur der Sprache nach Eugenio Coseriu (Vgl. RV06, Folie 3). Variationsdimensionen können aus 4 Perspektiven wie Raum, Gesellschaft,Zeit und Sprechsituaion qualifiziert werden. Unter Raum sehen wir, dass je nachdem, wo die Sprache gesprochen wird und in welcher Region sie sich befindet, dies wiederum einen Einfluss hat, wenn es einen Dialekt gibt. Zum Beispiel gibt es im Norden Spaniens einige Regionen, in denen nicht nur Spanisch gesprochen wird, sondern auch eine andere Sprache, wie “Mallorquín“ auf Mallorca. Studenten, die auf Mallorca Spanisch lernen, werden den Dialekt sowohl im Sprachunterricht als auch in ihrem täglichen Leben benutzen.
Wie wichtig wäre auch die Gesellschaft? Das soziokulturelle Niveau der Sprecher beeinflusst auch die Sprache und die Art und Weise, wie sie gesprochen oder bekannt ist. Es gibt sogar zur Schaffung von Soziolekt.
Wir haben auch die Diaphasisch die aus den verschiedenen Registern besteht. Lernen Sie zum Beispiel in allen Bereichen der Schule eine formelle oder informelle Aufzeichnung? Können die Schüler in diesem Fall eine formelle Aufzeichnung beispielsweise der spanischen Sprache verstehen oder ist dies nicht möglich? Daher ist es wichtig, alle oben genannten Faktoren zu berücksichtigen. Sowohl das Register als auch der Ort, an dem es gesprochen wird, wie zum Beispiel die soziokulturelle Ebene, sind von wesentlicher Bedeutung.
Aufgabe 2 ) Sie selbst haben bereits Fremdsprachen im institutionellen Kontext gelernt. Ermitteln Sie zunächst, welche Varietät(en) Sie im Rahmen der gelernte(n) Fremdsprache(n) sprechen und worauf dies zurückzuführen ist. Im nächsten Schritt überlegen Sie bitte, ob Sie jemals damit konfrontiert worden sind, dass Sie Sprecher:innen anderer Varietäten dieser Sprachen begegnet sind und inwiefern die Kommunikation dadurch behindert bzw. bereichert oder davon gar nicht tangiert worden ist. Warum könnte es wichtig sein, sich die Existenz verschiedener Varietäten innerhalb einer Sprache zu vergegenwärtigen? Begründen Sie Ihre Antwort unter Einbezug eigener Erfahrungen oder Vorannahmen in diesem Kontext.
Als ich Deutsch gelernt habe, habe ich es mit österreichischem Sprachlehrer an der Universität Madrid gemacht. Dort gibt es viele Erasmus-Schüler aus Österreich und auch viele Lehrer aus dem Land. Ich habe aus Büchern gelernt, die in „Deutsch-aus Deutschland“ geschrieben wurden, aber meine Lehrer sprachen Wiener Deutsch. Die Aussprache des „r“ schien der von Spanien ähnlich zu sein, und ich fand es sehr interessant, wie sie aussprachen und sprachen.
Als ich jedoch zum ersten Mal nach Bremen kam (bereits mit Vorkenntnissen in Deutsch), kann ich sagen, dass ich absolut nichts verstanden habe.
Daher hatte ich Probleme, die Sprache zu verstehen und zu sprechen. Ich denke jedoch, dass diese Unterschiede sehr bereichernd waren, da ich im Laufe der Zeit auch verstehen konnte, wann ein Deutscher aus Bremen sprach oder wann ein Junge aus Wien sprach. Später arbeitete ich viele Jahre in einem internationalen Handelsbüro, wo wir unter anderem österreichische, schweizerische und deutsche Kunden hatten. Das Verstehen oder Kommunizieren ist völlig bereichernd und zeigt, wie interessant die Sprache ist, die je nach dem, wo sie gesprochen wird, unterschiedliche Varianten aufweist.
Ein weiteres Beispiel hierfür ist Spanisch. Spanischlehrer in Deutschland müssen in irgendeiner Weise für die Sprache sensibilisiert werden. Spanisch wird in vielen Ländern als Amtssprache gesprochen und es gibt auch viele Studenten. Die Bücher, die ich während meines Praktikums gesehen habe, konzentrieren sich nicht nur auf das Spanisch Spaniens (durch Nähe), sondern ich habe auch festgestellt, dass sie gemeinsame Vokabeln oder Ausdrücke aus Lateinamerika haben.
Ein Beispiel, wäre das Wort „chévere„. Als spanischer Muttersprachler verwende ich dieses Wort nicht, aber ich würde etwas wie „guay“ sagen oder was auf Deutsch „cool“ wäre, aber ich denke trotzdem, dass ich mich auch mit den Wörtern oder Ausdrücken sensibilisieren muss von anderen Arten von Spanisch und ich denke, alle Sprachlehrer sollten.
3 ) Schauen Sie sich das folgende englischsprachige Video auf youtube an.
https://www.youtube.com/watch?v=e2SCWjKYR-w Language as a mirror of society / Francisco Moreno Fernández (2020). Identifizieren Sie drei Elemente aus dem Video heraus, die auf die Existenz von Varietäten hinweisen und erläutern Sie, welche Begründung Prof. Moreno Fernández für Existenz und Relevanz von Varietäten (in diesem Fall des Spanischen) anführt.
Prof. Moreno Fernandez unterscheidet drei Hauptelemente history, migration und political events und nennt ein paar Beispiel wie das Wort „Luca“ argentinischen Ursprungs in Chile verwendet werden kann. Dieses Zitat aus dem Online-Magazin Deutschland Alumniportal fasst sehr gut zusammen, was wir im Video am Beispiel mehrerer Wörter sehen können: „Migration verändert nicht nur das Bild vieler Orte und Städte in Deutschland, sie hinterlässt ihre Spuren auch in der deutschen Kultur und vor allem in der deutschen Sprache.“( Striebinger,2016). Das gleiche das in Deutschland passiert, es passiert auch im spanischsprachigen Raum mit dem Austausch von Wörtern oder der neuen Verwendung einiger von ihnen.
Zum Beispiel das Wort „Bus“, das dem in Chile und Spanien verwendeten ähnlich ist, sich jedoch von den Wörtern unterscheidet, die sich auf Bus beziehen, aber in Lateinamerika wie „Guagua“ verwendet werden. Dieses Wort wird nicht nur in Lateinamerika, sondern auch auf den Kanarischen Inseln verwendet. Daher gibt es innerhalb desselben Landes auch Unterschiede im Wortschatz. Ein Spanier von den Inseln würde „Tennis“ sagen, während ein auf der Halbinsel lebender Spanier „Schuhe“ sagen würde, um sich auf Turnschuhe zu beziehen. Diese Worte sind die Folge der Migration.
In der Welt, in der wir heute leben, ist es wichtig zu lernen, die Unterschiede zwischen verschiedenen Sprachvarietäten zu erkennen und zu akzeptieren. Migrationen sind wichtig und von Tag zu Tag präsent und mit ihnen der Austausch von Begriffen und Wörtern, die die verschiedenen Arten und Sprachen zunehmend bereichern.
Quellen:
Roviro Bárbara (2021): Ringvorlesung Folien, Sommersemester 2021, 6. Sitzung Umgang mit Sprachvarietäten im (Fremd-)Sprachenunterricht: Welches Französisch oder Spanisch soll eigentlich unterrichtet werden?
Striebinger, V. (2016). Der Einfluss von Migration auf die deutsche Sprache. Retrieved 20 May 2021, from https://www.alumniportal-deutschland.org/deutschland/kultur/deutsche-sprache-migration/
Heterogenität als Konstruktion der Gesellschaft und Herausforderung – Beitrag von Belén Alcolea
17. April 2021
1.) Bitte begründen Sie unter Rückgriff auf die Ausführungen in der Präsentation, warum Heterogenität im schulischen Kontext häufig als ´Herausforderung´, die bewältigt werden muss, wahrgenommen wird?
Der Begriff „Heterogenität“ drückt bereits aus, dass es einen Unterschied in einer Gruppe gibt, welcher sich auf die unterschiedlichen Fähigkeiten oder Fertigkeiten der Gruppenmitgleider bezieht. Eine homogene Gruppe wäre das Gegenteil, da sie alle dieselben Fähigkeiten/Fertigkeiten hätten und es somit kaum eine oder gar keine Unterschiede zwischen ihnen gäbe, dies ist aber beinah unmöglich.
Die „ideale Klasse“ war/ist immer auf bewusster oder unbewusster Weise die Klasse, in der alle Schüler*innen das gleiche Niveau und die gleichen Möglichkeiten haben (wie eine Sprachschule, in der die Schüler*innen nach Niveau und nicht nach Alter gruppiert sind). Dort wird das gleiche Fach gelernt/gelehrt, die gleichen Informationen ausgetauscht und die gleichen Bewertungskriterien für die Schüler*innen verwendet.
Was heutzutage im Klassenzimmer vorherrscht, da Schüler*innen aus diversen Gründen verschiedene Bedürfnisse haben, heißt „Heterogenität“. Warum wird die Heterogenität dann als „Herausforderung“ angesehen? Es wird als Herausforderung angesehen, weil es sowohl eine besondere Aufmerksamkeit als auch eine andere Organisation und eine Studie über jedes der Elemente erfordert, aus denen es besteht.
„Heterogenität als didaktische Herausforderung („Innere Differenzierung, Individualisierung, Förderdiagnostik, zieldifferentes Lernen)“ (Vgl. Rv05, Karakasoglu, S.23) die innere Differenzierung, die Individualisierung der Schüler*innen ist hier sehr wichtig. Ethnien, Herkunft, Religion, Behinderungen und Sprachkenntnisse sind mögliche Faktoren, die sich in dieser Heterogenität wiederspiegeln und diesen Term gleichzeitig formen.
Eine inklusive Schule zu “schaffen” ist ein großes und wichtiges Ziel. Momentan sind die Schulen in Klassen je Alter und Schuljahr organisiert, wenn die SuS aber nicht dem entsprechenden Klassenniveau entsprechen und/oder andere Bedürfnisse haben, bieten die Schulen oft andere Lösungen oder Unterstützungsmöglichkeiten.Es wurde immer versucht, Homogenität innerhalb des Unterschieds zu finden, und in diesem Fall würde es innerhalb der heterogenen Gruppe liegen.
2.) Was ist damit gemeint, wenn von dem ´Konstruktionscharakter´ von Heterogenität die Rede ist? Bitte erklären Sie das in eigenen Worten.
Die Gesellschaft wird allgemein meist durch homogene Gruppierung nach Altersgruppe, Leistungsniveau und Herkunft definiert. Beispielsweise, wenn Formulare ausgefüllt werden müssen.
Mittlerweile gibt es aber eine neue Organisationsform, die ebenfalls berücksichtigt wird und in einem Teil der globalisierten Welt entsteht. Dies nennt man Heterogenität. Wenn wir über die heterogene Gruppe sprechen, verstehen wir, dass sie aus Menschen mit unterschiedlichen Merkmalen oder / und Fähigkeiten besteht, aber dies muss als etwas Positives angesehen werden und hat daher einen konstruktiven Charakter.
3.) Welche Erfahrungen im Umgang mit der Corona-bedingten Ungleichheit der Bildungschancen von Schüler*innen machen Sie aktuell in ihrem Umfeld. Bitte reflektieren Sie diese mit Bezug auf die Stellungnahme der Bildungswissenschaftler*innen
In dem Artikel der Zeitung Weser Kurier sehen wir deutlich, wie die Meinung der Studenten heutzutage ist (Sunderman, 2021) „Einen typischen Tag gab es bei mir im Distanzlernen nicht. Jeder Tag war anders. An manchen Tagen hatte ich gar keine Video-Meetings. Da war es egal, wann man aufsteht. Manchmal gab es nur wenig Aufgaben, und man wusste kaum, was man mit sich anfangen sollte.“ Wie im Zeitungsartikel geschrieben ist, fühlen sich viele Schüler verloren und wissen nicht, wie sie von zu Hause aus lernen sollen. An manchen Tagen haben sie nicht einmal Unterricht und andere wissen nicht, wie sie sich organisieren sollen.
Leider sind wir mit einer Situation konfrontiert, in der nicht alle Schüler*innen die gleichen Möglichkeiten haben, wenn sie von zu Hause an Homeschooling teilnehmen. Die technologische Ausstattung, die Internetverbindung, die Unterstützung der Eltern und der autonome und organisatorische Charakter der Schüler*innen sind sehr wichtig. Jeder dieser Faktoren muss berücksichtigt werden, da sie alle eine wesentliche Rolle für die Effektivität des Unterrichts zu Hause und für die Beziehung zu anderen Schüler*innen und Lehrkräften spielen. Nach dem, was ich während meines Praktikums gesehen habe, haben nicht alle Studenten die gleichen Möglichkeiten zu Hause oder die gleiche Fähigkeit, sich selbst oder mit Kursen im Internet zu organisieren. Sie benötigen Unterstützung von Lehrkräften und Ihren Eltern, um die Inhalte der Kurse lernen und bestehen zu können. Dies ist nicht immer einfach zu erreichen. Mehr Unterstützung und mehr Hilfe von Schulen für Familien mit Problemen, wie personalisierte Tutorials, in denen Zweifel oder Probleme gelöst werden können, wären eine der Lösungen, die zur Verbesserung der Situation beitragen könnte.
Quellen:
Karakaşoğlu Yasemin (2021): Ringvorlesung Folien, Sommersemester 2021, 1. Sitzung Einführung in die Thematik und Systematik der Ringvorlesung
Sunderman, S. (2021, 21 Januar). Wie Eltern und Schüler in Bremen Homeschooling erleben. Weser Kurier. https://www.weser-kurier.de/bremen/homeschooling-schueler-und-eltern-aus-bremen-ueber-das-distanzlernen-doc7es8un80oixkni3nhni
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13. April 2021
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