RV05: Mehrsprachigkeit und Deutschunterricht


In der fünften Ringvorlesung wird zunächst der Begriff ‚Seiteneinsteiger‘ vorgestellt, welcher jene schulpflichtige Schüler betrifft, die sowohl zugewandert sind als auch über geringe bis keine Deutschkenntnisse verfügen.
In Bremen werden diverse Kurse angeboten, um eine konkrete Integration der Seiteneinsteiger in den Unterricht zu intensivieren, sowie auch Alphabetisierungskurse für SuS in der Sek 1 durchgeführt werden, um die teilweise starken sprachlichen Barrieren zu brechen.

Leider habe ich noch keine Erfahrungen mit diesen Vorkursen gemacht. Ich hatte lediglich ein Praktikum in England absolviert, allerdings war ich auf keinen solchen Fall gestoßen, der für die Beantwortung der Fragestellung signifikant wäre. Zu meiner Schulzeit gab es das Konzept der Inklusion nicht in meiner Heimatstadt und ich war Schülerin an einem Gymnasium, wo jeder Schüler der Deutschen Sprache mächtig war und auch in Deutschland geboren wurde bzw. schon vor langer Zeit hier eingewandert ist.
Ich erinnere mich dunkel an einen Seiteneinsteiger in meiner damaligen Parallelklasse, was etwas sehr besonderes für uns war, da der Schüler damals ein Einzelfall war.
Er kam aus der Türkei und ich weiß, dass seine Lehrerin selber die Türkische Sprache beherrschte, womit sie in der Lage war, den Schüler besser in die Klasse zu integrieren, allerdings kann ich nicht wirklich sagen, ob ein bestimmtes Konzept verfolgt wurde.
Aber wie ich bereits erwähnt habe, an meiner Schule gab es nur sehr wenige Seiteneinsteiger, deshalb kann ich nicht beurteilen, ob oder in wie fern die Lehrer auf spezielle Maßnahmen zurückgegriffen haben.

Im Fach Deutsch würde ich besonders auf die Gruppenarbeit bestehen. Demnach würde ich den SuS auftragen, einen nicht zu anspruchsvollen Text zu lesen und erst einmal für sich zu verstehen. Danach sollten die Schüler und Schülerinnen Kleingruppen bilden und besprechen, was der Text aussagt und die Kernaussagen mit einem Plakat der Klasse vorstellen. Wichtig hierbei ist, dass die Seitensteiger auf die Gruppen jeweils verteilt werden, um die Integrität besser zu fördern. Es wird in Gruppenarbeiten untereinander gesprochen, also lernen Seiteneinsteiger nicht nur, ihr Textverständnis zu trainieren, sondern üben gleichzeitig, ihre sprachlichen Kompetenzen zu verbessern.

Ein Gedanke zu „RV05: Mehrsprachigkeit und Deutschunterricht“

  1. Hallo!
    Vielen Dank für deinen Beitrag über deine persönlichen Erfahrungen und Ideen zum Umgang mit fremdsprachigen SuS.
    Ähnlich wie du habe ich in meiner eigenen Schulzeit wenig Kontakt mit der Problematik gehabt, obwohl ich einige zugewanderte Mitschüler in meiner Klasse hatte.
    Erstmals erlebt habe ich SuS die wirkliche Probleme mit der deutschen Sprache hatte im Rahmen eines Schulbesuchs in einer Grundschule. Hier waren rund 70% der SuS zugewandert, was den Deutschunterricht der damals 4. Klasse wirklich schwer machte.

    Die zugewanderten SuS waren hier einfach ihres Alters entsprechend einer Klassenstufe zugewiesen worden. Dies wurde bald darauf geändert, da quasi kein Unterrichtsgespräch mehr möglich war.

    Von da an haben die Schüler zusätzlichen Deutschunterricht bekommen und im Rahmen dessen auch lesen und schreiben gelernt. Hierfür wurde ein FSJler eingesetzt, da nicht genug Lehrer zur Verfügung standen.

    Deinen Ansatz finde ich sehr schön, da so die entsprechenden SuS so nicht komplett isoliert für sich sind. Dadurch wird das Sprechen der „neuen Sprache“ notwendiger und dies fördert wiederum das Sprachverständnis erheblich.

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