Deutschland
Index-Wert | 0,11 |
Landessprache | Deutsch |
Einwohner*innenzahl [1] | 84,7 Mio. (stand 2023) |
Bildungsstand |
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Religion |
35,9% keine Religionsgemeinschaft
2,5% andere Religionsgemeinschaft 1,3% Hinduismus 0,9% Buddhismus
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Politisches System |
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In Deutschland spiegelt sich die Reproduktion sexistischer Strukturen und Einstellungen in erheblichem Maße in der Datenerfassung und -nutzung wider. Auch wenn in Deutschland fast jeder Aspekt unseres Lebens quantifiziert wird, ist die Datenerhebung selbst häufig von geschlechtsspezifischen Verzerrungen betroffen, da bestimmte Bereiche und Erfahrungen von FLINTA* nicht ausreichend repräsentiert werden. In vielen Studien und Statistiken finden sich Lücken, die dazu führen, dass die Realität von FLINTA* nicht angemessen abgebildet wird (humanrights.ch 2021, Schraudner/Bührer 2006). Dazu gehört auch, dass sogar in einem solch privilegierten Land wie Deutschland Trans* Menschen, A-Gender und Nichtbinäre quasi nicht durch die Daten repräsentiert werden, da sie oft nicht in die vorgefertigten Kategorien passen, in denen gemessen wird (Ruberg/Ruelos 2020). So können dringende Bedürfnisse nicht mehr wahrgenommen werden, da geschlechtsspezifische Probleme so nicht mehr richtig wahrgenommen werden. Eine Konsequenz daraus sind zum Beispiel Sozialkürzungen für Schutz- und Bildungseinrichtungen sein, wie es aktuell bei mehreren Frauen*häusern und anderen Initiativen der Fall ist (AWO et al. 2023).
Femizide gab es in Deutschland im Jahr 2023
Die Instagram-Seite @femizide_stoppen zählt Femizide in Deutschland, um auf das strukturelles Problem aufmerksam zu machen, welches hinter der patriarchalen Gewalt steckt. Dafür generieren sie selbst Statistiken und veröffentlichen jedes Mal, wenn sie von einem Femizid in den Medien hören, ein Bild auf Instagram. Sie haben dabei natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da die Dunkelziffer wahrscheinlich viel größer sein wird. Das Projekt ist ein anschauliches Beispiel, wie auf aktivistische Art Daten genutzt werden können, um patriarchale Gewalt sichtbar zu machen.
[1] DESTATIS 2024a
[2] DESTATIS 2020
[3] Mücke et. al. 2023: 16
[4] bdp 2009