Beitrag zu: „Heterogenität im Deutschunterricht“


1 Individualförderung-statt-Unterricht-Dilemma: Individuelle Förderung wird in größerem Ausmaß benötigt als gemeinsamer, inklusiver, Unterricht. Diese Individuelle Förderung steht jedoch dem traditionellem Unterricht im Wege, sodass es SchülerInnen im physischem und sozialen Aspekt des Lernens zu kurz kommen. Meiner Meinung nach ist hier eine Vermischung beider Unterrichtsformen die „goldene Mitte“. SchülerInnen sollten individuell auf sie zugeschnittene Unterrichtsstoffe und deren Ergebnisse ihren MitschülerInnen beitragen. Denn so wichtig individuelle Förderung sein mag, der kollektive Unterricht ist ihm in Wichtigkeit ebenbürtig da zwar andere aber dennoch wichtige Fähigkeiten im sozialen Bereich gefördert werden.

„Als Ob“ Dilemma: Förderungsbedürftige SchülerInnen werden Individuell, nach ihrem Lernniveau unterrichtet und zu, ihrem Niveau entsprechenden, „besonderen Leistungen ermutigt“ (Greiner 2019), jedoch werden diese Leistungen im Klassenverband nicht gewürdigt und somit außenvor gelassen. Meiner Meinung nach ist es aber schwer für Schüler mit einem höherem Lernniveau, Leistungen, die sie selbst nicht „besonders“ finden, da es ihnen der Stoff leichter fällt, zu würdigen. Mein Lösungsvorschlag wären Aufgaben, die zwar simpler zu beantworten sind, jedoch Stoffe vermitteln, die Inhaltlich nicht bei den höheren Niveaus im Mittelpunkt stehen. So können Leistungsschwache SchülerInnen, Inhalte vortragen, die zwar einfach erklärt werden aber dennoch den Leistungsstarken SchülerInnen neues Wissen vermitteln können und somit eine Würdigung und Anerkennung bei rufen können. Somit werden den Lernschwachen SchülerInnen auch extra Stoffe vermittelt und nicht etwa die selben Inhalte wie Lernstarke SchülerInnen nur heruntertransformiert. Das

Differenzierungsdilemma: Die Heterogenitätswahrnehmung wird, besonders an inklusiven Schulen, durch Leistungs- und Verhaltensunterschieden verschärft. Leistungsschwache SchülerInnen können durch die Differenzierungen Ablehnung, Abwertung und Beschämung erfahren (Greiner 2019). Auf dieses Dilemma finde ich keine Lösungsmöglichkeit und finde auch dass dies eine Zwickmühle ist. Man sich nicht auf Individuen fokussieren, wenn nicht Differenziert wird. Jedoch führt diese Differenzierung zu negativen Erfahrungen im sozialen Umgang zwischen SchülerInnen.

 

2a In meinem Erstfach Biologie, geht es viel um das Verstehen von Vorgängen und viele der Fachbegriffe sind auf Latein. Deshalb sind einige (vom lateinischen abstammende) Wörter in vielen europäischen Sprachen ähnlich. Mehrsprachigkeit kann SchülerInnen also bei der Herleitung von Begriffen ünterstützen (Rolletschek 2020).  Immunsystem heißt auf Italienisch sistema immune und auf Spanisch sistema inmunitario. Arterie auf Rumänisch ist artera, auf Französich artère. So können SchülerInnen mit unterschiedlichen Muttersprachen Wörter und Beziehungen gegebenenfalls besser verstehen. Ein weiterer Aspekt sind keine Ähnlichkeiten bei den selben Wörtern sondern Eselsbrücken die sich SchülerInnen durch ähnlich klingende Wörter mit verschiedenen Bedeutungen bilden können. Aus eigener Erfahrung hab ich das Beispiel: Der letzte Hinterleibsteil einiger Krebse wird Furca genannt, dies konnte ich mir gut Merken da es wie das türkische Wort für Bürste, fırça aussieht.

Mein Zweitfach Geschichte kann sich der Mehrsprachigkeit meiner Meinung nach einfacher bedienen. Da die Quellenarbeit essenziell für die Geschichtsarbeit ist und viele Quellen, Textdokumente in anderen Sprachen sein können, bietet sich die Mehrsprachigkeit hier als nützliches Werkzeug an.

2b Chancen für gendersensiblem Unterricht bieten z.B. Vorführungen wie kleine Theaterstücke in denen die Rollen ob männlich oder weiblich willkürlich an SchülerInnen verteilt werden um die Wichtigkeit von Gender in den Hintergrund zu stellen. Eine weitere Idee sind Tiere oder andere Nichtmenschen (Außerirdische, Monster, etc.) mit geschlechtsneutralen Namen in beispielsweise Matheaufgaben zu verwenden.

 

Literatur: Greiner (2019): aus Präsentation der Ringvorlesung 10 von Matthis Kepser entnommen, leider keine weiteren Verweise auf die Primärquelle

Rolletschek Helga, Biologieunterricht im Mehrsprachigem Kontext, Focus on Evidence: Fremdsprachendidaktik trifft Neurowissenschaften, 2020, Narr Francke Attempto

 


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