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Die Geisterjäger kommen. Phänomenologie der Ghost Hunting Groups in den USA und in Deutschland

von Gerhard Mayer

Im Laufe der letzten Jahre wurden vor allem in den USA eine Vielzahl von so genannten Ghost Hunting Groups (GHGs) neu gegründet, die sich der Untersuchung von mutmaßlichen Spukschauplätzen verschrieben haben. Der Vortrag ist der Analyse dieser Bewegung gewidmet, deren bemerkenswerte Entwicklung hauptsächlich auf drei Faktoren zurückzuführen ist: (1) auf entsprechende Medienangebote im Fernsehen und in Kinofilmen, die modellhaften Charakter bekamen, (2) auf die Popularisierung des Internets mit all seinen Möglichkeiten der Informationsgewinnung, des Austauschs und der Vernetzung sowie (3) auf die leichte Verfügbarkeit und Handhabbarkeit von Hightech-Geräten, die mit einer Vereinfachung der Datenverarbeitung durch deren Digitalisierung einhergeht. In diesem Vortrag wird versucht, die Genese der Bewegung zu rekonstruieren. Danach werden die wichtigsten methodischen Ansätze (Equipment, Vorgehensweisen) skizziert. Der Hauptteil des Vortrags ist schließlich der Beschreibung der Situation in den USA gewidmet. Sie beruht auf den Selbstdarstellungen der Gruppen im Internet, der Analyse der für die Genese der Szene wichtigen Fernsehserie Ghost Hunters, die eng mit der GHG The Atlantic Paranormal Society (TAPS) verknüpft ist, sowie den wenigen existierenden wissenschaftlichen Untersuchungen zu der Bewegung. In einem weiteren Schritt wird ein Blick auf die GHGs in Deutschland geworfen, die sich einerseits stark an die amerikanischen Vorbilder anlehnen, andererseits aber in vielen Fällen eine kulturbedingt andere Rahmung vornehmen. In den abschließenden Überlegungen wird noch die Problematik, die diese Form der Laienforschung für die wissenschaftliche Anomalistik mit sich bringt, thematisiert.

~ by Oberg on 17. April 2013.

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