Aufgabe zum 14. Vorlesungstermin am 22.07.2014 – Dr. Christoph Fantini


Benennen Sie die für sie bedeutungsvollsten Inhalte, die sie zum Umgang mit Heterogenität in der Schule aus der Ringvorlesung mitgenommen haben, und reflektieren sie, welche Bedeutung diese Inhalte für ihr nächstes Praktikum haben könnten.

Allgemein formuliert kann ich sagen, dass mir die Vorlesung mit ihren behandelten Themen die Augen für viele Aspekte der Heterogenität geöffnet hat, die mir zuvor nicht bewusst oder bekannt waren.

Zum Beispiel habe ich eine katholische Schule besucht und bin deshalb nie in Kontakt mit Muslimen gekommen. Ohne es zu wollen oder es zu bemerken, war mein Konzept diesbezüglich teilweise falsch oder vorurteilsbehaftet. Ich denke, dass ich dem ein Stück weit entgegenwirken konnte, indem ich mich im Rahmen der Vorlesungen, aber auch der Beiträge und Kommentare näher damit auseinandersetzen konnte.

Mein Bewusstsein wurde besonders im Hinblick auf sprachliche Heterogenität gestärkt. Da ich selber die deutsche Sprache beherrsche und keinen Migrationshintergrund habe, wurde mir nie klar, wie sprachliche Barrieren Kinder und Jugendliche an der Teilnahme am Unterricht hindern können. Das ist für mich eine besonders wichtige Erkenntnis, weil ich dazu neige komplizierte, verschachtelte und lange Sätze zu formen.

Der Einbezug dieser und weiterer Heterogenitätsaspekte, die uns in der Vorlesung vermittelt wurden, sind für die Gestaltung eines integrativen Unterrichts, der die SchülerInnen beim Lernen unterstützt, unerlässlich.

Für mich als Praktikantin tun sich durch mein neues Bewusstsein ganz andere Perspektiven auf, unter denen ich den Unterricht verfolgen kann: Wie gehen die Lehrkräfte auf die Heterogenität ihrer SchülerInnen ein? Welche Aspekte der Hetero- und Homogenität weisen die Kinder und Jugendlichen auf? Wie gehen sie untereinander mit ihrer Heterogenität um? Besonders freue ich mich auf die GSO, an der ich mein Praktikum absolvieren werden, weil ich hoffe, dort ganz andere Ausmaße von zum Beispiel religiöser Heterogenität erleben zu können, als ich es an meiner eigenen Schule konnte.

  1. #1 von Izlihan am 23. Juli 2014 - 13:26

    Hallo,

    ich finde deinen Beitrag wirklich sehr facettenreich aufgeführt und muss dir in vielerlei Hinsicht Recht geben. Durch die Ringvorlesung bekommt man nicht nur einen Einblick in das Thema Heterogenität, sondern allgemein in das Tätigkeitsfeld der Lehrkraft und die Anforderungen, die der Beruf mit sich bringt.

    Ich habe vor allem gelernt, dass es nicht nur wichtig ist die Heterogeniät zu erkennen und damit umgehen zu können, sondern wie man vor allem der Heterogenität gerecht werden kann. Bevor ich die Ringvorlesung besucht hatte, wusste ich z.B. nicht was Inklusion ist und was es für mich als angehende Lehrkraft bedeutet.

    Besonders wichtig finde ich, dass wir so einen Einblick in wichtige Themen bekommen haben, die wir nun z.B. in anstehende Praktika oder Ähnlichem umsetzen bzw. beachten können. Hierdurch erhalten wir die Möglichkeit uns speziell darauf vorzubereiten, was ich besonders wichtig finde.

    So kann ich z.B. in meinem Orientierungsprakitkum darauf achten, wie die Lehrkraft unterrichtet und wie sie vor allem mit den sprachlichen Barrieren der Kinder mit Migrationshintergrund umgeht, die die deutsche Sprache eventuell nicht einwandfrei beherrschen.

    Ich fand die Ringvorlesung sehr wichtig und denke, dass wir alle sehr vieles mitnehmen konnten, was für die Praxis vor allem von großer Bedeutsamkeit ist.

    Ich finde es schön, dass du durch die Ringvorlesung in dem Bereich – Kinder mit Migrationshintergrund – vieles dazu lernen konntest, weil ich das besonders wichtig finde. Liegt vielleicht auch daran, dass ich selber einen Migrationshintergrund habe und weiß, dass die deutsche Sprache besonders in der Grundschule oft einem als sehr schwer erscheint.

    Ich fand es sehr interessant deinen Beitrag zu lesen!

    Mit liebem Gruß,

    Izlihan

  2. #2 von Lena am 23. Juli 2014 - 14:00

    Mir geht es ähnlich wie dir. Über manche Aspekte, die während der Vorlesung angesprochen wurden, habe ich zuvor nicht tiefgreifend genug nachgedacht, um darin die Probleme zu sehen, die sich für manche SchülerInnen eröffnen könnten. Ein Beispiel wäre eines, das du auch schon genannt hast, die Form der Aufgabenstellung. Für mich die Deutsch als Muttersprache spricht, waren die Aufgabenstellungen eindeutig. Durch die Vorlesung habe ich jedoch einen ganz anderen Blickwinkel darauf bekommen und mir ist klar geworden, dass es eben nicht immer so klar ist und manches sehr missverständlich sein kann.

  3. #3 von eva schlucker am 23. Juli 2014 - 14:21

    Liebe Johanna,

    Deine Aspekte sind sehr interessant und erlauben mir eine abrundende Ergänzung, weil ich gerade mit einigen Stunden an einer katholischen Schule unterrichte. Hier ist es so, dass alle Religionen aufgenommen werden, Voraussetzung ist nur, dass die Familie einer Religionsgemeinschaft angehört. Das Bewußtsein der SuS gegenüber SuS diverser Religionen wird von Anfang an in der gemeinsamen Unterrichtssituation in allen Fächern geweckt und ist permanent im Unterricht präsent. Die SuS erleben verschiedene religiöse Verhaltensweisen im täglichen Umgang miteinander und lernen sie verstehen.
    An dieser Schule ist auch die sprachliche Heterogenität in den Klassen ein wichtiger Aspekt Die SuS erleben von der Grundschule an, dass eine andere Muttersprache als die deutsche Sprache nicht automatisch Unkenntnis der deutschen Sprache bedeutet, sondern im Gegenteil, dass SuS aus verschiedenen Herkunftsländern ebenso gute und teilweise sogar bessere Leistungen in der deutschen Sprache zeigen. Beispielhaft möchte ich hier SuS russischer Spätaussiedler nennen, die in der Klasse im Deutschunterricht mit SuS deutscher Muttersprache mindestens leistungsmässig mithalten können wenn nicht sogar in Teilen besser sind, interessanterweise häufig im schriftlichen Teil. Zusätzlich erreichten diese SuS in den weiteren Fremdsprachen im Sekundarschulbereich noch deutlich bessere Ergebnisse, z.B. meldeten sich zur DELF Prüfung an, die SuS deutscher Muttersprache desselben Jahrgangs in den Leistungen im Fach Französisch nicht erreichten. Dieselbe Beobachtung machte ich bei SuS aus romanischen Sprachgebieten, die im Französischunterricht auch ohne Vorkenntnisse in den Leistungen besser waren als ihre Mitschüler und Mitschülerinnen deutscher Muttersprache. An dieser Schule erleben die SuS im täglichen Unterrichtsgeschehen multifunktionale Heterogenität, die im Alltag an der Schule passt. Die Lehrenden brauchen hier nur wenig steuernd einzugreifen, weil Heterogenität in den Klassen gewünscht und getragen wird, eine hohe Toleranz gegenüber jeglicher Heterogenität besteht, werden aus vermuteten Reibungspunkten keine Konflikte.
    Ein für mein Praktikum wichtiger Aspekt wird sein, den Umgang mit Jungen und den in der Vorlesung genannten Problemen im Unterricht zu verfolgen und zu beobachten, wie real diese in Unterrichtssituationen vorhandne sind und wie die Lehrenden damit umgehen. Wie sicher fühlen sich die Jungen in Schulen? Gehen sie gerne in den Unterricht? Ist ein Unterschied im Verhalten weiblicher Lehrkräfte und männlicher Lehrkräfte Jungen gegenüber feststellbar und wie manifestiert sich dies? Ich freue mich schon sehr auf das Praktikum an einer staatlichen Schule, um dann den Vergleich zwischen Privatschulen und staatlichen Schulen unter dem Aspekt des Umgangs mit Heterogenität im Unterricht zu vertiefen.

  4. #4 von Nathalie am 24. Juli 2014 - 10:54

    Hallo Johanna,

    auch ich bin der Meinung, dass ich jetzt auf viele Dinge ein anderen Blickwinkel habe.
    Witzigerweise war ich auch auf einer katholischen Schule und kam währedn meiner gesamten Schulzeit und auch nicht in meiner Freizeit oft mit Muslimischen Kindern und Jugendlichen in Kontakt. Deswegen geht es mir so wie dir, dass ich in dem Rahmen der Ringvorlesung mich mit dem Thema auseinandergesetzt habe und meine Augen für einige Themen geöffnet wurden. Auch bei den sprachlichen Barrieren war mir vorher die Problematik bei Migrationskindern nicht bewusst und konnte durch die Veranstaltung mein Bewusstsein dafür stärken.
    Im Praktikum werde ich diese Aspekte die ich in der Veranstaltung gelernt habe auch mit einfließen lassen. Ich denke ich werde im Praktikum und auch in Zukunft generell darauf achten, wie die LehrerInnen auf die Heterogenität der Klasse reagiert und die SchülerInnen untereinander damit umgehen.

    Ich finde dein Beitrag ist dir sehr gut gelungen und kann sagen, dass ich komplett deine Ansichten teile.

  5. #5 von Alev am 24. Juli 2014 - 22:50

    Ich finde es vorteilhaft, wenn dir die Ringvorlesung viele Aspekte der Heterogenität gezeigt hat. Auch ich habe sehr viel dazu gelernt und kann sagen, dass diese Veransaltung sehr hilfreich werden wir für mein weiteres Studium.
    Sorgfältig ausgewählte Aspteke der Heterogenität wurden von Experten sehr detailliert dargestellt.
    Während meines Praktikums werde ich versuchen geziehlt auf einige Aspekte zu achten.

  6. #6 von Lena am 10. September 2014 - 13:03

    Ich wäre dir sehr dankbar wenn du den obigen Kommentar freischalten könntest! LG Lena

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Werkzeugleiste springen