Ästhetische Bildung und Heterogenitätsdiskurs
Welche Verknüpfungen sehen Sie zwischen ästhetischer Bildung und dem Heterogenitätsdiskurs, wie er in der Ringvorlesung verhandelt wird? Welche Formen von ästhetisch-biografischer Arbeit sind in Ihrem Fach sinnvoll, bzw. können Sie sich vorstellen und welche Erfahrungen für Schülerinnen und Schüler entstehen dabei?
Heterogenität gibt es nicht nur im allgemeinen Schulleben, sondern auch explizit in der ästhetischen Bildung. Jeder hat ein anderes Verständnis von Ästhetik, wodurch eine neue Form der Heterogenität entsteht. Im Unterricht kann es sehr spannend sein, sich mit diesen verschiedenen Ästhetik-Verständnissen auseinanderzusetzen. Voraussetzung hierfür ist natürlich die Offenheit des Lehrers und der Mitschüler für die Meinungen und Ansichten der Anderen. In der Kunstpädagogik könnte dazu mit der ästhetischen Darstellung der eigenen Biografie experimentiert und es könnten z.B. einschneidende Erlebnisse oder die eigene Lebensgeschichte dargestellt werden. Auf diese Weise lernen die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig besser kennen und verstehen und können dadurch besser mit der Heterogenität umgehen. Auch mit sich selbst lernen die Schüler durch solche Übungen besser umzugehen, wodurch auch Kriminalität oder Aggressionen vorgebeugt werden könnten. Feindlichkeiten gegenüber anderen aufgrund ihrer „Andersartigkeit“ können somit verhindert werden. Die Kunstpädagogik stellt daher einen wichtigen Teil für den verständnisvollen Umgang mit Heterogenität dar.
Hallo Kathy,
Deinen Beitrag zu ästhetischen Bildung finde ich gelungen. Du hast die Verknüpfung zwischen ästhetischer Bildung und Heterogenität gut dargestellt und Dein Beispiel für den Unterricht ist auch überzeugend.
Es gibt viele Möglichkeiten die ästhetische Bildung in seinen Unterricht mit einfließen zu lassen. Ästhetische Kunst bezieht sich unter anderem auf die Bereiche Malerei, Bildhauerei, Architektur, Musik, Tanz, Literatur, Theater und Film. Natürlich kann man nicht alle dieser Kategorien in den Unterricht integrieren, aber ich als angehende Französischlehrerin könnte mir gut vorstellen mit den Schülern zum Beispiel einen Film auf französisch zu drehen, weil ich damit als Schülerin in meinem Spanischunterricht schon selber gute Erfahrungen mit dieser Art von Lernen gemacht habe. Die Gruppe erstellt ein eigenes Konzept und entwickelt eventuell auch eine eigene Handlung. Bereits während der Dreharbeiten reflektieren die Akteure ihr Schauspiel und ihre Sprache und untersuchen somit ihre Wirkung auf andere. Wichtig dabei ist es aber möglichst allen Schülern eine Rolle im gemeinsamen Film zuzuweisen, damit jeder die Chance hat Ästhetik zu erfahren.
Demnach wären die Ziele ästhetischer Erziehung erfüllt und die Klasse hat auch Spaß dabei und lernt sich untereinander besser kennen.
Johanna said this on 5. Mai 2013 at 11:45