1. Lesen Sie bitte Ihre eigenen Beiträge, die Sie im Rahmen der Ringvorlesung erstellt  haben, und die dazu geschriebenen Kommentare Ihrer KommilitonInnen.

2. Überlegen Sie sich, welche Denkanstöße Ihnen die Kommentare auf Ihre eigenenBeiträge gegeben haben.

Ich habe meine Beiträge verfasst zu den Bereichen der allgemein (in)existenten Toleranz in unserer Gesellschaft in Bezug auf verschiedene Kulturen, zu den Methoden und Fachsprachenproblemen in den Naturwissenschaften und letztlich zur Inklusiven Pädagogik und ihrer Etablierung in den deutschen Klassenzimmern.

Zum ersten Beitrag gab es einige interessante Anmerkungen der Kommentatoren. Besonders gut fand ich den Hinweis, dass Kultur nicht immer auf einen ganzen Start gelegt werden kann. Vielseitigkeit bleibt stets erhalten und ist somit auch ständig zu beachten. Es wurde ganz richtig angemerkt, dass es niemals DIE Kultur gibt. Darum bedarf es auch immer wieder Übung im Umgang mit neuen Entwicklungen und Ansichten. Eine türkisch stämmige Studentin berichtete ergänzend dazu von ihrem Urlaub in der Türkei, in dem sie auf völlig verschiedene Entwicklungen gestoßen ist, die mit denen hier gar nicht vergleichbar seien.

Die ehrgeizigen Pläne der Lehrer in den Naturwissenschaften habe ich in meinem zweiten Beitrag angesprochen, da sie mich sehr beeindruckt haben. Doch richtig war die Anmerkung meines Kommentators, dass sich aufgrund von Zeitmangel kaum alles realisieren lässt. Ich fand das erschreckend, weil es eigentlich wünschenswert wäre, dass Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Fremdsprache auf jede erdenkliche Art Unterstützung zuteil wird.

Gerade im Kommentar zu meinem letzten Beitrag wurde noch einmal sehr deutlich, welche Herausforderungen sich unsere Gesellschaft in Hinblick auf die Heterogenität in Schulen und auch im späteren Arbeitsleben stellen muss. Fachkräftemangel, fehlende Gelder, die Notwendigkeit von verschiedenen Seiten Unterstützung zu erfahren – dies waren Aspekte, die gesondert erneut hervorgehoben wurden. Mich hat das bewegt, da ich glaube, Veränderungen sind nicht unmöglich. Es gibt noch immer viel Arbeit und es muss noch viel verbessert werden. Dafür ist es unerlässlich, Inklusion nicht nur zur Länder- sondern Staatsangelegenheit zu machen.

Inklusion als steter Prozess

Das Entstehen von immer mehr inklusiven Schulen bleibt nicht unbeachtet. Es entstehen Diskussionen, die sich um die Wirksamkeit und den Sinn dieser Schulform drehen, gibt es doch Förderschulen, die vermeintlich zu schwache Schüler aufnehmen und auf ihrem Schul- und Bildungsweg stärken sollen.

Schon im deutschen Grundgesetz ist die Diskriminierung anderer Menschen als sträflich festgeschrieben. Das Nichtbeachten oder Nichteingehen auf Probleme lernbehinderter Schüler fällt in diesen Bereich. Dies führt zu der Notwendigkeit, Vor- und Nachteile der inklusiven Pädagogik zu benennen und diese gegeneinander abzuwägen.

Diese rechtfertigt die Durchsetzung der inklusiven Schulen auf verschiedene Weise.

Zunächst sei klar bewiesen, dass es positive Ergebnisse bezüglich der integrativen Praxis gebe. Bei Sonderschulen hingegen sei die Wirksamkeit nicht deutlich nachzuweisen.

Selbst die Vereinten Nationen nehmen die Vorstellung integrative Pädagogik in ihr Programm auf.

Die Bremer Schulen haben die Aufgabe, ihre Konzepte mit dem Gedanken der Integration zu bilden und umzusetzen. Ziel sei es, allen Kindern, ganz gleich ihrer Gaben und Voraussetzungen, Chancen zu bieten, sich bestmöglich zu entwickeln.

Als Hauptziele könnte man unter Anderem sicher die Annäherung verschiedener Lernstufen und die Schaffung einer toleranteren und sozialen Gesellschaft nennen. Es muss dringend ein Ende von Trennung und Vorbehalten gegenüber schwächeren oder (lern-)behinderten Kindern gefunden werden. Jeder muss nach besten Wissen und Gewissen gefördert werden, sodass ein positives Fazit für den Einzelnen gezogen werden kann. Dass die inklusive Pädagogik an den richtigen Stellen ansetzt, zeigen die guten Resonanzen und Entwicklungen.

Hinderlich ist dabei der hohe gesellschaftliche Anspruch an gut ausgebildete Arbeitskräfte, die für die gut funktionierende Wirtschaft unverzichtbar sind. Obwohl also die Schüler die gleiche Schulbildung genießen, steht ihnen letztlich nicht gleichsam jeder Weg offen. Das kann auch die inklusive Pädagogik nicht verhindern. Dass unter diesen Umständen dieser nicht genug Beachtung zuteil wird, ist nachvollziehbar.

Auch ist es nicht immer möglich, den individuellen Bedürfnissen der Kinder nachzukommen. Es fehlt an Fachkräften, die sich intensiv mit den Betroffenen beschäftigen können.

Zudem hat auch die fehlende Unterstützung durch Gelder des Kultusministeriums zu Schwierigkeiten geführt. Beispielsweise ist es so nicht immer möglich, Schulen barrierefrei zu gestalten.

Letztlich ist es noch ein langer Prozess bis zur garantierten Gleichstellung aller Schüler.

Naturwissenschaft als Hürde oder Chance?

Diskutieren Sie, wieso die Berücksichtigung der sprachlichen Heterogenität
der Klassen in NW-Unterricht wichtig ist. Berücksichtigt dabei die
Unterschiede zwischen der deutschen Sprache und der Fachsprache.  Ist
Fachsprache gleich Sprache?

Gerade die Bereiche der NW stellen die Lehrerinnen und Lehrer vor schwierige Situationen, wenn sich in ihrer Klasse Schüler aus verschiedenen Nationen mit unterschiedlichen sprachlichen Kompetenzen befinden. Wie ist es möglich, den umfangreichen Stoff, neue Begriffe und Inhalte möglichst erfolgreich zu vermitteln, wenn den Schülern das notwendige Vokabular fehlt. Fachsprache ist definitiv nicht immer gleich Deutsch. Es müssen Möglichkeiten gefunden werden, das zu Lernende an die Schüler heranzutragen, ohne sie zu demotivieren oder vom Gebiet der NW abzuschrecken.

Es war eindrucksvoll zu hören, welch hilfreiche Systeme bereits entwickelt werden, um das Thema Deutsch mit in andere Unterrichtsfächer zu integrieren. Adjektive mit Nomen und Verben zu verbinden, um stets die Kenntnisse zu erweitern – dies scheint für mich eine sinnvolle und lohnende Maßnahme.

Fachsprachen müssen nicht mit Furcht und viel Arbeit verbunden sein. Es wurde gezeigt, dass spielerisch Wege gefunden werden, die Kinder für Neues zu begeistern. So kann es gelingen, die NW als Chance zu gebrauchen, den Spracherwerb von Kindern mit Migrationshintergrund zu fördern und gegebenenfalls zu beschleunigen.

Von Unsensibilität geprägt

In dem vorliegenden Auszug aus Martina Webers Studie zeigt sich deutlich, dass Lehrerinnen und Lehrer sich selbst immer wieder schwer tun, Heterogenität in der Schule richtig anzugehen.

Einem türkischstämmigen Mädchen wird ganz selbstverständlich eine Sicht- und Denkweise auferlegt, die diese vielleicht gar nicht mehr vertritt. Die eingegrenzte Eigenständigkeit der Frau bei der Partnerwahl wird zum Thema. Doch fühle die Betroffene sich längst nicht mehr nur einer, nämlich der türkischen, Kultur angehörig und sehe sich auch nicht in der Pflicht, Derartiges in ihren Aufsätzen aufzugreifen.

Es ist kritisch zu betrachten, weshalb die Lehrerin auf diese Weise reagiert. Sie könnte und müsste im Sinne der gleichen Behandlung ebenso einem deutschstämmigen Mädchen, ebenso allen Jungen, die Weitsicht abverlangen, auf die Gegebenheiten anderer Kulturen Rücksicht zu nehmen. In den Grundlagen der Pädagogik ist von Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung aller Kulturen die Rede, was ein wünschenswerter Zustand wäre. Die Realität sieht, wie im Beispiel der Klassenarbeit um Romeo und Julia noch anders aus. Hier scheint es berechtigt, der Lehrerin eine gewisse Ignoranz und fehlende Sensibilität zu zu schreiben, da sie es letztlich nicht schafft, wirklich all ihre Schülerinnen und Schüler objektiv zu behandeln.

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